Dehnungsstreifen: Liebe Mamas, liebt euch so, wie ihr seid!

Viele Mamas kennen es: Nach der Schwangerschaft sieht der eigene Körper einfach nicht mehr so aus wie vorher. Das ist ja auch kein Wunder, schließlich war er neun Monate lang das Zuhause für unser Baby. Er hat dafür gesorgt, dass unser kleiner Schatz in dieser Zeit gut versorgt wird und sich rundum sicher fühlt. Aber so ein Baby braucht eben auch Platz. Und der steht in Mamas Bauch nun mal nur begrenzt zur Verfügung. Wenn die Haut sich zu sehr dehnt oder vielleicht sogar reißt, entsteht das, wovor viele Frauen sich vorher fürchten: Dehnungsstreifen. Und die bleiben uns in den meisten Fällen auch lange nach der Geburt noch erhalten.

Dehnungsstreifen: ein Zeichen der Liebe

Viele Mamas tragen ihre Schwangerschaftsstreifen mit Stolz. Schließlich sind sie ein Zeichen der Liebe! Der beste Beweis, dass unser Körper etwas Wunderbares geleistet hat. Und absolut kein Grund, sich zu schämen. Aber leider gibt es eben auch Mamas, die sehr unter den Veränderungen leiden. Weil sie sich selbst nicht mit ihrem neuen Aussehen anfreunden können, oder sogar von anderen für ihre Dehnungsstreifen oder ihre Schwangerschaftspfunde ausgelacht, gehänselt oder angefeindet werden.

Für alle diese Mamas ist dieser wunderbare Text von Jenny aus unserer Community. Sie kennt all diese Gedanken und Gefühle aus eigener Erfahrung und möchte anderen Mamas Mut machen:

Eigentlich hatte ich eine Traumschwangerschaft

„Ich möchte gern ein paar persönliche Gedanken und Gefühle mit euch teilen. Auf dem Foto seht ihr mich vor etwas mehr als einem Jahr. Nur wenige Tage vor der Geburt meiner wundervollen Tochter – dem größten Glück, das man mir je schenken konnte.

Eigentlich hatte ich eine Traumschwangerschaft – kaum Übelkeit, keine Komplikationen, Wasser hatte ich nur beim Spazierengehen in den Fingern. Die Geburt war dann leider weniger schön, aber das ist eine andere Geschichte.

Was Schwangerschaft und Geburt mit mir gemacht haben? Ganz klar – sie haben mich zur Mama gemacht. Aber es ist noch so viel mehr mit mir passiert:

Zum Beispiel habe ich in der Schwangerschaft meine ersten grauen Haare bekommen. Weil ich sie aktuell auch nicht färbe, damit sie sich von der letzten Farb-Odyssee erholen können, sieht man sie auch. Und inzwischen sind es auch ein paar mehr geworden.

Schwangere mama mit Dehnungsstreifen auf dem Babybauch

„Ich musste erst schwanger werden, um meinen Körper lieben zu können.“

Die Dehnungstreifen wurden immer mehr

Außerdem ist meine Haut während der Schwangerschaft ordentlich gerissen – wie ihr auf den Bildern sehen könnt. Erst war es nur ein kleiner Punkt an der Narbe, die ich als Kind durch einen herunterfallenden Küchenschrank samt Porzellan davongetragen habe. Doch dann wurden die Dehnungsstreifen immer mehr. Der kleine Krümel hatte in Mamas üppigem Bauch halt einfach keinen Platz mehr. Und hat gleichzeitig angefangen, die Wände zu bemalen.

Dazu kommt, dass ich schon seit meiner Einschulung Gewichtsprobleme habe. Damals habe ich mit einem Schlag plötzlich zugenommen und kämpfe seitdem mit meinem Übergewicht. Und das meine ich genauso, wie ich es geschrieben habe. Denn es gibt kaum etwas, das ich nicht probiert habe, um endlich anzunehmen. Ich habe meinen Körper regelrecht gehasst und verflucht, warum er nicht normal sein kann. Warum ich nicht einfach schlank und damit beliebt sein kann.

Doch mit der Schwangerschaft hatte mein Körper plötzlich eine Aufgabe

Nämlich die Fürsorge für einen kleinen Menschen und seine Versorgung. Ich musste erst schwanger werden, um meinen Körper akzeptieren und lieben zu können. Ich würde lügen, wenn ich sage, dass es keine schwarzen Tage mehr gibt, an denen ich meinen Körper verfluche und mich unwohl fühle. Aber sie sind sehr selten geworden. Wie kann ich auch etwas hassen, das mir einen meiner größten Wünsche erfüllt und mir mein kleines Wunder gebracht hat?

Deshalb trage ich mit Stolz das erste Bild, das meine Tochter gemalt hat – auch im Bikini. Sollen die anderen doch hinter meinem Rücken reden, das ist mir inzwischen egal. Mein Mann und ich haben meinen Bauch liebevoll „Schwabbel“ getauft, so wie Dorie im Film „Findet Nemo“ die Qualle genannt hat.

Ich bin immer noch übergewichtig

Bei meiner Körpergröße von 1,68 Meter bin ich mit meinem Gewicht von aktuell 101 Kilogramm immer noch klar übergewichtig. Und ja, ich möchte auch abnehmen. Aber nur für mich und meine Tochter. Denn im Gegensatz zu mir soll sie nicht als Teenager Angst haben, ihre Mama wegen eines Herzinfarkts zu verlieren.

Aber ich setze meinen Körper nicht mehr unter Druck, weil er abnehmen MUSS. Ich denke, er macht das schon so, wie er es für richtig hält. So wie ich es auch mit meiner Tochter mache: Ich erziehe sie so, wie ich es für richtig halte, und was mein Mamainstinkt mir sagt.

Schönheit liegt im Auge des Betrachters

Ich finde es immer wieder so traurig und schade, wenn Mamas sich nicht mehr im Spiegel anschauen können, weil sie entweder Dehnungsstreifen haben oder nach Schwangerschaft und Geburt „aus der Form geraten“ sind, und unbedingt wieder ihrem Ideal entsprechen wollen. Aber was ist denn ein Ideal? Gibt es so etwas überhaupt noch? Sollte sich nicht jeder selbst ideal fühlen?

Auch viele Nicht-Mamas haben das „Problem“, dass sie sich nicht lieben können, weil sie nicht dem gängigen Schönheitsideal entsprechen. Aber Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Was nützt eine „schöne“ Hülle, wenn sich dahinter ein hässlicher Charakter verbirgt?

Liebt euch so, wie ihr seid – ob mit Dehnungstreifen oder ohne

Ich weiß, dass es mit Sicherheit Menschen gibt, die meine Fotos als „abstoßend“ empfinden, aber so sieht die Realität nun mal aus. Deshalb habe ich beschlossen, mir alle doofen Kommentare an meinem üppigen, delligen und wabbelnden Hinterteil vorbeigehen zu lassen 🙂

Und an all die anderen Mamas hier, denen es vielleicht ähnlich geht: Liebt euch so wie ihr seid, denn ihr seid einfach toll!

Erzähl uns deine Geschichte

Hast Du etwas ähnliches erlebt oder eine ganz andere Geschichte, die Du mit uns und vielen anderen Mamas teilen magst? Dann melde Dich gern! Ganz egal, ob Kinderwunsch, Schwangerschaft oder Mamaleben, besonders schön, ergreifend, traurig, berührend, spannend oder mutmachend – ich freue mich auf Deine Nachricht an [email protected]

 

Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Stadion zu finden. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Dazu nutze ich auch die Bastel-Erfahrungen mit meinen Kindern für einfache DIY-Anleitungen.

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