Steine bemalen mit Kindern: So klappt’s ganz leicht

Kennt ihr das – ihr greift beim Sortieren der Wäsche in die Hosentasche eurer Kinder und holt neben allerlei Klimbim und tonnenweise Steine heraus? Als meine Tochter noch klein war, gab es nichts Schöneres für sie, als sich damit unterwegs die Taschen vollzustopfen.

„Was hast du denn damit eigentlich vor?“, fragte ich mit einem kritischen Blick auf den weltrekordverdächtigen Steineberg, der sich inzwischen in ihrem Kinderzimmer erhob.

„Na, Steine bemalen – was sonst?“, antwortete sie, als sei es das Selbstverständlichste der Welt. Was fragte ich auch so doof – das war doch völlig logisch. Immerhin war sie künstlerisch begabt – im Gegensatz zu mir, die auch als Erwachsene noch den Punkt-Punkt-Komma-Strich-Merksatz aufsagt, um ein Gesicht zu zeichnen.

Aber wieso eigentlich nicht? Steine bemalen – so schwer konnte das ja nicht sein. Ist es auch nicht, wenn man ein paar Tricks und Kniffe beherzigt.

Schritt 1: Steine suchen gehen

Ab geht’s raus in die Natur – das Material findet sich auf allen Wegen, im Wald, an Bachläufen und am Wegesrand. Meine Tochter hat genau diesen Schritt geliebt. Das Ganze ist aber auch ein bisschen aufwändiger – denn oft sind die kleinen Findlinge im Originalzustand zu rau und uneben zum Bemalen. Hier kann Schleifpapier* helfen.

Schleifpapier auf Rolle
Mit einer Körnung von 150 lassen sich kleine Kratzer und Unebenheiten gut beseitigen, um eine ebenmäßigere Maloberfläche zu erhalten.

Alternativ: Steine selber herstellen

Noch viel besser finde ich es aber, selbst Stein-Rohlinge herzustellen. Und das geht eigentlich ziemlich simpel. Und zwar mithilfe von Raysin oder Beton und entsprechenden Gieß-Formen*.

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Silikon-Gießform für Steine
Diese Formen bekommt ihr in unterschiedlichen Größen, bei denen sogar die Stein-Formen täuschend echt sind. Ich finde bei diesem Set auch sehr praktisch, dass die Steine von unten etwas platter ausfallen. So lassen sie sich nämlich später dekorativ auf flachen Oberflächen ablegen.

Um diese Steine herzustellen, könnt ihr zum Beispiel solch ein Relief-Gießpulver* verwenden. Ein 5-Kilo-Sack reicht für sehr viele Steine.

Wer nicht gleich in die Großproduktion einsteigen möchte, kann natürlich auch erstmal mit etwas weniger Masse* starten.

Das Tolle daran: Die Formen müssen nicht gebrannt werden. Einfach die Pulvermasse mit Wasser anrühren, reingießen und warten – das Material härtet an der Luft aus, und das dauert nur 30 Minuten. Anschließend habt ihr super glatte, perfekt bemalbare Stein-Rohlinge. Dabei ist es dann auch weniger ärgerlich, wenn man sich mal vermalt hat, weil ja noch viele, weitere Versuche möglich sind.

Schritt 2: Steine vor dem Bemalen grundieren, falls nötig

Wenn ihr mit Wasserfarben* arbeiten möchtet, ist es wichtig, den Stein zuerst zu grundieren. Sonst haftet die Farbe nicht so gut, sie wirkt dann einfach zu blass. Dazu reicht zum Beispiel so eine kleinere Flasche Gesso* für den Anfang. Damit schafft ihr eine ideale Grundlage.

Schritt 3: Steine bemalen – mit der richtigen Farbe

Als Farbe eignet sich Acryl am besten zum Bemalen der Steine. Acryl hat im Gegensatz zu Wasserfarben mehr Deckkraft, verläuft nicht so schnell und lässt sich gleichmäßiger verteilen. Eine Grundierung ist in diesem Fall nicht unbedingt notwendig.

Ihr habt nun die Wahl zwischen „festen“ Acryl-Stiften und flüssiger Acrylfarbe samt Pinsel.

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Acrylstifte in 18 Farben
Feste Stifte eignen sich unserer Erfahrung nach besser für Mal-Anfänger, weil der Umgang damit geübter ist. Geeignete Acrylstifte in sämtlichen Regenbogenfarben* gibt es günstig im Set zu kaufen.

Um den Stein farblich zu grundieren, werdet ihr allerdings um flüssige Acrylfarbe samt Pinsel nicht herumkommen, denn es geht deutlich schneller, den Stein damit „auszumalen“ als mit Acryl-Stiften.

50 bunte Acrylfarben in Flaschen
Eine große Auswahl verschiedener Farben bietet zum Beispiel dieses Set.

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24 Acrylfarben
Für den Beginn reichen natürlich auch kleinere Starter-Sets wie dieses hier.

Wichtig ist hierbei, dass die Farben ungiftig und gut verträglich sind.

Die passenden Pinsel gibt es ebenfalls im Set* zu kaufen.

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10 Pinsel in verschiedenen Stärken
Dickere Pinsel eignen sich gut zum großflächigen Grundieren, mit den feineren Pinselchen könnt ihr hingegen filigranere Muster auf den Stein zeichnen.

Last but not least: Selbstverständlich gibt es auch Komplett-Sets aus Steinen und Farbe*, mit denen ihr direkt loslegen könnt. Ich finde aber die Steine hier meist zu klein für Kinderhände.

Schritt 3: Hübsche Motive zum Bemalen der Steine finden

Kurz einmal vorweg – lasst euch nicht demotivieren. Auf Instagram und Pinterest sehr ihr Millionen nahezu perfekte Beispiele mit den süßesten, tollsten Motiven. Ihr werdet das gerade am Anfang vermutlich nicht hinbekommen. Die Striche werden nicht so exakt aussehen, die Punkte auch nicht – aber hey, jeder hat mal klein angefangen. Und ihr müsst euch auch erstmal an das neue Material und den neuen Untergrund gewöhnen.

Fangt mit den einfacheren Sachen an – viel Farbe, wenig Striche und Punkte. Bei der Wahl eines geeigneten Motivs kommt es natürlich sehr auf das Alter und die Fingerfertigkeit eurer Kids an. Bei jüngeren Kindern konzentrieren wir uns auf etwas einfachere Sachen, bei den Älteren könnt ihr hingegen gern auch schonmal gröbere, etwas einfachere Mandalas antesten. Erlaubt ist sowieso, was gefällt, und es soll ja vor allem Spaß machen, entspannen und Kreativität fördern.

Hier also ein wenig Inspiration.

Stein-Motive für jüngere Kinder

Hier ein paar hübsche Beispiele für leichtere Motive. Ein Klassiker ist mit Sicherheit der niedliche Marienkäfer:

Der kleine Igel hier ist schon eher was für Fortgeschrittene, aber ich muss euch den trotzdem einmal zeigen – ist das nicht einfach zu süß:

Ein bisschen einfacher malt sich mit Sicherheit diese niedliche Avocado:

Etwas mehr Geduld und Muße erfordern diese Regenbogen-Käfer:

Cool sind natürlich auch solche Superhelfen-Motive – aber die fehlerfrei hinzukriegen, dürfte ganz schön schwer sein:

Stein-Motive für ältere Kids (und euch)

Dazu haben wir uns ein wenig bei Pinterest umgesehen. Welche Motive sich gerade bei runden Steinen sehr anbieten: Mandalas wie zum Beispiel dieses hier.

Dabei grundiert ihr den Stein zuerst mit schwarzer Farbe. Im Anschluss arbeitet ihr euch mit dem ersten dicken Tupfen von der Mitte aus bis zum Rand vor. Zugegeben, das dauert eine Weile – aber es ist unglaublich meditativ. Eurer Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt – in Sachen Form und Farbe könnt ihr euch hier so richtig austoben. Noch einige, tolle Beispiele gefällig?

Natürlich könnt ihr Steine nicht nur bemalen, sondern auch beschriften (und verschenken!). Dazu greift ihr am besten wieder zu festen Acryl-Stiften. Hier ein bisschen Inspiration:


Schritt 4: Versiegeln nicht vergessen

Falls ihr die Steine draußen hinlegen wollt, solltet ihr sie wetterfest machen und nochmal versiegeln.

Klarlack Acrylspray
Das geht zum Beispiel mit speziellem Klarlack-Spray, das für Kinderspielzeug geeignet ist,

Es dauert 15 Minuten, bis der Überlack getrocknet ist, wirklich wetterfest ist das Ganze aber erst nach einigen Tagen. Lasst die Steine also am besten eine Weile drinnen trocknen, bevor ihr sie im Garten oder auf dem Balkon platziert. Alternativ könnt ihr bei kleineren Steinen auch zu klarem Nagellack als Versiegelung greifen – damit dauert das Einpinseln nur ein wenig länger.

Dann viel Spaß beim Bemalen der Steine!

Vielleicht konnten wir ein wenig zu dieser schönen, kreativen Tätigkeit anregen – das würde uns sehr freuen. Teilt uns gern mit, was ihr daraus gemacht habt und nutzt unsere Kommentarfunktion.

Noch mehr kreative Anregungen findet ihr hier:

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Ilona Utzig

Ich bin Rheinländerin, lebe aber seit vielen Jahren im Hamburger Exil. Mit meiner Tochter wage ich gerade spannende Expeditionen ins Teenager-Reich, immer mit ausreichend Humor im Gepäck. Wenn mein Geduldsfaden doch mal reißt, halte ich mich am liebsten in Küstennähe auf, je weiter nördlich, desto besser.

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