Zu hart? Mutter bricht Familienurlaub ab, weil Kinder sich streiten

Urlaub mit Kindern ist anders – das können bestimmt alle Eltern bestätigen. Besonders ständige Streitigkeiten zwischen Geschwistern können die Nerven der Erwachsenen ganz schön strapazieren. Vielleicht ist dem einen oder anderen von euch auch schon mal ein gezischtes: „Wenn ihr nicht sofort aufhört, dann fahren wir auf der Stelle nach Hause” rausgerutscht?

Ich kenne den Spruch auf jeden Fall noch aus meiner Kindheit, aber natürlich haben wir den Urlaub nie wirklich abgebrochen. Meine Eltern haben sich schließlich auch auf die Auszeit gefreut. Die Vorstellung den Familienurlaub abzubrechen, weil die Kinder sich streiten, ist irgendwie ein bisschen absurd – dachte ich.

Doch eine Mama hat die Drohung tatsächlich wahr gemacht und fragt sich nun, ob sie zu weit gegangen ist.

Wie die Frau auf Reddit schreibt, hat sie gemeinsam mit ihrem Mann drei Kinder: Eine dreijährige Tochter und zwei Söhne im Alter von neun und acht Jahren. Die beiden Jungs scheinen in so einer Phase zu sein und ihre Streitereien und Rivalitäten gingen der Familie schon vorm Urlaub gehörig auf die Nerven.

Die Mama schreibt: „Wir haben unzählige Gespräche mit ihnen über gegenseitigen Respekt geführt, ohne Erfolg. Ich verstehe die Rivalität zwischen Geschwistern, aber es ist so weit gekommen, dass es jeden Tag aufs Neue für uns alle störend ist.” Schon im Vorfeld habe sie deswegen Zweifel geäußert, ob der Urlaub mit den Kindern und deren Oma eine gute Idee sei, ihr Mann habe davon aber nichts hören wollen.

Doch schon die 3,5-stündige Autofahrt sei die Hölle gewesen.

„Die Jungs stritten und ärgerten sich ständig gegenseitig. Mein Mann und ich versuchten uns immer wieder gegenseitig zu versichern, dass alles besser werden würde, wenn wir dort ankämen, und dass sie zu aufgeregt sein würden, um Ärger zu machen. Wir lagen falsch.”

In der Ferienunterkunft angekommen, eskalierte die Situation mit den beiden Jungs aber leider vollkommen: „Schuhe auf den weißen Möbeln? Check. Im Haus laufen? Check. Ich drehte ihnen für zwei Sekunden den Rücken zu und der 8-Jährige warf eine Kiste Kreide in den Pool, um zu verhindern, dass sein Bruder sie bekam. Wir gingen zum Mittagessen und im Restaurant waren sie außer Kontrolle. Der Neunjährige ist vor uns weggelaufen, weil er seinen Willen nicht bekam.”

Uff, ja, das klingt wirklich anstrengend.

Auch der Aufenthalt am Strand bringt der Familie keine Erholung: „Sie verweigerten Sonnencreme, stritten ums Spielzeug. Sie forderten ihr Glück immer wieder heraus und gingen weiter ins Wasser, als wir ihnen erlaubt hatten.” Und dann reicht es der Mutter, aber so richtig.

„Sie haben es allen völlig ruiniert. Nichts hat funktioniert. Ich sagte meinem Mann, wir müssten aus den oben genannten Gründen nach Hause gehen, vor allem, weil sie eine ECHTE Konsequenz zu spüren bekommen müssten.” Ihr Mann hoffte immer noch auf Besserung der beiden Söhne, doch seine Frau gab nun nicht mehr nach.

Die Kinder brechen in Tränen aus, als die Mutter das Urlaubsende verkündet.

„Ich sagte ihm, dass ich auf jeden Fall gehen würde. Er war total sauer und sagte mir, es sei lächerlich und unfair unserer Tochter gegenüber. Eigentlich stimme ich ihm zu, sah aber zu diesem Zeitpunkt keine andere Wahl. Als ich den Kindern davon erzählte, brachen sie natürlich sofort in Tränen aus, bettelten darum, zu bleiben und versprachen, dass sie sich benehmen werden.”

Die anderen beiden Erwachsenen finden die Reaktion überzogen: „Auch meine Mutter, die mit uns kam, war den Tränen nahe. Sie glaubt, dass ihre wunderbaren Enkelkinder nichts falsch machen. Sie stritt sich auch mit mir und flehte mich an, ‚es einfach sein zu lassen‘, aber ich weigerte mich, nachzugeben.”

Die Familie reist tatsächlich ab – weniger als 24 Stunden nach Beginn ihres Urlaubs.

„Die Hälfte der Heimfahrt weinten die Kinder, und mein Mann schwieg mich auf dem gesamten Weg an.” Die Oma der Kinder beschloss, alleine noch etwas länger zu bleiben, schickt der Mutter aber wütende Textnachrichten: „Sie sagte mir, der einzige Grund, warum sie gekommen sei, sei, Zeit mit den Kindern zu verbringen. Jetzt hätte ich es für alle ruiniert. Und sie schrieb: ‚Sie sind nur einmal klein.‘”

Zum Zeitpunkt ihres Posts auf Reddit ist die Familie schon einen ganzen Tag wieder zuhause. Die Mama schreibt verunsichert: „Hier sind immer noch alle sauer auf mich – bis auf meine Dreijährige. Haben sie recht?”

Die Kommentare auf Reddit sind nicht ganz eindeutig.

Vielen können die Reaktion der Mutter verstehen und einige loben auch ihre Konsequenz. Andere fragen sich jedoch, warum sie nicht früher konsequent war und nicht schon vorher auf die kleineren Vorfälle reagiert habe. So fragt jemand: „Warum durften sie überhaupt noch ins Wasser gehen, wenn sie sich nicht an die Absprachen hielten?”

Eine andere Person ergänzt: „Vielleicht wäre es gar nicht zu dieser Situation gekommen, wenn Sie ihren Kindern in den letzten Jahren mal tatsächlich Grenzen gesetzt hätten. Für mich hört sich das so an, als wären die Kinder außer Rand und Band, weil es ihnen an Grenzen mangelt und ihren Eltern die Fähigkeit fehlt, angemessen damit umzugehen, wenn Grenzen überschritten werden.“

Was denkt ihr über das Ganze?

Könnt ihr die drastische Reaktion der Mutter verstehen oder findet ihr es völlig überzogen, den Urlaub abzubrechen? Ich bin gespannt auf eure Meinung in den Kommentaren!

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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