Wichteltüren: Süße Weihnachts-Idee oder unnötiger Stressfaktor?

Als ich zum ersten Mal davon hörte, war ich begeistert: Die Idee von einem kleinen Weihnachtswichtel, der am 1. Dezember bei Familien einzieht und süße Wichtelstreiche spielt, erschien mir zauberhaft, um mit Kindern die Weihnachtszeit zu feiern. Inzwischen boomt der Wichtel-Trend und in den meisten Supermärkten gibt es spätestens ab November Wichtelsets zu kaufen. Leider meistens genau auf Augenhöhe der Kinder, also Vorsicht, liebe Eltern, wenn ihr unbequeme Nachfragen vermeiden wollt.

Nun ist es mit diesem neuen Trend aber so, dass es nicht damit getan ist, einmal eine süße, kleine Wichteltür anzubringen, diese hübsch zu dekorieren und der Familie zu präsentieren. Nein, der neue kleine Mitbewohner, der selbstverständlich auch einen eigenen Namen braucht (Inspiration für Wichtelnamen gibt es HIER), wird sein Unwesen treiben und die Kinder im besten Fall TÄGLICH mit kleinen Frechheiten und Überraschungen erfreuen, den sogenannten Wichtelstreichen.

Ihr seht das Problem nicht?

Nun gut, dann seid ihr vermutlich entweder ein Papa oder habt noch keine Wichteltür. Die Mütter, die leider in der Mehrheit der Familien den Löwenanteil des Mental Loads und der Carearbeit übernehmen, sind in der Weihnachtszeit nämlich besonders unter Druck. Besinnlich sieht anders aus, wie uns eine Mama HIER verriet.

Die Vorstellung von einem frechen kleinen Mitbewohner ist wirklich toll. Kinder lieben die kleine Miniaturlandschaft und die Vorstellung, dass nun ein kleiner Wichtel bei ihnen sein Unwesen treibt. Aber die Umsetzung ist dennoch ein weiterer Punkt auf der überquellenden To-Do Liste. Jeden Abend, wenn die Kinder schon längst im Bett sind, wartet noch die Umsetzung des Wichtelstreichs auf dich. Egal, wie müde du bist.

Nicht zu vergessen, dass das Ganze auch eine gewisse strategische Planung erfordert – welchen Streich spiele ich wann?

Früher dachte man, die Aufgaben der Elternschaft überdurchschnittlich gut zu erledigen, wenn man einen selbstgebastelten Adventskalender vorbereitete, heute reicht das längst nicht mehr. Schließlich soll das eigene Kind in der Kita von den neusten Wichtelstreichen berichten können.

Und selbst wenn man glaubt, die Sache mit der Wichteltür gut im Griff zu haben, dann gibt es da ja noch das Internet mit seinen unerschöpflichen Möglichkeiten, was man für den kleinen Mitbewohner noch alles verbessern und optimieren könnte.

Mein Fazit:

Wichteltüren sind wunderbar, ein niedlicher neuer Weihnachtstrend, der sicher viele Kinder begeistert. Gleichzeitig kann man eben nicht alles gleichzeitig. Bei euch ist noch kein Wichtel eingezogen, weil dir das alles zu viel wird? Das macht gar nichts, dafür bist du vielleicht ein bisschen weniger gestresst und hast mehr Zeit zum Kuscheln, Plätzchen backen oder Geschichten vorlesen. Möglicherweise möchtest du aber auch einfach mal 10 Minuten auf dem Sofa liegen, auch okay!

Was denkt ihr über den Wichteltüren-Trend? Verratet es mir gerne in den Kommentaren!

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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