In der Schwangerschaft ist eine gesunde Ernährung besonders wichtig. Schließlich sorgen wir damit nicht nur für uns selbst, sondern auch für das Baby in unserem Bauch. Aber: Selbst mit einem ausgewogenen Ernährungsplan ist es nicht garantiert, dass Du alle wichtigen Nährstoffe zu dir nimmst, die dein Körper für das Baby braucht. Deshalb kann es Sinn machen, bestimmte Vitamine schon vor der Schwangerschaft einzunehmen. Welche das sind, und was sie bewirken, verraten wir dir hier.
Diese Vitamine und Mineralstoffe sind vor (und während) der Schwangerschaft besonders wichtig
Laut Empfehlung der Mayo-Klinik solltest Du bereits drei Monate, bevor Du versuchst, schwanger zu werden, pränatale Vitamine zu dir nehmen. Frage auf jeden Fall deine*n Gynäkolog*in, welche Vitamine dein Körper besonders benötigt. Im Folgenden haben wir dir schon mal eine Liste mit den wichtigsten Vitamine und Mineralstoffen für Schwangere zusammengestellt:
Folsäure
Frauen, die eine Schwangerschaft planen oder schwanger sind, empfiehlt das Center for Disease Control (CDC) die Einnahme von 400 Mikrogramm Folsäure täglich. Damit werden zwei der schlimmsten Geburtsfehler vermieden: die offene Wirbelsäule und Anenzephalie.
Das CDC empfiehlt zwar allen Frauen zwischen 15 und 45 Jahren, diese tägliche Dosis an Nahrungsergänzung einzunehmen, doch die regelmäßige Einnahme von Folsäure sollte dringend einen Monat vor der Befruchtung begonnen und während der ersten drei Monate der Schwangerschaft fortgesetzt werden.
Vitamin D
Die Vitamine D2 und D3 unterstützen die Entwicklung des Menschen, aber meistens enthalten pränatale Vitamine nur einen Bruchteil des Vitamin D-Bedarfs, den eine Frau, die schwanger werden möchte, benötigt. Bei Frauen, die 4.000 Einheiten Vitamin D zu sich nehmen, ist die Wahrscheinlichkeit für Frühgeburten und Infektionen am niedrigsten.
Die meisten pränatalen Vitamine enthalten jedoch nur ein Zehntel dieser Dosis. Auch in natürlichen Lebensmitteln ist nur sehr wenig Vitamin D zu finden. Einige angereicherte Müslis, Jogurts und Säfte enthalten diesen wertvollen Nährstoff, aber die meisten werdenden Mütter müssen mehr Vitamin D über Ergänzungsprodukte zu sich nehmen.
Kalzium
Kalzium sorgt für ein funktionierendes Kreislauf-, Nerven- und Muskelsystem bei der Mutter. Beim Baby und der Mutter stärkt Kalzium die Zähne und Knochen. In der Schwangerschaft sollten Frauen etwa 1.000 Milligramm Kalzium pro Tag zu sich nehmen.
Ein Kalziummangel in der Schwangerschaft kann im späteren Leben sowohl bei dir als auch bei deinem Kind zu Osteoporose führen. Die meisten pränatalen Vitamine enthalten ausreichend Kalzium. Du solltest das aber auf jeden Fall trotzdem überprüfen.
Eisen
Eisen ist ein Mineralstoff, der für die Produktion von Hämoglobin erforderlich ist, mit dem Sauerstoff aus der Lunge in die anderen Körperteile transportiert wird. Das ist besonders wichtig, denn sobald Du schwanger bist, benötigt dein Baby Sauerstoff und auch Eisen für sein Blut. Die meisten Frauen brauchen etwa 27 Milligramm Eisen pro Tag und in vielen pränatalen Vitaminen ist diese Dosis auch enthalten.
Ein ausreichender Eisengehalt verhindert zudem schwere Komplikationen wie Anämie und Frühgeburten, aber auch Müdigkeit und bestimmte Infektionen.
Weitere Überlegungen
Möglicherweise verordnet dir dein Arzt im Rahmen der pränatalen Vitaminversorgung auch DHA (eine wichtige Omega-3-Fettsäure, die die Entwicklung unterstützt) und Jod (ein Mineralstoff, der die Schilddrüsenfunktion reguliert und die Entwicklung des Nervensystems des Babys unterstützt). Nicht alle pränatalen Vitamine enthalten diese beiden Nährstoffe. Du solltest daher deinen Frauenarzt bitten, dir die für deinen Körper nötige Menge zu verordnen.
Du musst natürlich dafür sorgen, dass dein Körper vor und während der Schwangerschaft ausreichend Nährstoffe erhält. Aber genauso wichtig ist es, dass ihm nicht zu viele Vitamine zugeführt werden. Wenn Du die empfohlenen Dosen überschreitest, kann das gefährlich sein. Bespreche also deine Vitaminkur bei einer pränatalen Untersuchung genau mit deine*r Gynäkolog*in.
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Unsere Expertin
Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.
In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.