Überfordert mit Baby: Diese Tipps helfen dir!

Das Baby ist endlich da – und plötzlich stellt sich dein Leben auf den Kopf. Es sollte doch alles so perfekt sein, doch stattdessen fühlst du dich vielleicht oft überfordert mit Baby.

Vielleicht weint dein kleiner Schatz oft, der Haushalt stapelt sich und richtig geschlafen hast du seit Wochen nicht mehr. Einerseits könntest du platzen vor Liebe und Glück, doch andererseits können auch Gefühle wie Frustration und Überforderung auf – und das ist ganz normal. Wirklich! Und abfinden musst du dich damit auch nicht, denn es gibt einige Tipps, die dir helfen, wenn du mit dem Baby überfordert bist.

Das Wichtigste auf einen Blick

  1. Es ist nicht deine Schuld, wenn du dich überfordert mit deinem Baby fühlst.
  2. Mache dir bewusst: Dein Baby will dir nichts Böses.
  3. Andere um Hilfe zu bitten, ist der erste Schritt .
  4. Sprich offen mit lieben Menschen über deine Gefühle.
  5. Viele Eltern empfinden Wut, es ist wichtig, dass du richtig mit dieser umgehst!

Überfordert mit Baby sein ist normal – und nicht deine Schuld

Ein Thema, das viele Mütter nicht gern ansprechen, sind die Momente, in denen die eigenen Kinder einen an die Grenzen bringen. Doch diese Momenten kennen alle Mamas, ganz unabhängig davon, wie alt wir sind oder wie viele Kinder wir schon haben.

Leider hält sich in der Gesellschaft immer noch hartnäckig das Bild der sanftmütigen und aufopferungsvollen Mutter. Wenn man da als Frau nicht reinpasst, fühlen sich viele so, als würde etwas mit ihnen nicht stimmen und sie würden versagen.

Wusstest du übrigens, dass es für uns Menschen noch relativ neu ist, dass Mütter so viel Zeit zu zweit mit dem Baby verbringen? Da ist es doch kein Wunder, dass du schnell überfordert bist. Früher haben Menschen nämlich in größeren Gemeinschaften zusammengelebt – und andere Menschen waren an deiner Seite, um dich mit dem Baby zu unterstützen.

Jedes Baby ist anders!

Es kann durchaus sein, dass einigen Frauen das Muttersein leichter fällt als anderen. Aber: nicht alle Babys sind gleich – und nicht gleich einfach. Jedes Baby hat seinen ganz eigenen Charakter, sein eigenes Temperament und Reaktionen auf die Umwelt.

Natürlich ist es immer herausfordernd sich in der neuen Rolle als Mama zurechtzufinden. Doch einige Babys sind ruhiger und einfacher zu beschwichtigen, während andere sich kaum beruhigen lassen. Möglicherweise stehst du sogar vor einer besonderen Herausforderung und dein Baby ist ein sogenanntes High-Need-Baby.

Überfordert mit Baby: Dein Kind will dich nicht belasten

Wenn dein kleiner Engel endlos schreit, quengelt und sich einfach nicht beruhigen lässt, dann hat das einen Grund. Und der Grund ist nicht, dass dein Baby dich nerven, provozieren oder manipulieren möchte. Das Schreien ist nun mal (noch) die einzige Möglichkeit, wie dein Baby sich ausdrücken kann.

Es können viele Ursachen hinter dem Quengeln stecken – Hunger, Kälte, Müdigkeit, Unwohlsein oder Schmerzen. Manchmal braucht es auch einfach nur Körperkontakt oder Trost. Kannst du die Ursachen erkennen, ist es einfacher, das Baby zu trösten. Sollte dein Baby jedoch fast ununterbrochen schreien, könnte es das eben angesprochene High-Need-Baby sein. Suche in diesem Fall am besten eine Schreiambulanz auf, in der du und dein Baby professionell betreut sein werden.

 10 Tipps für Momente der Überforderung

Was du tun kannst, wenn alles einfach mal zu viel wird, findest du in den folgenden Tipps. Natürlich ist jede Situation anders – wir hoffen aber, dass du zumindest einige der Tipps dir das Mama sein ein bisschen erleichtern.

1. Kommuniziere mit deinem Partner

Wenn du einen Partner oder eine Partnerin an deiner Seite hast, dann habe bitte keine Angst davor, mit der anderen Person über deine Sorgen zu sprechen. In einer Beziehung sollte man sich über Dinge austauschen – auch über Schwierigkeiten. Vielleicht weiß dein Partner gar nicht, dass du mit dem Baby überfordert bist und wie du dich fühlst? Lasse deinen Partner wissen, wie er dir zur Seite stehen kann. Als Team wird es euch leichter fallen, die Situation zu bewältigen.

 2. Kein Perfektionismus mehr

Wie hast du dir das Muttersein vorgestellt? Und: wie realistisch ist diese Vorstellung? Das Bild, das in den Medien vermittelt wird, ist einfach nicht immer umsetzbar. Oft werden nur die guten Momente gezeigt und nicht etwa, dass das Geschirr vom Frühstück gegen Mittag noch immer in der Spüle steht.

Es ist also kein Standard, an den du dich halten musst. Es muss nicht immer alles perfekt sein. Und das ist in Ordnung!

3. Überfordert mit Baby? Haushalt kann warten!

Während der ersten Zeit mit dem Baby werden manche Dinge einfach zu kurz kommen – und dazu gehören zum Beispiel auch Boden wischen, Fenster putzen oder Keller ausräumen. Das ist vollkommen okay. Wenn möglich, lass deinen Partner oder deine Familie im Haushalt helfen.

4. Vertraue dich einer Freundin an

Egal ob es die beste Freundin, Schwester, Mutter, Großmutter, Tante oder sonst jemand ist – weine dich einfach mal aus. Es tut gut, jemanden zu haben, der ein offenes Ohr für deine Probleme hat oder dich auf andere Gedanken bringen kann.

5. Hilfe für Haushalt und Kinderbetreuung

Du musst nicht alles alleine schaffen. Es ist vollkommen in Ordnung, sich Hilfe für den Haushalt und die Kinderbetreuung zu suchen. Wenn es dir finanziell gut geht, kommt es vielleicht sogar in Frage, jemanden einzustellen. In vielen Städten und Gemeinden gibt es organisierte Nachbarschaftshilfen zur Kinderbetreuung. Jugendämter oder Kirchgemeinden können ebenfalls Babysitter, Nannys, Tagesmütter oder Leihomas vermitteln, die dir in der ersten Zeit helfen können.

6. Hilfe annehmen, wenn du mit Baby überfordert bist

Du musst nicht alles alleine schultern. Wenn deine Freunde oder Familie ihre Hilfe anbieten, dann meinen sie das ehrlich. Und nein, du bist ihnen keine Last. Wahrscheinlich freuen sie sich sogar, wenn sie dir helfen können. Zögere also nicht, ihre Hilfe anzunehmen – besonders in der Kinderbetreuung oder im Haushalt. So findest du Zeit für dich und kannst neue Energie schöpfen.

7. Kurz den Raum verlassen

Wenn du merkst, es wird dir alles zu viel und die Situation eskaliert, versuche, den Raum für ein paar Minuten zu verlassen, um dich zu beruhigen. Bist du wütend und ist dir nach Schreien zumute, dann schrei in ein Kissen oder wirf es gegen die Wand. Vielleicht helfen dir auch Atemübungen oder mal kurz Fenster aufmachen und frische Luft schnappen.

Wichtig ist, dass du deine Wut nicht an dem Baby auslässt. Immer noch unterschätzen es viele Menschen, welche schlimmen Auswirkungen es haben kann, wenn du deinen Säugling im Affekt schüttelstDeswegen solltest du alles tun, um diese Gefahrensituation zu vermeiden.

8. Echte Auszeiten

Wenn das Baby gerade schläft oder von einer anderen Person betreut wird, dann nimm dir Zeit für dich. Nutze diese Zeit zur Entspannung und Erholung – zum Beispiel für ein kleines Wellnessprogramm oder einen Spaziergang. Vielleicht gibt es auch ein Hobby, das du länger nicht mehr machen konntest? Es tut gut, sich mal eine Pause zu gönnen. Du hast es dir verdient.

9. Neue Kontakte und Gleichgesinnte

Es hilft sehr, sich mit anderen Mamas, die in ähnlichen Situationen sind, auszutauschen, wenn du dich überfordert mit Baby fühlst. Das gilt besonders, wenn du ein hochsensibles Kind oder ein Schreibaby hast. Doch nicht jede Mama wird dann deine Situation nachvollziehen können.

In deiner Umgebung findest du bestimmt Babykurse oder Krabbelgruppen, in denen du andere Frauen kennenlernen kannst. Über Internetforen oder Facebookgruppen findest du auch andere Mütter, die High-Need-Babys haben.

10. Psychologische Hilfe

Wenn du dich wenig verbunden mit deinem Baby fühlst, könnte ein Geburtstrauma oder eine postnatale Depression dahinter stecken. Diese Dinge solltest du unbedingt mit einem Psychologen ansprechen, denn bereits ein paar Sitzungen können deine Beziehung zu dem Kind verbessern. Hauptsache, du redest darüber. Vielleicht hilft dir auch eine sogenannte Mutter-Kind-Kur weiter, bei der du auf Eltern mit ähnlichen Erfahrungen triffst.

Wenn Überforderung zur Wut wird

Auch wenn viele Eltern es nicht ansprechen, entwickelt sich die Überforderung mit dem Baby häufig zur Wut. Wir können uns nur wiederholen: Was du dann auf keinen Fall tun solltest, ist, das Baby zu schütteln. Kopf, Hals und Nacken des Kindes sind noch sehr empfindlich und können schnell verletzt werden.

Durch das Schütteln kann es außerdem zu Gehirnverletzungen kommen. Ein „Schütteltrauma“ ist eine sehr häufige Verletzung bei kleinen Kindern, die in einigen Fällen zu folgenschweren Traumata oder sogar zum Tod führen kann.

Wenn du dich wütend fühlst oder Angst hast, die Kontrolle zu verlieren, raten wir dir dringend, dich an eine Beratungsstelle zu wenden. Deine Hebamme, Kinderarzt, das Jugendamt oder auch Kirchgemeinden können dich da an eine entsprechende Stelle weiterleiten. Du musst dich wirklich nicht dafür schämen, dich an eine solche Einrichtung zu wenden. Ganz im Gegenteil: es zeigt Mut, Willensstärke und dass dir deine Familie sehr am Herzen liegt.

Fazit: Überfordert mit Baby

Viele Mamas kennen das Gefühl der Frustration und Überforderung. Leider wird immer noch viel zu wenig darüber gesprochen, was dazu führt, dass viele Eltern sich für diese negativen Emotionen schämen. Doch solche Gefühle sind ganz normal! Es ist wichtig, dass du nicht versuchst diese Gefühle zu unterdrücken. Nimm sie stattdessen bewusst wahr und ergründe ihre Ursachen.

Die meisten Mamas, die sich mit ihrem Baby überfordert fühlen, sind einfach übermüdet, hatte zu lange zu wenig Zeit für sich oder fühlen sich einsam. Sollte das bei dir der Fall sein, dann suche dir Hilfe und sprich mit lieben Menschen darüber. Auch wenn das manchmal schwer fällt, danach wird es dir schon besser gehen – versprochen!

Wie hast du Momente, in denen du mit deinem Baby überfordert warst, bewältigt?
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Für mehr Tipps zur Entwicklung deines Babys schau doch gerne auch HIER vorbei!

Wenn du dir Austausch mit anderen Müttern wünschst, dann komme gerne in unsere geschlossene Facebook-Gruppe: „Wir sind Echte Mamas!

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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