Darf ich Meeresfrüchte in der Schwangerschaft essen?

Meeresfrüchte sind voller Omega-3-Fettsäuren und Jod – wichtige Inhaltsstoffe für dein ungeborenes Kind. Aber welche Meeresfrüchte sind für werdende Mamas erlaubt? Gibt es auch welche, auf die ich verzichten muss? Hier erfährst du, worauf du in der Schwangerschaft achten solltest, wenn du Meeresfrüchte isst.

1. Das Wichtigste auf einen Blick

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Meeresfrüchte sind eine hervorragende Quelle für Omega-3-Fettsäuren und Jod.
  • Aber Achtung: Rohe Meeresfrüchte können schädliche Bakterien, Keime und Parasiten enthalten.
  • Du solltest deshalb während der Schwangerschaft nur durchgegarte Meeresfrüchte essen.

2. Sind Meeresfrüchte in der Schwangerschaft erlaubt?

Ja! Generell kannst du auch während der Schwangerschaft Meeresfrüchte essen – so lange sie gut durchgegart sind. Die hohen Temperaturen sorgen nämlich dafür, dass mögliche Krankheitserreger abgetötet werden. Bei rohen Meeresfrüchten wie z. B. Austern oder geräucherten Garnelen besteht die Gefahr, dass du dich mit Listerien infizierst. Und die können für dein ungeborenes Baby leider sehr gefährlich werden.

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3. Sind Meeresfrüchte in der Schwangerschaft gesund?

Ja! Meeresfrüchte können dir dabei helfen, deinen erhöhten Nährstoffbedarf während der Schwangerschaft zu decken. Sie enthalten viel Jod und Omega-3 Fettsäuren. Die braucht dein Baby für die gesunde Entwicklung seines Gehirns und seiner Augen. Außerdem sind Meeresfrüchte gute Lieferanten für Eiweiß, Kalzium, Vitamin D und Eisen und helfen damit beim Aufbau von Knochen und Muskeln. Zu den Meeresfrüchten, die du essen kannst, zählen zum Beispiel Muscheln und Wasserschnecken, Tintenfische und Kalmare, Garnelen, Krabben, Langusten und Hummer.

4. Darf ich rohe Meeresfrüchte in der Schwangerschaft essen?

Nein! Wie für Fleisch und Fisch gilt auch für Meeresfrüchte: unbedingt immer gut durchgaren. Rohe Meeresfrüchte können gefährliche Bakterien enthalten, die zum Beispiel zu Listeriose oder Toxoplasmose führen können. Beides kann sowohl für dich als auch für dein ungeborenes Kind gefährlich werden und im schlimmsten Fall zu einer Fehlgeburt führen. Du solltest deshalb darauf achten, dass du die Meeresfrüchte bei mindestens 70 °C durchgarst. Die hohen Temperaturen töten nicht nur Keime und Bakterien ab, sondern auch Parasiten wie zum Beispiel Bandwürmer.

Übrigens sind nicht nur rohe Meeresfrüchte während der Schwangerschaft tabu. Du solltest auch auf auch eingelegte und geräucherte Meeresfrüchte verzichten. Denn bei beiden Zubereitungsarten reichen die Temperaturen nicht aus, um Keime und Bakterien abzutöten.

5. Wie erkenne ich, ob Meeresfrüchte (noch) gut sind?

Oktopus, Kalamare, Pulpo

Oktabus, Kalamare und Pulpo sollten frisch nach Meer riechen. Es darf kein unangenehmer Geruch bemerkbar sein. Die Oberfläche des Körpers sollte feucht und glänzend sein und die Tentakel einen Widerstand bieten, wenn du leicht an ihnen ziehst. Auch die Augen sollten glänzend und lebendig sein. Wenn du tiefgefrorene Meeresfrüchte kaufst, achte darauf, dass sie auch nach dem Auftauen frisch aussehen und frisch riechen,

Miesmuscheln, Venusmuscheln

Wenn du Muscheln kochst, müssen sie sich während des Kochens öffnen. Iss keine Muscheln, die noch geschlossen sind, wenn du sie aus dem Topf holst.

Krebse, Krabben und Garnelen

Krebse, Krabben und Garnelen sollten angenehm nach Meer riechen, und ihre Füße sollten fest mit dem Körper verbunden und hart sein. Die Haut sollte straff, stabil und durchsichtig sein. Kopf und Körper sollten eine helle Farbe ohne schwarze Flecken haben. Das Fleisch von Garnelen sollte nach dem Garen perlmuttfarbig sein. Die Schale sollte sich nach dem Kochen rot färben.

6. Darf ich Meeresfrüchte Pizza während der Schwangerschaft essen?

Ja – so lange du die Meeresfrüchte vor dem Backen auf die Pizza legst, kannst du sie auch als Schwangere bedenkenlos essen. Denn die hohen Temperaturen beim Backen töten Keime und Bakterien im Normalfall ab. Du solltest nur darauf achten, dass die Pizza mindestens 15 bis 20 Minuten bei 180 bis 200 °C im Ofen bleibt. Nach dem Backen solltest du sie möglichst direkt essen, Reste nicht offen liegen lassen und auch nicht noch wieder aufwärmen.

7. Und wie sieht es mit frittierten und gebackenen Meeresfrüchten aus?

Auch da haben wir eine gute Nachricht: Du darfst als Schwangere sowohl gekochte als auch gebackene oder frittierte Meeresfrüchte essen. Bei allen Varianten ist das Wichtigste, dass sie gut durchgegart sind. Dann kann im Normalfall nichts passieren.

Aufpassen solltest du allerdings bei Meeresfrüchten aus der Dose, denn nicht alle werden vor dem Verpacken wirklich gegart. Außerdem sind Konservendosen mit einem speziellen Material beschichtet, dass so genanntes BADGE (Biphenol-A-Diglycidylether) enthält. Durch das Fett in den Meeresfrüchten können Spuren dieses Stoffes aus der Beschichtung gelöst werden und in die Meeresfrüchte gelangen. Da man annimmt, dass sie krebserregend sind und das Erbgut verändern können, solltest du besser auf Meeresfrüchte aus der Dose verzichten, wenn du schwanger bist.

Unsere Expertin

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Dieser Text wurde inhaltlich geprüft von Ernährungswissenschaftlerin Lydia Wilkens. Die Diplom-Ökotrophologin hat 14 Jahre Erfahrung im Bereich der Ernährungskommunikation und -beratung. Als zweifache Mutter liegt einer ihrer Schwerpunkte im Ernährungsteam von essenZ, Dr. Heike Niemeier in Hamburg und der Schule des Essens in der Ernährungsberatung und -therapie von Familien und Kindern.

Außerdem führt sie Ernährungsprojekte für Kinder, Eltern und Multiplikator:innen in Kitas und Schulen durch. Als Expertin rund um das Thema Mütter- und Kinderernährung unterstützt sie die Redaktion von Echte Mamas mit praxisnahem Fachwissen.

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Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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