Karottensaft fürs Baby – ab wann? Tipps & Rezepte

Wann darf ich Karottensaft für mein Baby auf den Speiseplan setzen? Nur eine der vielen Fragen, welche sich frisch gebackene Eltern nach den ersten paar Monaten mit Säugling stellen – spätestens mit dem Beginn der Beikost. Wir haben dir hier jede Menge hilfreiche Tipps und kindgerechte Rezeptideen zum Nachmachen zusammengestellt!

1. Das Wichtigste zu Karottensaft fürs Baby

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Für eine ausgewogene Ernährung kannst du deinem Baby hin und wieder etwas Karottensaft anbieten – aber erst mit dem Start der Beikost. Also frühestens ab dem 5. Monat. 
  • Karottensaft ist grundsätzlich kalorienarm und reich an Vitamin C. Allerdings enthält der Saft auch Säure, was bei jungen Babys zu einem wunden Po führen kann.
  • Durch die stopfende Wirkung der Karotten kann der Gemüsesaft bei Durchfall helfen – aber auch Verstopfungen verursachen 
  • Als täglicher Durstlöscher ist Karottensaft für dein Baby nicht geeignet. Ab und zu ein kleines Gläschen ist aber in Ordnung.
  • Möchtest du Karottensaft nicht pur anbieten, kannst du das Getränk auch prima in leckeren Breirezepten verarbeiten.

2. Ab wann darf mein Baby Karottensaft trinken?

Solange dein Baby Muttermilch oder Pre-Nahrung bekommt, benötigt es keine weitere Flüssigkeit. Das gilt sowohl für Wasser, Tee als auch für sämtliche Säfte. Daher ist auch Karottensaft erst für Babys ab dem Beikostalter zu empfehlen. Achte außerdem darauf, dass du ausschließlich zu Produkten ohne Zuckerzusatz sowie aus kontrolliert biologischer Landwirtschaft greifst.

Kann ich den Möhrensaft in die Milch für mein Baby mischen?

Früher war die Ansicht weit verbreitet, dass man Babys schon ab der sechsten Woche einige Löffel Karottensaft in die Milch mischen kann und auch sollte. Der Grund dafür war, dass die damals vorhandene Säuglingsnahrung noch nicht so gut auf die Bedürfnisse der Kleinen abgestimmt war. Der Möhrensaft sorgte in dem Fall für die notwendigen Vitamine. Heute ist das nicht mehr nötig, denn Pre-Nahrung und Co. (Muttermilch sowieso) enthalten grundsätzlich alle Nährstoffe und Vitamine, die dein Baby für eine gesunde Entwicklung braucht.

Dazu kommt, dass der Magen-Darm-Trakt deines Kindes erst mit Start der Beikostreife soweit ist, dass er andere Lebensmittel als Milch verdauen kann. Deshalb ist es nicht notwendig, Karottensaft in die Milch zu mischen. Wenn du es trotzdem machen möchtest, solltest du unbedingt mindestens bis zum Anfang des 5. Monats warten.

3. Wie viel Karottensaft darf mein Baby?

Für Erwachsene empfehlen Experten etwa ein Glas Karottensaft pro Tag. Das gilt natürlich nicht für Babys. Irgendwie logisch, oder?! Idealerweise gibst du deinem Nachwuchs ohnehin (noch) gar keinen Frucht- oder Gemüsesaft, sondern nur ausreichend Wasser. Und das auch erst, sobald dein Spatz keine Muttermilch mehr bekommt bzw. die Beikostphase startet. Zum Essen kannst du dann ab und zu etwas Karottensaft anbieten, aber er sollte keinesfalls als Durstlöscher gesehen werden. Viel mehr ist Karottensaft ein Nahrungsmittel.

Hat dein Baby schon Karottensaft bekommen – und wie hat es ihn vertragen?
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4. Ist Karottensaft für Babys gesund?

Grundsätzlich ist Karottensaft für Babys nicht ungesund. Wertvolles Vitamin C stärkt das Immunsystem und schützt den Organismus vor oxidativem Stress. Dennoch eignet sich der Gemüsesaft nicht als täglicher Durstlöscher. Denn reine Säfte weisen in der Regel einen hohen Gehalt an Fruchtzucker auf. Dadurch sind sie kalorienreich und fördern durch die enthaltenen Kohlehydrate die Entstehung von Karies. Das gilt auch, wenn noch keine Zähnchen vorhanden sind. Und ja: Obwohl es sich bei Karottensaft um einen Gemüsesaft handelt, ist die enthaltene Säure für Babys nicht ideal.

Tipp: In kleinen Mengen kannst du deinem Baby hin und wieder zwar Karottensaft zum Probieren anbieten. Aber verdünne diesen stets in einem Verhältnis von 1:3 mit Wasser.

Nährwerte von Karottensaft (100 ml)

Brennwert: 100 kJ
Kalorien: 24 kcal
Protein: 0,6 g
Kohlenhydrate: 4,8 g
Fett: 0,1 g

4. Hilft Möhrensaft, wenn mein Baby Durchfall hat?

Jein. Grundsätzlich haben Karotten eine wasserbindende Wirkung. Das heißt, sie können dazu beitragen, dass der Stuhl fester wird, wenn dein Baby an Durchfall leidet. Allerdings solltest du in diesem Fall am besten nicht zu Karottensaft greifen, sondern eine Möhrensuppe kochen. Dafür lässt du 500 Gramm Karotten eine Stunde lang köcheln, gießt das Wasser ab, pürierst das Gemüse, gibst ein bisschen Salz dazu und gibst soviel Wasser dazu, bis du einen Liter hast. Die Karotten bilden durch die lange Kochzeit winzige Zuckermoleküle, die sich schützend auf die Darmflora deines Babys legen und so verhindern, dass die Bakterien sich dort festsetzen können.

Eine gute Alternative zu Karottensaft, denn der kann tatsächlich auch abführend wirken und damit genau das Gegenteil bewirken.

5. Sorgt Karottensaft bei Babys für Verstopfungen?

Ja, tatsächlich kann Karottensaft bei Babys Verstopfungen verursachen. Das liegt daran, dass Möhren grundsätzlich eine stuhlfestigende Wirkung haben. Außerdem passiert es häufig, wenn du die Milchnahrung deines Würmchens mit dem Gemüsesaft zubereitest. Viele Mamas schwören dann darauf, zusätzlich einen Teelöffel Milchzucker mit ins Fläschchen zu geben. Das lindert die Symptome. Aber auch das sollte nur in Maßen passieren und nicht dauerhaft gegeben werden – sonst droht statt Verstopfungen Durchfall.

6. Verursacht Möhrensaft einen wunden Po?

Ja, das kann passieren. Durch die Umstellung auf Beikost verändert sich auch der Stuhl deines Babys und kann die Haut reizen. Gleichzeitig enthält Karottensaft auch Säure, die zu einem wunden Po bei deinem Kind führen kann. In diesem Fall solltest du den Saft am besten erst einmal weglassen. Und Babygläschen oder Brei mit Karotte durch Pastinake oder Kürbis ersetzen.

7. Karottensaft fürs Baby selber machen – drei Rezepte

Mit ausreichend vielen Möhren und einem praktischen Entsafter lässt sich der klassische Baby-Karottensaft schnell und einfach selber machen. Wir haben dir zusätzlich drei Rezepte herausgesucht, die mit Karottensaft funktionieren und deinem Nachwuchs bestimmt schmecken werden. Guten Appetit!

Polentaschnitten mit Karottensaft

Perfekt für die Beikostphase sowie als Fingerfood eignen sich diese Polentaplätzchen mit Karotten von breirezept.de – lecker!

Zutaten für die Plätzchen mit Möhrensaft:

  • 330 ml Karottensaft
  • 170 ml Wasser
  • 125 g Polenta
  • etwas Kokosöl

So bereitest du das Rezept zu:

  1. Im ersten Schritt gibst du das Wasser sowie den Karottensaft in einen kleinen Topf.
  2. Alles zum Kochen bringen.
  3. Nun mit einem Schneebesen die Polenta unterrühren.
  4. Bei niedriger Hitze köcheln lassen.
  5. Auf einem Backblech mit Backpapier die Masse etwa zwei Zentimeter dick ausstreichen und 30 Minuten abkühlen lassen.
  6. Jetzt die Polenta in Streifen schneiden oder mit süßen Förmchen ausstechen.
  7. In einer Pfanne das Öl erhitzen und die Plätzchen von beiden Seiten braten. Fertig!

Baby-Möhren-Apfel-Saft

Die Zubereitung ist super easy, dauert aber etwas länger. Plane dir dafür also ausreichend Zeit ein. Gefunden haben wir das Rezept dazu übrigens auf rezeptwelt.de!

Diese Zutaten werden für die Zubereitung von vier Flaschen Saft benötigt:

  • 500 g Karotten
  • 500 g Äpfel
  • eine Orange
  • ein Liter Wasser

So geht’s:

  1. Zuerst werden Äpfel, Karotten und die Orange gründlich gewaschen, geschält und in möglichst kleine Stücke geschnitten.
  2. Dann gibst du das Obst sowie das Gemüse zusammen mit dem Wasser in einen geeigneten Mixer.
  3. Alles super fein pürieren!
  4. Nun den noch recht dickflüssigen Saft durch ein Sieb laufen lassen und auffangen.
  5. Jetzt kannst du den durchgesiebten Saft noch einmal in einem kleinen Topf aufkochen und danach in passende Behälter abfüllen.

Haferflockenbrei mit Apfel- und Karottensaft

Das Rezept von gutekueche.at wird mit Direktsaft zubereitet und ist für Babys ab sechs Monaten geeignet.

Für den Haferflockenbrei brauchst du:

  • 200 ml Milch
  • 10 g zarte Haferflocken
  • 15 ml Apfelsaft (Direktsaft)
  • 15 ml Karottensaft (Direktsaft)

Die Zubereitung dauert nur fünf Minuten:

  1. In einem kleinen Topf die Milch erhitzen.
  2. Anschließend die Haferflocken unterrühren und nach Packungsanleitung zubereiten.
  3. Langsam aufkochen (rühren nicht vergessen!) und für rund zehn Minuten bei niedriger Hitze köcheln lassen.
  4. Nun den Topf mit den aufgelösten Haferflocken vom Herd nehmen und die beiden Direktsäfte untermischen.
  5. Nach dem Abkühlen kannst du deinem Baby den Haferbrei mit Karotten servieren.
Viele weitere Rezepte, die der ganzen Familie schmecken, findest du ebenfalls bei uns – schau mal hier:

Kommt bei deinem Liebling schon Karottensaft mit ins Fläschchen oder in den Brei? Vielleicht hast du ja auch selbst leckere Rezeptideen und möchtest diese mit unserer Community teilen?!

Wir freuen uns auf deine Anregungen in den Kommentaren.
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Unsere Expertin

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.

In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.

Hier findest du viele weitere Infos, Tipps und Rezepte zum Thema Babyernährung

Du möchtest dich mit anderen Mamas zu diesem und anderen Themen austauschen? Dann komm in unsere geschlossene Facebook-Gruppe „Wir sind Echte Mamas“.

Wiebke Tegtmeyer

Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur, einem Volontariat und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich passenderweise nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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Andrea
Andrea
9 Monate zuvor

Salz soll man im 1. Lebensjahr vermeiden, wieso ist es im Rezept der Karottensuppe angegeben?

Haferflocken sind eine pflanzliche eine Eienquelle, da Kuhmilch die Eisenaufnahme hemmt, verwende ich nur Wasser und Saft oder Apfelmark für das Müsli, oder bin ich fehlinformiert?