Wie viel Jod brauche ich in der Stillzeit?

Nicht nur während der Schwangerschaft solltest du deine tägliche Jodzufuhr beachten. Auch in der Stillzeit ist der Bedarf an Jod für dich als Mama erhöht. Wie viel Jod du während der Stillzeit zu dir nehmen solltest, und was es sonst noch zu beachten gibt, verraten wir dir jetzt!

Inhalt dieses Artikels

1. Das Wichtigste auf einen Blick

Jod ist in der Stillzeit unter anderem für die geistige und gesunde Entwicklung des Babys verantwortlich.
Der Jodbedarf für stillende Frauen ist erhöht und liegt bei 260 µg pro Tag.
Aufnehmen lässt sich Jod über die Nahrung sowie über Jod-Präparate.
Meeresfische oder auch Milchprodukte sind besonders reich an Jod.
Du solltest zusätzliches Jod so lange einnehmen, bis dein Baby über eine geeignete Beikost damit versorgt wird.

2. Warum ist Jod in der Stillzeit so wichtig?

Nicht nur in der Stillzeit ist Jod ein essenzielles Spurenelement für den Körper. Genutzt wird Jod unter anderem in der Schilddrüse zum Aufbau wichtiger Hormone wie zum Beispiel Thyroxin oder auch Triiodthyronin. Aufnehmen kannst du Jod über bestimmte Nahrungsmittel, die sehr jodhaltig sind, sowie über hochwertige Nahrungsergänzungsmittel, die Jod enthalten.

Während der Stillzeit ist dein täglicher Jodbedarf erhöht, da du in dieser Zeit nicht nur dich, sondern auch dein Baby damit versorgen musst. Das Jod sorgt dabei für eine gesunde geistige sowie körperliche Entwicklung und sollte deshalb immer in ausreichender Menge zu sich genommen werden.

3. Dosierung: Wie viel Jod wird in der Stillzeit empfohlen?

Für dich als stillende Mutter empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) eine tägliche Zufuhr von 260 µg Jod. Davon solltest du 100 bis 150 µg Jod in Form von Tabletten einnehmen.

Ich leide unter Hashimoto, darf ich trotzdem Jod während der Stillzeit nehmen?

Grundsätzlich ist auch bei stillenden Frauen mit einer Hashimoto-Erkrankung der Bedarf an Jod erhöht. Dementsprechend solltest du das Spurenelement während der Stillzeit zusätzlich einnehmen und nach dem Abstillen wieder absetzen. Am besten lässt du dich diesbezüglich von deinem Arzt bzw. deiner Ärztin fachlich beraten – auch schon zu Beginn der Schwangerschaft.

Hinweis: Besteht eine akute, unbehandelte Schilddrüsenüberfunktion ist von einer Jodeinnahme abzuraten.

4. Wie lange muss ich Jod in der Stillzeit einnehmen?

Solange du dein Baby ausschließlich stillst, ist es auf die Jodversorgung durch die Muttermilch angewiesen. Dementsprechend solltest du Jod in der Stillzeit bis zur Beikosteinführung einnehmen (Reifezeichen für Beikost beachten!). Danach können die Kleinen zusätzliches Jod über entsprechende Lebensmittel aufnehmen.

5. Bekomme ich einen Jodmangel durchs Stillen?

Wenn du kein zusätzliches Jod einnimmst, kann das passieren. Wusstest du, dass der Bedarf an Jod in der Stillzeit etwa zwölf Prozent höher ist als während der Schwangerschaft? Eine ausreichende Jodzufuhr ist für stillende Mamas unerlässlich. Schon ein geringer Mangel an Jod kann sich auf den Jodgehalt der Muttermilch auswirken und dadurch ebenfalls einen Jodmangel bei deinem Baby auslösen. Wie wichtig Jod für die kognitive Entwicklung deines Kindes ist, haben wir ja bereits erklärt.

Was passiert, wenn ich in der Stillzeit mal kein Jod genommen habe?

Jod ist für stillende Mamas zwar wichtig, aber falls du mal eine Einnahme vergisst – keine Panik. Im Normalfall entwickelt dein Körper nicht sofort einen Jodmangel. Du solltest aber trotzdem darauf achten, dich und damit dein Baby möglichst regelmäßig mit ausreichend Jod zu versorgen.

6. Welche Lebensmittel enthalten besonders viel Jod? Praktische Liste

Damit du in der Stillzeit ausreichend mit Jod versorgt bist, kannst du unter anderem zu diesen Lebensmitteln greifen:

Seefisch: Besonders reich an Jod sind beispielsweise Seelachs, Makrele, Kabeljau oder Scholle und sollten daher idealerweise ein- bis zweimal pro Woche auf deinem Speiseplan in der Stillzeit stehen.
Algen: Ernährst du dich vegetarisch oder vegan sind Algen (circa 10 mg Jod/100 g) eine gute Alternative, um Jod über pflanzliche Nahrungsmittel aufzunehmen.
Meeresfrüchte: Auch Muscheln, Austern, Garnelen sowie Hummer bieten sich als Jodquelle in der Stillzeit an.
Jodsalz: Viele Speisen lassen sich mit Jodsalz verfeinern. Allerdings solltest du pro Tag nicht mehr als 6 g Salz zu dir nehmen und deinen täglichen Bedarf an Jod nicht ausschließlich mit jodiertem Speisesalz decken.
Milchprodukte: Verschiedene Milchprodukte wie Kuhmilch, Käse sowie Joghurt enthalten ebenso Jod und sollten während der Stillzeit etwa dreimal täglich verzehrt werden.

7. Rezept mit viel Jod für stillende Mütter

Bei dem Rezept von wdr.de steht das Spurenelement Jod absolut im Fokus, damit ist es hervorragend für die Stillzeit geeignet. Viel Spaß beim Nachkochen!

Das brauchst du für vier Portionen:

600 g Seelachs
240 g Basmatireis
400 g Champignons
4 Lauchzwiebeln
120 g Parmesan
200 ml Kuhmilch
200 g Feldsalat
1 Zitrone
etwas Rapsöl
3-4 EL Walnussöl
2-3 EL Himbeeressig
1-2 TL Honig
1-2 TL Senf
etwas Salz und Pfeffer

So wird das jodhaltige Gericht zubereitet:

Zunächst wäschst, säuberst und trocknest du den Feldsalat.
Im nächsten Schritt wird das Dressing angemischt. Dafür vermengst du das Walnussöl mit Himbeeressig, Senf und Honig. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Jetzt werden sowohl die Champignons als auch die Lauchzwiebeln gewaschen und klein geschnitten.
Anschließend gibst du beides mit dem Rapsöl in eine Pfanne und brätst die Zutaten heiß an.
Währenddessen bereitest du den Reis nach Packungsanleitung zu.
Ist der Reis fertig, rührst du ihn unter die Champignons und gibst etwas Parmesan sowie Milch hinzu.
Jetzt ebenfalls mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Zum Schluss den Seelachs abwaschen, trocken tupfen und in Öl anbraten.
Den Fisch mit Salz, Pfeffer und Zitrone verfeinern. Fertig!

Worauf sollte ich bei meiner Ernährung während der Stillzeit achten?

Damit dein Baby und du gut durch die Stillzeit kommen, haben wir dir viele wichtige Infos zusammengestellt, zum Beispiel diese hier:

Außerdem findet du hier viele weitere Tipps, Infos und Rezepte rund um die Themen Ernährung in der Schwangerschaft, Stillen und Babyernährung.

Unsere Expertin

Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.

In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.

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