„Mein Kind sagt mir immer wieder, dass es mich nicht liebt.”

„Liebe Mamas, ich habe mir heute mal die Zeit genommen, um mir meinen Kummer von der Seele zu schreiben. Ich bin 32 und habe gemeinsam mit meinem Mann einen vierjährigen Sohn. Da es für uns schwer ist, Kinder zu bekommen, war für uns von Anfang an klar, dass es bei einem Kind bleiben wird.

Auch wenn ich mir früher mehrere Kinder gewünscht habe, bin ich jetzt glücklich mit unserer kleinen Familie. Ich versuche einfach, meinem Schatz so viel Aufmerksamkeit und Zeit zu schenken wie möglich. Deswegen trifft es mich umso mehr, wenn ich das Gefühl habe, dass mein Kind mich ablehnt.

Schon als Baby war er recht schnell kein typisches Kuschel-Kind mehr.

Er war eher daran interessiert, seine Umgebung zu erkunden und das war vollkommen okay für mich. Härter wurde da schon die Autonomiephase, in der ich mit seiner Wut manchmal überfordert war. Mein Mann und ich sind eher Harmonie-Menschen und zunächst wussten wir gar nicht, wie uns geschieht, als unser kleiner Wutzwerg sich im Supermarkt plötzlich schreiend auf den Boden warf.

Doch die Zeit haben wir eigentlich hinter uns, nun macht mir aber eine neue Angewohnheit meines Sohnes das Herz schwer. Er sagt mir seit ein paar Wochen immer wieder, dass er mich nicht liebt oder mich nicht lieb hat. Meistens wenn er böse auf mich ist, weil ich etwas nicht erlaube oder ihn ermahne. Er ruft dann ganz laut: ‚Ich habe dich gar nicht mehr lieb! Du bist doof!‘

Neulich sagte ich ihm zum Abschied: ‚Ich liebe dich, mein Schatz‘ und er sagte nur grinsend: ‚Ich liebe dich gar nicht, geh jetzt!‘

Das war wie eine Ohrfeige für mich und es war mir auch peinlich vor der Erzieherin, die direkt daneben stand und mich nur mitleidig anlächelte. Im Auto habe ich heimlich ein bisschen geheult, weil ich mich so weggestoßen gefühlt habe. Ich weiß, dass er diese Sätze nicht so meint und sich nicht darüber bewusst ist, wie verletzend seine Worte sind. Trotzdem versetzen sie mir jedes Mal einen Stich in mein Mamaherz.

Die Kinder von meinen Freundinnen sind ganz anders, sie überschütten ihre Mamas förmlich mit Liebe. Neulich habe ich ein Video von meiner Schwester bekommen, wie ihre kleine Tochter sich an sie klammerte und ihr ganz viele Küsschen gab. Ich fand das so schön und hatte direkt wieder Pipi in den Augen, weil ich mir sowas auch wünsche. Aber mein Sohn hat gar keine Lust auf Kuscheln oder liebe Worte. Wenn er dann noch sagt, dass er mich nicht liebt, bin ich richtig verzweifelt.

Ich möchte bei meinem Kind keinen Druck aufbauen, dass er meine lieben Worte erwidern muss.

Schließlich möchte ich nicht, dass er in dem Glauben aufwächst, dass er Gefühle vortäuschen muss, um andere nicht zu verletzen. Andererseits möchte ich natürlich auch, dass er zu einem empathischen Menschen wird, der Rücksicht auf die Gefühle von anderen nimmt. Aber auch nicht zu viel Rücksicht. Uff.

Ich habe ein bisschen gegoogelt, wie man sich bei ‚gemeinen‘ Kindersätzen am besten verhält und hoffe, dass uns das weiterbringt. Wahrscheinlich ist das alles nur eine Phase, die ich durchstehen muss, aber trotzdem…


Liebe Ronja, vielen Dank, dass du uns deine Geschichte anvertraut hast. Wir wünschen dir und deiner Familie alles Liebe für die Zukunft!

Echte Geschichten protokollieren die geschilderten persönlichen Erfahrungen von Müttern aus unserer Community.

WIR FREUEN UNS AUF DEINE GESCHICHTE!
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Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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Alexa
Alexa
1 Jahr zuvor

Liebe Ronja, ich kann dich und deine Gefühle vollkommen verstehen. Du machst alles richtig , dein Sohn hat ein starkes Urvertrauen zu euch. Er weiß ganz genau, wie sehr er geliebt wird. Als dreifach Mama kann ich dir sagen, jedes Kind ist anders und das sind alles nur Phasen, und wenn diese Phase vorbei ist, kommt die nächste 😅. Vermutlich ist euer Sohn mit einem starken Charakter auf die Welt gekommen. Deswegen sind ihm seine Bedürfnisse so wichtig , unabhängig davon, wie ihr euch damit fühlt. Er verstellt sich nicht um euch zu gefallen. Das ist doch toll! Er möchte eben nicht kuscheln oder lieb sein weil ihm nicht danach ist. Er hat natürlich auch schon bemerkt, wie er dich mit seinen Reaktionen aus der Bahn wirft. Der kleine Machtzwerg😊 Und weil er sich eurer Liebe so sicher ist , sagt er auch wenn er nicht will. Er hat keine Angst eurer Liebe zu verlieren. Vielleicht ist es ihm auch einfach zu viel, wenn du ihm dauernd sagst wie lieb du ihn hast. Weil er das ja weiß ist er vielleicht ein bisschen genervt. Übrigens meine Kinder hassen mich auch wenn ich schimpfe oder Konsequenzen durchsetze, wenn sie sich nicht an unsere Regeln halten. Das sagen sie dann lautstark, es fliegen Türen, und sie wollen dann immer zu Oma ziehen😉 alles normal. Ich kann dir den Rat geben, mach weiter so, liebe ihn weiter so wie er ist. Ihr seid eine wundervolle Familie mit einem wundervollen Kind. Ihr seid gute Vorbilder für ihn. Vielleicht wünschst du ihm beim Abschied einfach nur einen tollen Tag und gehst mit einem Lächeln. Sag ihm kurz vor dem Einschlafen das du ihn liebst, erwarte keine Antwort, sondern geh einfach aus dem Zimmer. Nimm dich liebevoll ein bisschen zurück. Versuche etwas gelassener zu werden. Die Liebe deines Kindes ist dir sicher, auch wenn er es nicht sagt. Meine Schwiegermutter hat mir mal gesagt, „wenn du willst, dass der Esel vorwärts läuft, dann zieh an seinem Schwanz.“❤️

Laura
Laura
Antworten  Ninaline
1 Jahr zuvor

Ist das traurig! Habt ihr schon eine Therapie versucht?
Das ist doch eher ungewöhnlich oder?
Ist ihre Beziehung zum Papa gut?
Ganz viel Kraft und Liebe sende ich dir!!

Anonym
Anonym
Antworten  Andrea
1 Jahr zuvor

Mif geht es ganz genau so mit unserer Tochter.

Bella
Bella
1 Jahr zuvor

Mein Kind hat auch kürzlich angefangen, das zu mir zu sagen. Es hat mich erstaunlicherweise gar nicht verletzt, weil ich weiß, dass er es nicht meint. Weiterhin ist mein Sohn im Gegensatz zu deinem ein wahrer Kuschelbär und Mamakind. Ich weiß, dass er mich liebt.
Ich habe mich aber gefragt, woher das kommt? Wieso sagt er das, wenn er mich liebt und vor allem, wie reagiere ich darauf?
Ich habe gelesen, dass Kinder, die ihre Eltern lieben und sich sicher fühlten solche Sätze sagen. D.h. du kannst dir sicher sein, dass du alles richtig gemacht hast als Mutter, wenn du den Satz hörst, auch wenn es schwer ist 🙂
Als Reaktion stand da, dass man sagen soll, dass man die Enttäuschung des Kindes versteht… den rest muss ich noch einmal durchlesen, weil ich es schon wieder vergessen habe. Auf jedenfall sollte man es sich nicht zu Herzen nehmen.

Jo
Jo
1 Jahr zuvor

Hallo liebe Mama,

Hier schreibt auch eine Mama von 2 wilden Jungs. Mein großer ebenfalls 4 1/2 ist auch ein sehr gewünschtes Wunschkind und war ein Mamakind wie es im Buche steht. Und dann wurde er 4 und auf einmal war mama Nebensache und Papa die Nummer 1. bums das Sitzt und macht traurig. Ist aber sooooo normal und richtig. Die kleinen Racker orientieren sich am Papa. Am männlichen Vorbild. Und da wo die Bindung stark ist (zu uns Mamas) muss man sich vllt auch mal etwas doller los strampeln. Mein Großer hatte es ein paar Wochen extrem, ich hab auch fast täglich geheult. Und auf einmal wurde es wieder besser.. Kopf hoch.😃

Lari
Lari
1 Jahr zuvor

Hallo 🙂

Ich finde diese neue Zeit des reflektierten Erziehens so toll und schön dass du dich beliest und liebevolle Wege suchst

Vlt helfen dir die Fragen die ich habe und mir in besonders herausfordernden Situationen stelle

1. Welche Gefühle werden ausgelöst und warum. Meist ist die wahre Ursache eine Erfahrung aus alter Zeit, ein Glaubenssatz etc pp

2. Welches Bedürfnis steckt beim Kind dahinter.

Ein Tipp ist das Buch „Spielen schafft Nähe – Nähe löst Konflikte“
Vlt hilft es euch das im Rollenspiel nachzuspielen. Es muss klar sein an übertriebener Mimik, Gestil und Reaktion dass es ein Spiel ist…. vlt ist er damit dann schon gesättigt.
Zusätzlich würde ich ganz offen sagen dass dich das sehr traurig macht und es dir schwer fällt damit umzugehen. Ich rede ganz offen und ehrlich mit meinen Kindern, reflektiere mit ihnen und kritisiere sie sowie mich und meinen Mann…. nicht leicht aber bis jetzt scheint das gut zu laufen.

Was ich noch wichtig finde ist die Eigenverantwortung. Keiner ist für unsere Gefühle verantwortlich außer uns…. der Umgang mit anderen Menschen auch unsere Aufgabe, was nicjt bedeutet dass wir nicht nach Unterstützung fragen dürfen 😀

Ninaline
Ninaline
1 Jahr zuvor

Leider kenne ich das, meine Tochter hat damit früh angefangen, sie ist mittlerweile 17 und es war keine vorübergehende Phase. Der Kummer darüber ist kaum zu ertragen, mein Mann und ich sind in ihren Augen ‚Opfertypen‘, weil wir eher sanft unterwegs sind und macht sich regelmäßig lustig über uns. Gespräche haben niemals geholfen, im Gegenteil. Das Zusammenleben wird oft zum Alptraum, ausziehen will sie seit sie 4 Jahre alt ist, wir werden das demnächst in Angriff nehmen… Mein Herz hat sie mir mehrmals gebrochen. Und wir ihres, als ihr kleiner Bruder auf die Welt kam (da war sie 3), sagt sie….

Wiebke
Wiebke
1 Jahr zuvor

Hallo, das ist echt eine unangenehme Situation! Wie vermutlich die meisten Mütter, gab es das bei uns auch. V.a. vom Großen, der auch nicht der Kuscheligste war (das hat sich sehr geändert!). Dein Sohn testet aus: wie reagiert Mama, wenn ich so etwas sage? Kann ich mir ihrer Liebe auch dann noch sicher sein, wenn ich ihr so etwas Gemeines sage?
Ich habe dann meist so etwas erwidert wie: „Das verstehe ich, weil du dich ärgerst wegen dem, was ich dir verboten habe. Mama wird dich immer lieb haben, selbst wenn du mal Dinge tust oder sagst, die ihr nicht gefallen.“ Und in einem ruhigen Moment kann man sann irgendwann auch erklären, dass Worte anderen auch wehtun können. Streng genommen liebt dich dein Kind ja trotzdem – es ist nur etwas weiter und statt sich auf den Boden zu werfen, „kämpft“ er nun mit Worten! Eigentlich also ein guter Entwicklungsschritt, der noch etwas in die bessere Richtung gelenkt werden darf. LG und alles Gute!

Carla
Carla
1 Jahr zuvor

Hallo Hallo! Vielen Dank für das Teilen deiner Geschichte. Ich kann mir vorstellen, dass es Doch traurig macht, dass Dein Sohn solche Dinge sagt. Du wünschst Dir sicher Näher, Liebe, Wärme zwischen Euch.
Es gibt da ein Konzept, das mit in sehr vielen sehr schwierigen Beziehungssituationen sehr geholfen hat. Die Gewaltfreie Kommunikation nach Rosenberg. Auf Instagram gibt es die Kathy Weber, die sich mit dieser Methode auf Familien spezialisiert hat. Vielleicht findest du dort ausgewogene Anregung, wie Dein Sohn ausdrücken lernt, was er mit dem „ich hab dich nicht lieb“ meint. Und wie du ihn begleiten kannst, ein empathsicher Mensch zu werden, der seine und die Gefühle anderer berücksichtigt.
Ich wünsche Dir, dass sich die Dinge so entwickeln, wie es für euch alle am besten ist.

Andrea
Andrea
1 Jahr zuvor

Genau so ging es mir mit meiner Tochter (4). Auch sie sagte mir immer wieder, dass sie mich nicht lieb hat oder nur den Papi lieb hat.
Auch wenn man weiss, dass sie es nicht so meinen tun die Sätze sehr weh. Dies habe ich meiner Tochter auch gesagt: “ wenn du mir das sagst bin ich sehr traurig und verletzt.“ Seit dem ist es besser geworden.
Auch du musst deine Gefühle nicht vortäuschen oder unterdrücken, so lernt es dein Sohn direkt von dir seine wahren Gefühle zu zeigen. Vielleicht hilft es auch bei dir, wenn du es ihm immer wieder sagst, wie traurig das es dich macht.

Dana Müller
Dana Müller
1 Jahr zuvor

Das ist schmerzhaft und tut weh, aber das hört auch wieder auf. Mein Sohn war von Anfang an nie ein Kuschelkind. Im Gegenteil er war 8Monate lang ein Schreibaby. Sein erstes Lebensjahr waren wir jeden Mittwoch bei der Babyphysiotherapie. Für mich war das eine harte Prüfung. Als er dann sprechen konnte ging es bis zu seinem fast 4. Geburtstag immer so „du bist nicht meine Mama, meine echte Mama lebte in Amerika und ist bei einem Autounfall gestorben und jetzt musst du auf mich aufpassen“. Ich war immer wieder verzweifelt und sehr traurig, selbst kuscheln wollte er nie. Plötzlich so um seinen 4. Geburtstag kam die Wendung. Er war aufeinmal total Liebevoll und aufmerksam. Und selbst kuscheln will er ständig. Ich kann mir das auch nicht erklären. Zum Beispiel beim letzten Muttertag konnten die Kinder nicht die gebastelten Geschenke aus der Kita mitnehmen, weil die Gruppe schließen musste wegen Corona. Da war ich etwas traurig, weil ich nichts gebastelten bekam. Da hat Sohnemann mir tatsächlich mit seinen 6 Jahren ein ganz tolles Vesper gezaubert. Er hat Knäckebrote gemacht, Wasser im Weinglas, ein Teelicht und dazu über Youtube sein Lieblingslied abgespielt.
Gib nicht auf, das wird noch anders. Ich gab mir immer die Schuld, das ich was falsch gemacht hatte, aber dem war nicht so. Meine Liebe und Geduld haben sich ausgezahlt.

Jane
Jane
1 Jahr zuvor

Was Nicole sagt, ist absolut falsch. Das sollte man nie tun. Das ist zynisch und sowas verstehen Kinder nicht. bloß keine doppelten Botschaften senden. Das führt zu tyrannischen Kindern. Man sollte immer seine wahren Gefühle zeigen und diese erklären. Das wird sicher einige Male schwer werden.
Ich wusste bis vor Kurzem auch nicht wie man mit gemeinen Wörtern umgeht. Habe mich darum belesen und das war der Tipp in dem Ratgeber.

Nicole
Nicole
1 Jahr zuvor

Das sind Worte, die einen hart treffen.
Meine Kinder, besonders mein ältester haben das auch schon gesagt. Ich habe dann immer ehrlich gesagt, dass mir das im Herzen weh tut. Ich denke, dass die Kinder das sowieso fühlen und es wichtig ist, es auch auszusprechen, damit sie lernen, dass ihre Handlungen auch Einfluss auf andere Menschen haben. Ansonsten erhalten sie ja auch Doppelbotschaften, wenn ich so tue, als ob nichts wäre.

Karoline
Karoline
1 Jahr zuvor

Mein Kind sagte mir ein paar mal, als ich etwas nicht erlaubte: Du bist eine blöde Mama. Ich habe ruhig geantwortet: ach hättest Du gerne eine andere Mama? Wen denn? Ich könnte xy fragen, ob sie Kinder tauschen will? Die Beschimpfungen hörten schnell auf.

Steffi
Steffi
1 Jahr zuvor

Diese Worte verletzen. Da sollte man als Mutter authentisch bleiben und dem Kind erklären, dass man darüber traurig ist u. ihm auch erklären, das man mit Worten auch Schaden anrichten kann. Das verstehen Kinder. Und wenn es zu arg wird, braucht es auch Konseuenzen. Kinder sollten lernen, dass ihr Verhalten auch Gegenreaktionen auslösen. So gestaltet sich das Zusammenleben in der Gesellschaft. Keine Reaktion erzieht Kinder zu Tyrannen.

Ich habe zwei Kinder und 5 Enkel

Biene
Biene
1 Jahr zuvor

Kinder haben man manchmal sehr feinfühlige Antennen. Dein Sohn wird mitbekommen,wie sehr er dich damit trifft, auch wenn du deine Reaktion versuchst zu verbergen.
Versuch es doch mal umgekehrt, indem du sagst: ich hab dich nicht mehr lieb. Seine Reaktion wäre wahrscheinlich ungläubiges Staunen.

Bibi
Bibi
1 Jahr zuvor

Ich gebe Nicki vollkommen recht. Ich selbst habe drei Jungs, 8, 6 und 3. Wenn ich etwas verbiete, muss ich mir von den Kleinen auch oft anhören, „Mama ist blöd“ oder „ich habe dich gar nicht mehr lieb“.
Ich glaube, du nimmst das zu persönlich. Die Kinder sind in solchen Situationen frustriert, weil sie etwas nicht bekommen und wissen nicht, wie sie mit ihrem Frust umgehen sollen. Sie haben feine Antennen und spüren, dass uns solch eine Aussage schmerzt. (Nach dem Motto: wegen dir bin ich traurig/frustriert, dann mach ich dich auch traurig)
Wenn er nicht dass Gefühl hätte , von dir immer geliebt zu werden, würde er solche Sätze nicht sagen – versuch es als Kompliment zu sehen.
Aber trotzdem kannst du ihn in einer ruhigen Minute in den Arm nehmen und erklären, dass dich solche Aussagen traurig machen, weil du ihn lieb hast.

SanSan
SanSan
1 Jahr zuvor

Was Nikki schrieb kann ich nur beipflichten. Meine Tochter sagt mir auch oft grinsend „Mama dich liebe ich nicht, nur Papa“. Ich könnte auch jedesmal los weinen. Und im nächsten Moment überhäuft sie mich mit Küssen. Sie ist härter und gemeiner zu mir als zu allen anderen Personen in ihrem Umfeld. Das ist oft für mich eine große Herausforderung. Ich schaue dann meistens traurig und zeige ihr wie ich mich fühle. Ich sage ihr auch dass es mir weh tut wenn sie mir dad so sagt und es mich traurig macht ich sie aber trotzdem liebe. Sie macjt das schon seit bestimmt 4 Monaten und mittlerweile sagt sie oft auf meine Reaktion „natürlich Mama ich liebe dich“ aber dennoch tut es weh. Meine Tochter ist jetzt 3 Jahre alt geworden und ich versuche mit meinen Gefühlen egal welchen es sind offen zu ihr zu sein und erkläre es ihr sachlich. Nur so lernen Kinder was Gefühle sind und damit umzugehen 🙂 bleib stark 💪
Liebe Grüße

Adele
Adele
1 Jahr zuvor

Hi Du, ich habe drei Kinder: 2 Mädels und der Mittlere ist ein Junge. Die beiden Mädels sind meistens richtig „stachelig“ mit kuscheln halten dies nicht so, außer beim in Bett bringen und meine Sohnemann war als Baby brüllend anstrengend und ist ein wahnsinniges Energiebündel, aber er belohnt mit ganz viel kuscheln. Ich Versuche immer, natürlich altersangepasst, der Sache im Gespräch auf den Grund zu gehen, das ist manchmal dann echt interessant warum Kinder sagen: Mama, du bist doof, oder dir sogar vor anderen auf den Fuß treten, … Da muss man natürlich find ich schon auch Einhalt gebieten, aber ich finde es wichtig zu wissen warum und zu erklären warum manche Sachen in der Öffentlichkeit unangenehm sind. Und Kinder haben super feine Antennen, wie sie einem eins auswischen können. Vielleicht wäre es nächstes Mal eine Idee zu sagen: Schade, dass du mich gerade nicht lieb hast, ich hab dich aber trotzdem lieb.
LG

Katrin
Katrin
1 Jahr zuvor

Ich habe 2 Söhne.Und natürlich sind solche Worte auch von ihnen gefallen.Gerade, wie du schon sagst,in Situationen wo man erzieherisch Durchgreifen muss 😉.
Ich habe mit meinen Kindern dann jeweils in einer ruhigen Minute kommuniziert.Habe ihnen erklärt wie sehr es mich verletzt.Und das ich sie trotzdem ganz doll Liebe. Das verstehen auch kleine Kinder.Und mit 4 Jahren kann das ein Kind auf jeden Fall verstehen.
Ich bin der Meinung,man sollte so etwas nicht unkommentiert lassen. Kinder müssen lernen respektvoll zu kommunizieren und lernen,das Worte verletzen können.Sonst wirst du wahrscheinlich ein Kind haben,das dir alles um die Ohren Haut.Auch Frechheiten.
Ziehe eine klare Grenze,wie die Kommunikation in der Familie auszusehen hat.
Viel Erfolg.😀

Fenzel
Fenzel
1 Jahr zuvor

Ich finde, an dieser Stelle ist es unglaublich wichtig, dem Kind auch zu zeigen, wie schmerzhaft solche Aussagen sind. Denn es ist ja ganz klar, dass er die Mama trotzdem liebt – das Verhalten von ihm ist ja ganz bewusst. Mein Sohn hat zu mir ähnliches einmal gesagt, woraufhin ich ihm aber auch ganz ernst erklärt habe, wie doll das weh tut, wenn er sowas zu anderen Menschen, speziell zu mir als seine Mama, sagt. Würde ich bei sowas lächeln und dennoch sagen „ich hab dich trotzdem lieb“, wäre das irgendwie die falsche Vermittlung von Gefühlen. Das Kind darf und sollte erfahren, was passiert, wenn sowas gesagt wird, um seine Empathie zu entwickeln. Wenn das Gegenüber nicht sagt, was da ausgelöst wird, kann das Kind die gesamte Situation und auch die Folgen davon nicht verstehen.

brigitte
brigitte
1 Jahr zuvor

echt heftig. kann es sein, dass dein Sohn sich selbst nicht akzeptiert? Bei uns war das zeitweise so, dass eins der Kinder keine gleichaltrigen akzeptiert hat . irgendwann war das weg

Andrea
Andrea
1 Jahr zuvor

Ich kann mich dem Kommentar nur anschließen!
Du darfst es auf keinen Fall persönlich nehmen (wie von einem Erwachsenen zB).

Ich glaube, fast alle Eltern haben soetwas erlebt, gerade wenn man etwas verbietet kommt – du bist doof, hab dich nicht lieb.

Ich ignoriere so etwas von meinem Sohn (5) komplett, da ich weiß, das es a) nur in der Situation ist und b) er soetwas noch nicht bewusst sagt.

Ich antworte dann oft – ich habe dich trotzdem lieb.

Wenn ich meinen Sohn ins Bett bringe und noch lese, kuschle ich mich zu ihm ins Bett. Er genießt das dann sehr. Vielleicht ist das auch etwas für dich – um ihm zu zeigen, das du ihn bedingungslos liebst.

Alles Gute 🤗

Nikki
Nikki
1 Jahr zuvor

Das sind harte Worte, die treffen und verletzen. Und nichts, was man dir sagt, wird dem die Spitze nehmen. Aber! Jedes Kind liebt seine Eltern. Das ist ein Grundbedürfnis. Geliebt werden und wider zu lieben. Und nur ein sicher gebundenes Kind, das sich also der bedingungslosen Liebe seiner Eltern sicher ist, spielt mit der Macht, die diese Worte mit sich bringt. Soll heißen, er weiß: Mama hat mich auch lieb, wenn ich auf die Reaktion warte, die meine Worte auslösen. Er scheint sehr charakterstark zu sein, jemand, der weiss was er will und seine Wirkung auf die Umgebung austestet. Das ist erst mal toll. Nun muss er verstehen, dass es nicht so toll ist, wenn er bewusst anderen weh tut. Sag das nächste Mal einfach nur: „das ist in Ordnung, deine Entscheidung “ und geh. Und mach dir bewusst: er meint es nicht ernst. Das wäre der Ratschlag, den ich Eltern in der Kita, in der ich arbeite, geben würde.