Advent, Advent, die Mama rennt – bis zu 60 Stunden zusätzlich!

Besinnliche Vorweihnachtszeit? Davon können wir Mamas nur träumen! Denn statt entspannten Nachmittagen auf dem Sofa, mit Plätzchen und Punsch, gibt es für uns vor allem eins: jede Menge zusätzliche Arbeit! Und zwar grob geschätzt bis zu 60 Stunden im Dezember – das entspricht 1 ½ Wochen eines Vollzeitjobs! Nur dass der in unserem Fall leider komplett unbezahlt bleibt und meistens nicht einmal gesehen wird.

Am Jahresende nimmt der Stress für uns Mamas (oft) noch einmal zu

Kennt ihr das auch? Je mehr sich das Jahr seinem Ende nähert, desto schneller scheint die Zeit zu rennen. Und rennen ist ein gutes Stichwort, denn gefühlt machen viele von uns Mamas das im Dezember (fast) ohne Pause. Kein Wunder, schließlich gibt es einiges zu tun! Und ein Großteil davon bleibt – leider wenig überraschend – an uns Mamas hängen.

Schon im Oktober – und damit noch deutlich vor der Weihnachtszeit – gaben laut einer aktuellen Studie des forsa-Instituts in Zusammenarbeit mit der hkk Krankenkasse 63 % der Mütter an, mehr als die Hälfte des Tages allein für den Familienalltag verantwortlich zu sein. Ganze 81 % kümmern sich um die Wäsche. 90 % organisieren alle Arzttermine und 89 % sind für die Kindergeburtstage allein verantwortlich.

Und obwohl 30 % der Mamas sagten, dass sie sich mit der Situation überfordert fühlen, wird der Stress am Jahresende noch einmal deutlich mehr.

Im Dezember arbeiten wir Mamas bis zu 60 Stunden mehr – unbezahlt!

Denn zu den alltäglichen Aufgaben, die wir sowieso schon erledigen, kommen eine ganze Reihe zusätzlicher To-dos. Trotzdem klingen 60 Stunden ganz schön viel, oder was meinst du? Fand ich auch, deshalb habe ich mir das Ganze mal genauer angeschaut.

Der Adventskalender, der mich bis Ende November ganz gut auf Trab gehalten hat, ist ja zum Glück jetzt abgehakt. Eine Pause gibt es trotzdem nicht: Denn nach dem 1. Advent ist vor dem Nikolaus. Was der meinen beiden in die Stiefel legt? Dazu mache ich mir Gedanken, besorge dann die Kleinigkeiten, packe sie ein – und schleiche mich in den Flur, wenn meine Kinder schlafen. Denn irgendjemand muss die Stiefel schließlich füllen.

Gut, das ist jetzt zugegebenermaßen nicht so viel Arbeit. Aber: Dabei bleibt es ja auch nicht!

Zwischen Geschenken, Plätzchen und Weihnachtsfeiern

Denn natürlich soll auch der Weihnachtsmann etwas bringen. Und zwar nicht nur den Kindern, sondern der ganzen Familie. Die Erwachsenen bekommen zumindest eine Kleinigkeit. Und während ich noch über den Geschenkideen grüble, steht meine Tochter plötzlich vor mir: „Mama, wir haben nächste Woche Weihnachtsfeier in der Schule, können wir dafür Plätzchen backen?“

Eine Woche später ist ihre Weihnachtsaufführung vom Ballett, dazwischen braucht der kleine Bruder noch ein Wichtelgeschenk für seine Weihnachtsfeier und beim Fußball gibt es ein Abschlussturnier – weihnachtliche Snacks sind herzlich willkommen.

Organisation ist alles – und die übernimmt (meistens) Mama

Wenn die Geschenke dann endlich alle angekommen sind, müssen sie natürlich noch verpackt werden. Ich mache das gern in der Mittagspause, habe ich auch diese Zeit direkt genutzt!

Nebenbei plane ich noch die Weihnachtstage: Wo sind wir wann, wer kommt uns wann besuchen, was wollen wir essen? Und zwar nicht nur an Heiligabend, sondern an allen Feiertagen – und in den Ferien jeden Tag. Andere schütteln das vielleicht aus dem Ärmel, aber mich stresst es wirklich komplett. Denn es gibt kaum Gerichte, die beiden Kindern schmecken, und gefühlt essen wir ständig nur das Gleiche.

Wenn die Liste endlich steht, geht’s dann ans Einkaufen.

Basteln, Wunschzettel, Weihnachtskarten

Neben den Plätzchen für die Schule backen wir natürlich auch noch für uns. Die Kinder freuen sich jedes Jahr darauf und ich auch – bis sie anfangen, sich zu zanken. So viel auch wieder zum Thema besinnlich.

Nach den Plätzchen geht’s an die Weihnachtskarten, denn ja, einige verschicke ich tatsächlich nach wie vor ganz klassisch per Post. Und basteln wollen die Mäuse auch noch.

Währenddessen fällt ihnen ein, dass sie noch gar keine Wunschzettel an den Weihnachtsmann geschickt haben. Also holen wir das nach – und ich hoffe inständig, dass mich darauf keine Überraschungen erwarten. (Wusstest du übrigens, dass der Weihnachtsmann auch antwortet? Brief vom Weihnachtsmann: So bekommt dein Kind Post)

Wir haben einen Wichtel – ja, ich weiß, selbst Schuld!

Und weil ich im Advent noch nicht genug zu tun habe (Ironie off), ist bei uns auch ein Wichtel eingezogen. Ole besucht uns inzwischen schon im vierten Jahr – und meine Kinder lieben ihn. Meine Tochter weiß inzwischen, wer hinter Ole steckt, aber mein Sohn glaubt noch felsenfest daran, dass wirklich ein kleiner Wichtel bei uns wohnt.

Seit Wochen fiebert er dem Einzug entgegen – und ich bringe es einfach nicht übers Herz, ihm das auszureden. Und ja, ich gebe zu, es macht mir wirklich Spaß, mir die kleinen Streiche zu überlegen. In dem Fall also selbstgemachter Stress! (Falls du dir den ersparen willst, hier noch ein Tipp: 14 Wichtelstreiche: einfach und schnell – in unter 5 Minuten)

Nach Weihnachten ist vor Silvester

Wenn Weihnachten dann endlich da ist, geht es für Mama direkt weiter. Denn schließlich ist Silvester nicht mehr weit. Was machen wir? Wo gehen wir hin? Was essen wir? Was brauchen wir dafür? Möchten wir Raketen und Co.? Was können wir spielen, damit die Zeit für die Kinder nicht zu lang wird? Mit diesen Fragen beschäftige ich mich bis zum Jahreswechsel.

Und wenn ich das alles zusammenzähle, kommen mir die 60 zusätzlichen Stunden im Dezember plötzlich doch ganz realistisch vor.

Seit ich selbst Mama bin, verstehe ich, was meine eigene Mama früher eigentlich geleistet hat – und wer für den Zauber von Weihnachten wirklich verantwortlich war.

Mindestens ein Teilzeit-, wenn nicht sogar ein Vollzeitjob on top

Kein Wunder also, dass so viele Mamas im Dezember besonders erschöpft sind. Denn diese Stunden entsprechen mindestens einem zusätzlichen Teilzeitjob oder sogar 1 ½ Wochen eines Vollzeitjobs. Und der ersetzt nicht etwa unsere täglichen To-dos, sondern kommt zusätzlich obendrauf.

Besonders bitter: Niemand sieht es!

So wie auch ein Großteil der Care-Arbeit, die wir Mamas über das ganze Jahr verteilt regelmäßig leisten, nicht gesehen wird. Von einer Bezahlung brauchen wir erst gar nicht zu sprechen.

Und leider hat der unsichtbare Stress auch Folgen: In der oben genannten Studie gaben 62 % der Mütter an, dass sie die unsichtbare Last als starke Belastung empfinden. Mehr als die Hälfte der befragten Frauen (53 %) sagte außerdem, dass sie gedanklich kaum noch abschalten können.

Ganz schön bitter, oder?

Dabei sollte Weihnachten doch vor allem eins sein: ein Fest der Liebe und Besinnlichkeit für die ganze Familie – auch für uns Mamas.

Ist der Dezember bei dir auch besonders stressig? Was stresst dich am meisten?

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Was stresst dich im Dezember am meisten?x

Quellen:

hkk.de, Mental Load in Familien: Warum Mütter mehr tragen, 01.12.25

bath.ac.uk, Mothers bear the brunt of the ‚mental load,‘ managing 7 in 10 household tasks, 01.12.25

Wiebke Tegtmeyer

Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur, einem Volontariat und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich passenderweise nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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Sophie
Sophie
10 Stunden zuvor

Adventskalender kaufen, statt Wichtel Nikolaus, Mitgebsel für Weihnachtsfeiern (inkl. Backwerk) kaufen. Das hört sich ohne Kinder schon schrecklich viel an. Ich backe nur noch für die Leute, die mir wichtig sind.