„Mein Name ist Melissa. Ich bin 29 Jahre alt, verheiratet und seit Februar 2022 sind wir überglückliche Eltern von unserem ersten Kind Max.
Meine Geschichte dreht sich um das Thema Bodyshaming, denn Bodyshaming hat viele Seiten. Meine Perspektive ist vielleicht nicht die typische, aber betrifft vermutlich trotzdem auch andere Mütter oder werdende Mütter.
Da ich beruflich Soldatin bin, bin ich dementsprechend sehr sportlich.
Ich achte nicht besonderes auf meine Ernährung und habe einfach gute Gene, sodass ich nicht schnell zunehme. Als ich schwanger wurde, war mein Babybauch lange noch nicht zu sehen und mein Sixpack verschwand natürlich auch nicht so schnell. Und so erntete ich schon im ersten Schwangerschaftsdrittel viele negative Kommentare: ‚Du isst sicher zu wenig und schadest deinem Kind‘ oder ‚Ist dir dein Körper so wichtig, dass du weiterhin Sport treibst? Das ist doch gefährlich‘.
Ich fühlte mich bei diesen Sätzen irgendwie schlecht und machte mir Gedanken, ob ich wirklich zu wenig esse. Dabei habe ich aufgehört, Sport zu treiben, als der Schwangerschaftstest positiv war. Mein gesunder Appetit ist geblieben und ich habe in mich reingeschaufelt wie eine Irre. Auch mein Frauenarzt und meine Hebamme bestätigten mir immer wieder, dass alles hervorragend passen würde.
Als ich dann in der 30. Schwangerschaftswoche war, hatte ich einen wirklich schönen Babybauch.
Auch Dehnungsstreifen blieben mir erspart. Das gefiel einigen Schwangeren beim Schwangerschaftsyoga nicht und ich musste wieder ziemlich fiese Kommentare einstecken. Eine werdende Mutter sagte zu einer anderen, dass ich bestimmt eine egoistische Person bin, weil mir mein Körper wichtiger ist als mein Baby. Sie sagte es bewusst so laut, dass ich es gar nicht überhören konnte.
Als Max dann gesund mit 3.510 Gramm und ohne Komplikationen zur Welt kam, verschwand mein Bauch in Rekordzeit. Ich hatte nach nicht einmal einem Monat meine alte Figur wieder. Als unsere neue kleine Familie dann eines Tages schwimmen ging und ich meinen kleinen Sohn auf den Armen hatte, fragte eine andere Mutter mich: ‚Oh, das ist ja ein süßer kleiner Racker, wem gehört der denn?‘
Völlig verblüfft antwortete ich natürlich, dass es mein Kind ist. Sie schaute mit einem sehr kritischen Blick auf meinen Bauch und fragte mich, ob ich eine Leihmutter hatte.
Ich war so perplex von dieser Frage und wusste nicht, ob sie das ernst meinte.
Ich war verärgert und traurig gleichzeitig. Nein, ich hatte natürlich keine Leihmutter. Die neun Monate Schwangerschaft habe ich durchlebt wie andere Frauen auch. Ich erlebte genauso Morgenübelkeit, den Schmerz einer vaginalen Geburt und all das, was dazu gehört. Ich stille voll, mein Körper macht alles bestmöglich für mein Baby.
Jetzt mit 4 Monaten wiegt mein Sohn bereits 8 kg und ist 67 cm groß und dass nur durch meine Muttermilch. Nur so viel zum Thema, dass ich Diäten machen würde oder Sonstiges. Ich esse ganz normal und achte darauf, dass mein Körper mein Kind problemlos ernähren kann, was ja auch definitiv funktioniert.
Mein Körper erschuf dieses kerngesunde Kind.
Nur weil mein Körper keine Spuren davongetragen hat, heißt das nicht, dass er dafür nicht gearbeitet hat oder noch arbeitet. Auch im Internet stoße ich immer wieder auf Seiten mit Bildern und der Überschrift ‚So sehen echte Körper nach der Geburt aus‘. Aber auch mein Körper ist ein ‚echter‘ Körper nach der Geburt…
Es verletzt mich, wenn andere Menschen mich verurteilen, nur weil mein Körper nicht so aussieht, wie der von anderen Müttern. Jede Frau ist individuell und jeder Körper verändert sich anders während und nach einer Schwangerschaft. JEDE Frau leistet Wunderbares.
Mein Körper hat ein Wunder vollbracht und er muss keine sichtbaren Zeichen aufweisen, um dafür gefeiert zu werden.”
Liebe Melissa, vielen Dank, dass du uns deine Geschichte anvertraut hast. Wir wünschen dir und deiner Familie alles Liebe für die Zukunft!
Echte Geschichten protokollieren die geschilderten persönlichen Erfahrungen von Müttern aus unserer Community.
WIR FREUEN UNS AUF DEINE GESCHICHTE!
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