Döner in der Schwangerschaft – darf ich?

Döner Kebab ist ein beliebtes Fastfood, das du an fast jeder Ecke bekommen kannst. Den Fastfood-Klassiker aus der Türkei gibt es mittlerweile auch für Vegetarier. Belegt mit vielen Zutaten, ist Döner ein echter Geschmacksknüller. Wenn dich in der Schwangerschaft der Heißhunger auf Döner überkommt, solltest du allerdings vorsichtig sein und dich genau über die Zutaten aufklären lassen. Hier erfährst du alles, was du zum Thema Döner und Schwangerschaft wissen solltest.

1. Das Wichtigste zum Döner in der Schwangerschaft

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Du darfst Döner auch in der Schwangerschaft essen, achte aber auf eine gute Lebensmittelhygiene.
  • Frage nach, was in der Soße steckt. Manchmal werden Soßen mit rohem Ei verwendet, das in der Schwangerschaft nicht erlaubt ist. Im Normalfall dürfte das zwar relativ selten vorkommen, aber so gehst du auf Nummer sicher.
  • Iss nur durchgegartes Fleisch.

2. Darf man in der Schwangerschaft Döner essen?

Ja. Döner enthält eine Menge Gemüse und (im besten Fall mageres) Fleisch, was gesund für dich und dein Baby ist. Gemüse bietet dir wichtige Nährstoffe, mageres Fleisch enthält Proteine und nur wenige Kalorien.

Allerdings ist nicht jeder Döner gesund. Es kommt sehr stark darauf an, wo du deinen Döner kaufst und vor allem, welche Zutaten verwendet werden. Achte darauf, dass alle Zutaten frisch sind. Das Gemüse sollte knackig sein und keine verwelkten Stellen aufweisen. Das Fleisch sollte nicht allzu fettig sein. Denn so kann aus einer gesunden Mahlzeit ganz schnell ein sehr kalorienhaltiges Gericht werden.

Das Brot für Döner wird in der Regel aus Weizen hergestellt. Wenn du in deiner Schwangerschaft auf Weizen verzichten willst, dann entscheide dich lieber für einen Dönerteller anstelle eines Döner Kebabs.

3. Worauf du beim Döner in der Schwangerschaft achten solltest

Achte auf gares Fleisch

Und auch bei dem Fleisch musst du dir keine Sorgen machen. Für Döner wird in der Regel Rind- bzw. Kalbsfleisch oder Geflügel-, Schaf- und Lammfleisch verwendet. Das Fleisch ist gegart und enthält keine schädlichen Bakterien. Achte bloß darauf, dass das Fleisch auch wirklich durch ist, denn rohes Fleisch ist in der gesamten Schwangerschaft tabu und kann u.a. Toxoplasmose und Listeriose hervorrufen.

Verzichte beim Döner möglichst auf Cocktailsauce

Lediglich die Soße kann deine Gesundheit und die deines Babys gefährden. Denn für Döner wird häufig Cocktailsauce verwendet, hier musst du in der Schwangerschaft aufhorchen. Diese Soße kann, wie auch Mayonnaise, rohes Ei enthalten. Rohes Ei wiederum kann mit Salmonellen belastet sein, die gefährlich für dich und dein Baby werden können.

Keine Panik, du musst nicht gleich auf deinen Döner in der Schwangerschaft verzichten, wenn er Cocktailsauce enthält. Industriell vorgefertigte Cocktailsauce ist in der Schwangerschaft erlaubt, da sie aus pasteurisiertem Ei hergestellt wird. Sollte der Imbiss selbstgemachte Cocktailsauce verwenden, frage nach, ob sie mit rohem Ei zubereitet wurde. Wenn ja, solltest du dich für eine andere Sauce entscheiden.

Achte auf die Hygiene

Auch in Sachen Hygiene solltest du bei Döner wachsam sein und genau schauen, wo du deinen Döner kaufst. Wenn teilweise gekochtes Fleisch wieder aufgewärmt wird, können sich Krankheitserreger bilden. Auch die Qualität stimmt nicht immer. Häufig enthält das verwendete Fleisch viel Salz und Fett und stammt aus billiger Massentierhaltung, in der Antibiotika zum Einsatz kommen.

In Deutschland muss zwar jedes Döner-Kebab-Fleisch, das auf die Rotisserie gelegt wird, noch am selben Tag verkauft werden, du solltest allerdings immer kritisch bleiben und schon beim Betreten des Geschäfts deinem Urteilsvermögen trauen. Wenn dir der Imbiss unhygienisch vorkommt, kaufe hier lieber keinen Döner. Das gilt selbstverständlich auch für andere Schnell-Imbisse, denn egal ob Pommesbude oder Dönerladen, in allen Fastfood-Läden solltest du besonders auf die Sauberkeit achten.

Achte besonders bei Krautsalat und Tzatziki auf frische Zubereitung

Häufig sorgt Tzatziki beim Döner für die Extraportion Geschmack. Tzaziki wird traditionell aus Joghurt, Gurken, Olivenöl und Knoblauch zubereitet. Der Joghurt, der verwendet wird, wird in der Regel aus pasteurisierter Milch hergestellt. Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, dass wirklich keine Rohmilch verwendet wurde, frage am besten noch einmal nach. Grundsätzlich darfst du also Tzatziki auf deinem Döner genießen, denn die Zutaten sind auch für Schwangere sicher. Achte außerdem darauf, dass das Tzaziki frisch zubereitet ist, denn Tzaziki, das lange an der Luft steht, kann Listerien enthalten.

Und auch beim Krautsalat solltest du auf Frische achten. Denn auch roher Krautsalat, der lange an der Luft steht, kann zu einem Nährboden für Listerien werden. Krautsalat ist zwar äußerst gesund und enthält viel Vitamin C, was vor allem in den kalten Monaten des Jahres gut für dein Immunsystem ist. Allerdings ist die Gefahr einfach zu groß, dass sich im Krautsalat schädliche Bakterien ansiedeln. Vor allem in Restaurants oder Imbissen wird die Ware häufig über längere Zeit offen stehen gelassen. Das gibt Bakterien genug Zeit, um zu gedeihen.

Döner ist während der Schwangerschaft also erlaubt – aber welche Lebensmittel sind eigentlich tabu? Unser kostenloser Ratgeber 125 Lebensmittel, die du in der Schwangerschaft meiden solltest verrät es dir.

3. Und was ist mit vegetarischem Döner in der Schwangerschaft?

Wenn du auf Fleisch im Döner ganz verzichten möchtest oder Vegetarier bist, kannst du auch vegetarischen Döner bestellen. Der heißt „Vröner“ und statt Fleisch wird meistens Käse oder Falafel verwendet. Es gibt inzwischen aber auch Fleischersatzprodukte, die dem Geschmack von Dönerfleisch relativ nahe kommen.

4. Wie ist der Döner entstanden?

Döner Kebab besteht aus Fleisch, das auf einem vertikalen Drehspieß gegart wird. Der Drehspieß besteht aus gewürztem Fleisch, das in Form eines umgedrehten Kegels gestapelt ist und langsam auf einem Rotisserie Set gedreht wird. Die äußere Schicht wird in dünne Scheiben geschnitten, während der Spieß weiter gart.

Diese Methode wurde im 19. Jahrhundert im Osmanischen Reich erfunden. Das geschnittene Fleisch eines Döners kann auf einem Teller mit verschiedenen Beilagen serviert werden, in eine Pita oder eine andere Brotsorte als Sandwich gefüllt werden oder in ein dünnes Fladenbrot wie Lavash oder Yufka eingewickelt werden, das als Dürüm bekannt ist.

Kadir Nurman führte in den frühen 1970er Jahren die Sandwich- oder Wrap-Form ein, die als Fastfood-Gericht, das von Kebab-Läden verkauft wird, auf der ganzen Welt populär geworden ist und oft einfach „Kebab“ genannt wird. Das Sandwich enthält in der Regel Salat oder Gemüse, das Tomaten, Kopfsalat, Kohl, Zwiebeln, frische oder eingelegte Gurken oder Chili sowie verschiedene Arten von Soßen beinhalten kann.

In Deutschland wurde der Döner Kebab in den frühen 1970er Jahren von türkischen Gastarbeitern nach Berlin gebracht und bekannt gemacht. Das Gericht entwickelte sich dort von seiner ursprünglichen Form zu einer unverwechselbaren Art von Sandwich mit reichlich Salat, Gemüse und Soßen, das in großen Portionen verkauft wurde und bald zu einem der meistverkauften Fastfood- und Street Food-Gerichte in Deutschland und weiten Teilen Europas werden sollte.

Unsere Expertin

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

Dieser Text wurde inhaltlich geprüft von Ernährungswissenschaftlerin Lydia Wilkens. Die Diplom-Ökotrophologin hat 14 Jahre Erfahrung im Bereich der Ernährungskommunikation und -beratung. Als zweifache Mutter liegt einer ihrer Schwerpunkte im Ernährungsteam von essenZ, Dr. Heike Niemeier in Hamburg und der Schule des Essens in der Ernährungsberatung und -therapie von Familien und Kindern.

Außerdem führt sie Ernährungsprojekte für Kinder, Eltern und Multiplikator:innen in Kitas und Schulen durch. Als Expertin rund um das Thema Mütter- und Kinderernährung unterstützt sie die Redaktion von Echte Mamas mit praxisnahem Fachwissen.

Mehr Tipps zum Thema „Ernährung in der Schwangerschaft“ bekommst du hier.

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Ilona Utzig
Ich bin Rheinländerin, lebe aber seit vielen Jahren im Hamburger Exil. Mit meiner Tochter wage ich gerade spannende Expeditionen ins Teenager-Reich, immer mit ausreichend Humor im Gepäck. Wenn mein Geduldsfaden doch mal reißt, halte ich mich am liebsten in Küstennähe auf, je weiter nördlich, desto besser. Bei Echte Mamas bin ich Senior SEO-Redakteurin. Meine journalistische Ausbildung abolvierte ich bei Hamburger Jahreszeitenverlag, um anschließend Skandinavistik, Politikwissenschaft und Germanistik zu studieren. Nach langen Jahren als Finanz-Redakteurin liegen mir heute noch die Themen Vorsorge, Vereinbarkeit und Care-Arbeit am Herzen.

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