Das Coenzym Biotin ist wichtig für den Stoffwechsel des menschlichen Körpers. In der Schwangerschaft solltest du darauf achten, genügend Biotin-haltige Lebensmittel zu dir zu nehmen, da du den Stoff in dieser Zeit schneller abbaust. Wie viel Biotin in der Schwangerschaft täglich nötig ist und wie du genügend davon zu dir nimmst, verraten wir dir in diesem Artikel.
1. Das Wichtigste auf einen Blick
- Biotin hilft dir bei der Umwandlung von Nahrung in Energie.
- Schwangere und Stillende sollten auf eine tägliche Biotin-Zufuhr von 1-1,5mg achten.
- Diesen Bedarf kannst du aber im Normalfall über deine gewohnte Ernährung decken.
- Zusätzliche Biotin-Präparate einzunehmen, ist in der Regel nicht notwendig.
2. Wozu brauche ich Biotin in der Schwangerschaft?
Bei Biotin handelt es sich um ein Coenzym, das für den Stoffwechsel von Glukose und Aminosäuren benötigt wird – dein Körper braucht es für die Umwandlung von Nahrung in Energie. Außerdem hilft Biotin dabei, Nägel und Knochen zu stärken und fördert das Haarwachstum. Daneben hält es auch noch Leber, Haut und Nervensystem in Schuss und kann den Blutzuckerspiegel regulieren.
3. Wie viel Biotin ist in der Schwangerschaft und während der Stillzeit nötig?
Schwangere und stillende Frauen sollten auf eine ausreichende, tägliche Biotinzufuhr achten – 1,0 bis 1,5mg Biotin pro Tag gelten in der Schwangerschaft als optimal. Biotin wird in der Regel über den Urin ausgeschieden. Studien haben gezeigt, dass eine Schwangerschaft und das Stillen diesen Abbau beschleunigen. Daher ist es besonders wichtig, die täglich benötigte Menge im Blick zu behalten.
4. Wie kannst du Biotin zu dir nehmen?
Tatsächlich ist Biotin bereits in vielen Lebensmitteln enthalten, die vermutlich auch auf deinem gängigen Speiseplan stehen. Daneben gibt es aber natürlich auch die Möglichkeit, Biotin als Nahrungsergänzungsmittel in die Ernährung zu integrieren. Das solltest du aber nur tun, wenn dein Arzt oder deine Ärztin dir aufgrund gesundheitlicher Umstände dazu raten.
5. Was passiert bei Biotinmangel in der Schwangerschaft?
Viele schwangere Frauen leiden unter einem Biotinmangel, weil ihr Körper während der Schwangerschaft Biotin schneller abbaut. Der Stoff wird über den Urin ausgeschieden. Ein Mangel tritt meist in der Spätschwangerschaft auf.
Welchen Einfluss ein Biotinmangel auf Schwangere und ungeborene Babys hat, ist wissenschaftlich bisher nicht hinlänglich bekannt. Bei Tierversuchen kam es in diesem Zusammenhang zu Gaumenspalten, Skelettfehlbildungen und Lippenspalten – aber daraus lässt sich kein sicherer Rückschluss auf den Menschen ziehen.
6. Welche Lebensmittel enthalten Biotin?
Durch eine ausgewogene Ernährung kannst du deinen Biotin-Haushalt während der Schwangerschaft prima im Gleichgewicht halten. Wir nennen dir hier einige Beispiele, mit denen das ganz einfach möglich ist:
- Milchprodukte
- Eier
- Nüsse
- Fisch
- Fleisch
- Linsen
- Gemüse (Avocado, Blumenkohl, Möhren, Gurken)
7. Wie sinnvoll sind zusätzliche Biotin-Präparate in der Schwangerschaft?
Unter normalen Umständen benötigst du neben deiner gewöhnlichen Ernährung kein zusätzliches Biotin-Präparat in der Schwangerschaft. In Einzelfällen und bei bestimmten, gesundheitlichen Indikationen kann es vorkommen, dass dein Arzt oder deine Ärztin zur Einnahme bestimmter Schwangerschaftsvitamine rät, in denen auch Biotin enthalten ist.
Diese solltest du aber nie ohne vorherige Absprache und wahllos kombiniert zu dir nehmen – denn auch eine Überdosierung kann negative Spätfolgen für dich oder das Baby haben.
Unsere Expertin
Dieser Text wurde inhaltlich geprüft von Ernährungswissenschaftlerin Lydia Wilkens. Die Diplom-Ökotrophologin hat 14 Jahre Erfahrung im Bereich der Ernährungskommunikation und -beratung. Als zweifache Mutter liegt einer ihrer Schwerpunkte im Ernährungsteam von essenZ, Dr. Heike Niemeier in Hamburg und der Schule des Essens in der Ernährungsberatung und -therapie von Familien und Kindern.
Außerdem führt sie Ernährungsprojekte für Kinder, Eltern und Multiplikator:innen in Kitas und Schulen durch. Als Expertin rund um das Thema Mütter- und Kinderernährung unterstützt sie die Redaktion von Echte Mamas mit praxisnahem Fachwissen.
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