Hafermilch fürs Baby: Gesund oder gefährlich?

Kalzium gilt als wichtiger Nährstoff für Kinder. Dieser ist vor allem in Milch sowie Milcherzeugnissen zu finden. Was ist aber, wenn ich mein Baby vegan ernähren möchte oder der Nachwuchs eine Laktoseintoleranz hat? Pflanzliche Alternativen gibt es zuhauf – besonders beliebt: Hafermilch fürs Baby. Aber ist das wirklich gesund? Wir verraten dir alles, was du darüber wissen musst.

1. Das Wichtigste auf einen Blick

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Bei Hafermilch handelt es sich um einen Getreidedrink, der auf Hafer basiert und als Alternative zu Kuhmilch bei einer Laktoseintoleranz gerne getrunken wird.
  • Allerdings ist Hafermilch ist kein adäquater Ersatz für Muttermilch, Pre-Milch oder Kuhmilch.
  • Hafermilch ist vegan, laktosefrei und teilweise auch glutenfrei.
  • Da das pflanzliche Getränk kein Vitamin B12 und kaum Eiweiß enthält, ist Hafermilch für eine ausgewogene Babyernährung nur bedingt zu empfehlen.
  • Für Babys unter einem Jahr ist Hafermilch grundsätzlich nicht geeignet.
  • Achte darauf, dass du deinem Spatz reine Hafermilch anbietest und keinen zuckerhaltigen Haferdrink.

Dein Kind wird aktuell noch gestillt? Dann findest du hier alle Infos zu Hafermilch in der Stillzeit.

2. Was ist Hafermilch eigentlich?

Der Name lässt es schon vermuten: Hafermilch ist eine pflanzliche Alternative zu Kuhmilch, welche auf Hafer basiert. Der beliebte Getreidedrink ist von Natur aus vegan und laktosefrei. Auch glutenfreie Produkte sind in den Supermärkten zu finden. Zudem sind in der Hafermilch zahlreiche Ballaststoffe enthalten, die als sehr sättigend gelten. Darüber hinaus weist Hafer Mineralstoffe wie Magnesium und Kalium auf sowie essenzielle Aminosäuren und Beta-Glucanen. Letzteres ist vor allem für eine gute Verdauung sehr hilfreich. Geschmacklich überzeugt Hafermilch mit einer leicht süßlichen sowie milden Note.

3. Ist Hafermilch für Babys erlaubt?

Sollte dein Würmchen unter einer Laktoseintoleranz leiden und aus diesem Grund keine Milchprodukte vertragen, kann sich Hafermilch als Ersatz relativ gut eignen. Ebenso zu empfehlen ist Hafermilch bei einer Glutenunverträglichkeit oder einer Allergie gegen Soja.

Beachte allerdings, dass du dein Baby nicht ausschließlich mit dem Getreidedrink versorgst. Dies kann auf Dauer zu einseitig sein. Ideal ist es daher, wenn du verschiedene Produkte miteinander kombinierst. Dadurch gestaltet sich der Speiseplan deutlich abwechslungsreicher und auch die Aufnahme unterschiedlicher Nährstoffe ist gewährleistet.

Übrigens: Hier findest du alle Infos zu Hafermilch in der Schwangerschaft

Ab wann darf ich meinem Baby Hafermilch geben?

Für Säuglinge unter einem Jahr ist Hafermilch ungeeignet. In den ersten zwölf Lebensmonaten sollte dein Baby Muttermilch oder entsprechende Pre-Nahrung bekommen. Das liegt daran, dass beispielsweise Muttermilch mit allen wichtigen Nährstoffen versehen ist und dein Kind somit mit schützenden Mikroelementen versorgt wird. Verträgt dein Baby keine Laktose, solltest du ebenfalls nicht zu veganen Alternativen greifen, sondern dich für hypoallergene Babynahrung entscheiden.

4. Was ist bei Hafermilch fürs Baby zu beachten?

Entscheidend ist, dass dein Baby mit der Hafermilch alle wichtigen Nährstoffe zugeführt bekommt, die für das jeweilige Alter nötig sind. Aus diesem Grund solltest du eine möglichst reine Variante der Hafermilch wählen und kein Produkt mit Zucker- sowie anderen Zusätzen. Auch sind Bio-Produkte in der Regel die deutlich bessere Wahl.

Hinweis: Hafermilch enthält unter anderem kein Vitamin B12 und kaum Eiweiß. Daher ist der Getreidedrink als alleinige Alternative zu Kuhmilch für dein Baby nur bedingt geeignet. Besser: Kombiniere verschiedene Milchsorten miteinander oder achte darauf, dass dein Nachwuchs die fehlenden Nährstoffe für ein gesundes Wachstum anderweitig bekommt.

5. Hafermilch Baby – drei leckere Rezeptideen

Mit der Familienkost zum Ende des ersten Jahres sind unsere drei Rezepte super für dein Baby geeignet – und schmecken auch dem Rest der Familie.

1. Rezept: Hafermilch selber machen

Gefunden haben wir das kinderleichte Rezept für die DIY-Hafermilch auf missbroccoli.com – danke für die tolle Inspo.

Du brauchst für etwa 500 ml Hafermilch:

  • 50 g Haferflocken
  • 500 ml kaltes Wasser
  • etwas Salz

So geht die Zubereitung:

  1. Weiche die Haferflocken in dem kalten Wasser ein.
  2. Anschließend gibst du das Salz dazu und mixt alles gut durch.
  3. Siebe die Hafermilch mit einem Mulltuch ab. Achte darauf, dass du den Trester nicht durchdrückst.
  4. Zum Schluss füllst du die Hafermilch in eine Flasche und stellst diese für drei bis vier Tage kühl. Fertig!

2. Rezept: Vegane Babymuffins

Die veganen Muffins von chefkoch.de sind komplett ohne Zucker und perfekt für den kleinen Hunger zwischendurch.

Für zwölf Babymuffins benötigst du:

  • eine Karotte
  • drei Esslöffel Rapsöl
  • drei Esslöffel Apfelmus
  • 300 g Dinkelmehl
  • zwei Teelöffel Backpulver
  • 200 ml Hafermilch
  • zwei Äpfel

So wird’s gemacht:

  1. Beginne mit dem Feinraspeln der Karotte.
  2. Anschließend rührst du das Rapsöl sowie den Apfelmus unter.
  3. Gib nun Mehl, Backpulver und Milch hinzu.
  4. Die Zutaten so lange miteinander verrühren, bis ein gleichmäßiger (klebriger!) Teig entsteht.
  5. Jetzt schneidest du die Äpfel klein und hebst diese unter.
  6. Den Muffinteig auf zwölf Förmchen gleichmäßig verteilen und bei 180 Grad (Ober-/ Unterhitze) für 30 Minuten backen.

Tipp: Schmeckt auch mit Birnenmus und frischen Birnen lecker!

3. Rezept: Brei mit Hafermilch und Beeren

Der Getreidebrei mit Beeren von eatmovefeel.de enthält viele wertvolle Nährstoffe und ist für Babys ab acht Monaten geeignet.

Zutaten für eine Portion:

  • 50 ml Hafermilch
  • 50 ml Wasser
  • drei Esslöffel Schmelzflocken (Hafer)
  • 47 g Heidelbeeren
  • 47 g Erdbeeren
  • 1 TL Rapsöl

Zubereitung in zehn Minuten:

  1. Gib die Schmelzflocken mit Wasser und Hafermilch in einen Topf und lasse alles aufkochen.
  2. Unter ständigem Rühren für rund drei Minuten auf niedrigster Stufe weiter kochen.
  3. Anschließend nimmst du den Topf vom Herd und lässt die Schmelzflocken für fünf Minuten quellen.
  4. Mit einem Mixer oder Pürierstab pürierst du nun die Schmelzflocken mit den Beeren.
  5. Jetzt noch das Rapsöl untermischen – fertig!

Tipp: Bei der Obstwahl für den Brei bist du vollkommen frei und kannst zum Beispiel auch Mango oder Birne verwenden.

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Du bist aktuell schwanger? Dann findest du hier alle Infos zum Thema Hafermilch in der Schwangerschaft.

Leidet dein Sprössling unter einer Laktoseintoleranz und bekommt pflanzliche Milchalternativen? Oder legst du vielleicht sogar großen Wert auf eine vegane Ernährung? Welche Erfahrungen kannst du diesbezüglich an die Community weitergeben?

Wir freuen uns auf deine Tipps in den Kommentaren!
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Unsere Expertin

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.

In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.

Hier findest du viele weitere Infos , Tipps und Rezepte zum Thema Babyernährung.

Du möchtest dich mit anderen Mamas zu diesem und anderen Themen austauschen? Dann komm in unsere geschlossene Facebook-Gruppe „Wir sind Echte Mamas“.

Wiebke Tegtmeyer

Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur, einem Volontariat und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich passenderweise nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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