Zwillinge: „Mein Vorname war das Einzige, was mir allein gehörte.”

Eineiige Zwillinge zu bekommen, ist etwas ganz Besonderes – und bedeutet auch, dass ihr gleich zwei Vornamen finden müsst, die euch gefallen. Kein Wunder, dass viele werdende Zwillingseltern versucht sind, Namen mit einem ähnlichen Klang auszusuchen. Mit den beiden erfolgreichen Influencerinnen Lena und Lisa gibt es auch gleich ein prominentes Beispiel dafür. Doch bei Business Insider plädiert Mikhaila Friel dafür, dass Eltern genau das Gegenteil tun sollten.

„Ich bin ein eineiiger Zwilling, geboren in Glasgow, Schottland. Mein Vorname, Mikhaila, ist viel ungewöhnlicher als der Name meiner Zwillingsschwester, Aimee. Obwohl mein Name beim Aufwachsen einige Probleme verursachte, bin ich froh, dass er ganz anders ist als der meiner Schwester.” Doch wie kam es überhaupt dazu, dass die Namen der Schwestern sich so stark unterscheiden?

Größtenteils spiegeln die Namen den unterschiedlichen Geschmack ihrer Eltern wider.

Während der Papa der Zwillinge eher traditionelle, populäre Namen bevorzugte, mag ihre Mama lieber ungewöhnliche, seltene Namen. „Sie kannte niemanden, der diesen Namen trug, aber sie hatte gehört, dass der Name Mikhail in Russland ein beliebter Jungenname ist. Das war völlig zufällig – wir haben keine russischen Vorfahren oder Verbindungen zu diesem Land.“ Der Vorname ist sogar so einzigartig, dass die kleine Mikhaila die einzige mit diesem Vornamen in Schottland war.

Das stört sie nicht im Geringsten, im Gegenteil: Sie hat ihren Vornamen von Anfang an geliebt, obwohl er ihr manchmal seltsame Spitznamen einbrachte und Freunde Schwierigkeiten hatten, ihn richtig zu buchstabieren. „Ein wichtiger Grund, warum ich meinen Namen liebe, ist, dass er mich von meinem Zwilling unterscheidet. Wir haben unser ganzes Leben damit verbracht, Dinge zu teilen – warum sollte ein Name eines davon sein?

Und auch Experten bestätigen, dass Eltern der Versuchung widerstehen sollten, ihren Zwillingen ähnliche Namen zu geben.

Es ist nachvollziehbar, dass Eltern ihren Zwillingen ähnliche Vornamen geben möchten: Sie wollen schlicht und ergreifend sicherstellen, dass die Namen ihrer Kinder gut zusammenpassen und sich schön zusammen anhören. Kein Wunder, denn sie werden bestimmt oft gemeinsam angesprochen. Außerdem sehen die Eltern so eine Möglichkeit, die Verbundenheit der Kinder zu symbolisieren.

Psychologin, Familiencoach und Zwillingsexpertin Elian Zürcher, die selbst Mama von Drillingen ist, erklärt: „Werden die Namen aber nahezu identisch gewählt, zum Beispiel Lia und Mia oder Nick und Mick, dann ist dies zwar süß, aber kann für die Kinder auch zur Belastung werden. Sie werden, speziell wenn sie eineiig sind und vielleicht noch gleich angezogen werden, ständig verwechselt.”

Schließlich ist es für Kinder essenziell, als Individuum wahrgenommen zu werden.

„Für jedes Kind, egal ob Einling, Zwilling oder Mehrling, ist es für die Entwicklung der eigenen Identität wichtig, nicht nur/nicht immer in Beziehung zum Geschwisterkind gesehen zu werden, sondern auch als eigenständige Person wahrgenommen zu werden.”

Und das bestätigt auch Zwilling Mikhaila: „Einen völlig anderen Namen als mein Zwilling zu haben, hat mir geholfen, mich als Individuum zu fühlen, als ich von meinen Mitschülern oft nicht so behandelt wurde.” Denn sie und ihre Schwester werden natürlich andauernd verwechselt und erleben vieles gemeinsam. Sie sind in der gleichen Klasse, haben gleiche Outfits und teilen sich auch einen Freundeskreis.

Mein Name war das Einzige, was mir ganz allein gehörte. Und wenn ich zurückblicke, hätte ich es nicht anders haben wollen.”

 

 

 

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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