Tomate für Babys? Ab wann und wie viel ok ist

Auf Anhieb das richtige Gemüse für den Babybrei zu finden, ist nicht immer einfach. Bei Tomaten, die von Natur aus viel Säure enthalten, trifft das umso mehr zu. Wir verraten dir, warum das rote Gemüse zum Beikost-Start nicht unbedingt optimal ist, wie viel Tomate für Babys ok ist und auf was du sonst noch achten solltest.

1. Das Wichtigste zusammengefasst

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Dürfen Babys Tomaten essen? Die Antwort lautet: Ja. Allerdings ist etwas Vorsicht geboten.
  • Der Grund: Das Gemüse enthält viel Säure und den Stoff Solanin. All das kann bei Säuglingen unter anderem auf den Magen schlagen und zu einem wunden Po führen.
  • Um Allergien vorzubeugen, lautet die Empfehlung, Tomaten während des ersten Lebensjahres einzuführen.
  • Auf Nummer sicher gehst du, wenn du das rote Wunder kochst – und nicht roh gibst. Besonders die Schale ist schwer zu verdauen. Und: alles Grün wegschneiden, heißt auch den Stielansatz.
  • Am besten mit kleinen Mengen Tomaten starten, die du mit anderen Lebensmitteln im Babybrei vermischst.

2. Ist Tomate für Babys geeignet?

Ohne Frage, Tomaten sind wahnsinnig lecker und noch dazu sehr gesund, denn sie enthalten viel Vitamin C. Leider sind sie durch ihre Säure aber auch schwer verdaulich. Du solltest deinem Kind deshalb zuerst eine kleine Menge geben und abwarten, wie es reagiert. Wenn es die Tomaten gut verträgt, spricht nichts dagegen, sie in Maßen in den Essensplan zu integrieren.

Um einer eventuellen Allergie vorzubeugen, empfehlen Experten, Tomate in kleinen Mengen schon im ersten Lebensjahr zu geben.

Warum ist insbesondere das Grün für Babys nicht gut?

Natürlich ist es nicht verboten, deinen Schatz probieren zu lassen. Doch sollte dir immer klar sein, welche Stoffe in dem saftigen Gemüse enthalten sind. Solanin beispielsweise, das in größeren Mengen unangenehme Nebenwirkungen haben kann wie Fieber, Halskratzen oder Bauchweh. Es befindet sich im Grün der Tomaten, das heißt in grünen Stellen, Blättern und im Stielansatz. Also immer gut entfernen!

Beikoststart – und jetzt?

Grundsätzlich gibt es keine konkrete Altersbeschränkung, die sagt,

Am besten du mischst einfach andere Gemüsesorten in den Babybrei, wenn du mit Beikost startest. Zum Beispiel Kürbis oder Pastinake. Oder reichst diese gekocht als Fingerfood, wenn du auf Brei verzichten magst (Baby-Led-Weaning). Eine Kombi ist natürlich auch möglich und wird von vielen Familien gern genutzt. Übrigens: Karotte wirkt stopfend und ist deshalb für den Anfang der Beikost nicht ganz optimal.

Da sich das Verdauungssystem deines Babys noch entwickeln muss, solltest du mit einer kleinen Menge Tomate starten, und sie am besten mit einem anderen Gemüse mischen. Wenn du merkst, dass dein Kind Tomaten (noch) nicht gut verträgt, warte einfach noch ein paar Wochen oder Monate.

3. Wie viel Tomate fürs Baby ist ok?

Fang am besten mit geringen, gekochten Mengen an, die du mit anderen Lebensmitteln vermischst. Das heißt: Tomaten stellen nur eine kleine Komponente dar.

Wenn dein Kleines gut reagiert, kannst du die Portionen nach und nach steigern. Aber: Immer den Po anschauen und auf wunde Stellen achten!

4. Roh oder gekocht? Tomate für Babys zubereiten: Leckere Rezepte

Es ist immer besser, wenn du deinem Kind zunächst keine rohen, sondern verarbeitete Tomaten anbietest. Du kannst sie beispielsweise kochen und damit ihren Säuregehalt reduzieren.

Entferne vorher die Tomatenschale. Sie ist zwar sehr gesund, ist aber schwer zu verdauen und kann bei deinem Liebling Bauchschmerzen auslösen. Denke bitte auch daran, das gesamte Grünzeug abzuschneiden.

Leckere Rezepte für Tomatenbrei

Wir stellen dir hier zwei leckere Vorschläge für gesunden Baby-Tomatenbrei vor: Einmal eine Variante mit Reis und Möhren sowie eine mit Nudeln.

Rezept: Reis-Tomaten-Möhrenbrei

Um den Brei aus Reis und Tomaten herzustellen, benötigst du etwa 20 Minuten Zeit.

Schneide 100 Gramm Möhren zuerst in dünne Scheiben. Die kleine Tomate häutest du und entfernst den grünen Strunk. Koche anschließend etwa 25 Gramm Reis ca. 20 Minuten mit 50 ml Wasser auf.

Koche bzw. dünste währenddessen die Gemüsesorten mit etwas Wasser für etwa 15 Minuten (bis sie weich sind). Anschließend alles mit etwas Wasser und einem Esslöffel Rapsöl pürieren und anrichten. (Quelle)

Rezept: Spagetti-Möhren-Tomaten-Brei

Für diesen Mittagsbrei kochst du ca. 30 g Suppennudeln weich und schälst ca. 150 g Möhren. Eine kleine Tomate häuten, entkernen, vom Strunk befreien und stückeln. Lasse die geschnittenen Möhren- und Tomatenwürfel für 15-20 Minuten dünsten (bis sie weich sind) – so bleiben viele Vitamine erhalten.

Püriere die Lebensmittel anschließend mit etwas Wasser und 1 EL Rapsöl. Mische ganz zum Schluss die gekochten Suppennudeln unter. (Quelle)

Auf kochbar.de findest du ein Rezept mit Vollkornnudeln – sehr gesund!

5. Was gibt es beim Thema Tomate für Babys sonst noch zu beachten?

Vielleicht hast du auch Glück: Es gibt kleine Kinder, die Tomaten problemlos vertragen und gar nicht genug von ihnen bekommen.

Um auf Nummer sicher zu gehen, kannst du auf einige Dinge achten:

  • Kaufe bitte grundsätzlich tadellos aussehende, heile Sorten, die weder verfärbt, noch auf andere Weise beschädigt sind.
  • Es lohnt sich auch, wenn du vorher einen haptischen Test vornimmst. Sie sollten sich grundsätzlich fest, aber nicht knüppelhart anfühlen.
  • Solltest du die Pflanzen über einen längeren Zeitraum lagern wollen, raten wir dir zu Rispentomaten. Diese Tomatensorte hält sich länger frisch.

Welche Erfahrungen hast du gemacht? Wir freuen uns über deinen Kommentar, wünschen deinem kleinen Liebling guten Appetit und ein unvergessliches erstes Lebensjahr!

Unsere Expertin

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.

In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.

Hier findest du viele weitere Infos , Tipps und Rezepte zum Thema Babyernährung.

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Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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