Eizellenspende: Kosten und die wichtigsten Infos!

Viele Paare wünschen sich sehnlichst ein Kind und es klappt leider nicht. Ungewollte Kinderlosigkeit ist schrecklich und eine große Belastung. Leider sind viele Frauen ab 35 Jahren von diesem Schicksal betroffen, denn die Eizellenreserve (messbar durch den AMH-Wert) und die Eizellenqualität nimmt ab diesem Alter stark ab. In solchen Situationen kommt bei einigen Frauen die Überlegung auf, eine gespendete Eizelle in Anspruch zu nehmen. Quasi eine Eizelle im eigenen Körper zu adoptieren. Wir möchten dich hier über das Thema Eizellenspende informieren: du erfährst, warum Eizellenspende in Deutschland verboten ist und was eine Eizellenspende im Ausland ungefähr kostet.

1. Das Wichtigste auf einen Blick:

  • In Deutschland ist die Eizellenspende gesetzlich verboten, in den meisten anderen europäischen Ländern hingegen nicht.
  • Deutsche Frauen können sich an ausländische Kliniken wenden, um eine künstliche Befruchtung mit einer gespendeten Eizelle in Anspruch zu nehmen.
  • Je nach Land und Klinik kostet die Eizellspende ab 4.000 Euro, nach oben sind keine Grenzen gesetzt.
  • Die Eizellspende birgt, wie jede künstliche Befruchtung, einige gesundheitliche Risiken für Mutter, Kind und Spenderin.

2. Eizellenspende: Wie sieht die rechtliche Lage in Deutschland aus?

Die Gesetzeslage ist eindeutig und leider für viele Frauen, die über eine Eizellenspende nachdenken, das erste Problem: Eine Eizellenspende ist in Deutschland verboten. Eine künstliche Befruchtung mit einer gespendeten Eizelle ist hierzulande somit nicht möglich. Festgelegt wird das durch das Embryonenschutzgesetz (ESchG § 1 Abs. 1) von 1990. Wer in Deutschland gegen dieses Gesetz verstößt, muss mit einer Geldstrafe oder sogar einer Freiheitsstrafe rechnen.

Strafbar ist in Deutschland übrigens nicht nur die Eizellenspende und eine künstliche Befruchtung mit gespendeten Eizellen, sondern auch das Anstiften dazu. Deutsche Ärzte und Kinderwunschkliniken dürfen dich nicht über die Eizellenspende oder mögliche Kliniken im Ausland informieren oder vorbereitende Untersuchungen durchführen.

3. In welchen EU-Ländern ist die Eizellenspende möglich?

In deutschen Kliniken kommt eine Eizellspende also nicht infrage. Dennoch können Frauen aus Deutschland eine künstliche Befruchtung mit einer gespendeten Eizelle erhalten – nämlich, wenn sie sich an eine entsprechende Klinik im Ausland wenden.

Die Eizellenspende ist in zahlreichen europäischen Ländern erlaubt. So zum Beispiel in:

  • Großbritannien
  • Belgien
  • Spanien
  • Finnland
  • Dänemark
  • Schweden
  • Österreich
  • Slowakei
  • Tschechien
  • Polen
  • Griechenland

Viele Frauen und Paare haben aufgrund der Gesetzeslage in Deutschland zwar Gewissensbisse, aber wagen dennoch die Eizellenspende im Ausland. Denn für ihr Wunschkind möchten sie alle medizinischen Möglichkeiten ausschöpfen.

Nach der künstlichen Befruchtung im Ausland können die Frauen/Paare wieder ihre normalen Untersuchungen in Deutschland wahrnehmen. Es macht bei einer erfolgreichen Schwangerschaft keinen Unterschied mehr, ob es sich um eine gespendete Eizelle handelte oder die eigene.

4. Wie viel kostet eine Eizellenspende?

Am Ende bezahlt man nicht nur die Eizelle, sondern eine komplette künstliche Befruchtung. Und die Preise für eine künstliche Befruchtung sind von Land zu Land verschieden. Eine Behandlung mit Medikamenten kostet ab 4.000 Euro und hat nach oben fast keine Grenzen. 

Im Durchschnitt kostet eine künstliche Behandlung mit Eizellenspende in der EU um die 8.000 Euro. Wenn man eine künstliche Befruchtung mit Eizellenspende in den USA durchführen lässt, liegen die Kosten sogar noch deutlich höher und man bezahlt ca. 20.000-30.000 Euro.

Zusätzlich zu allen Behandlungskosten müssen die Frauen/Paare auch die Reise,- und Hotelkosten tragen.

Und leider muss man auch sagen, dass es auch mit einer Eizellenspende nicht immer auf Anhieb mit einer Schwangerschaft klappt. Die Chancen verbessern sich zwar deutlich, aber es gibt auch mit einer Eizellenspende keine Garantie auf ein Baby. Deswegen sollte man sich schon mal vorab darauf einstellen, dass die künstliche Befruchtung vielleicht sogar wiederholt werden muss.

Alle Kosten müssen komplett privat bezahlt werden.

5. Wer darf eine Eizellenspende in Anspruch nehmen?

Die Voraussetzungen für eine Eizellenspende richten sich nach den Gesetzen der einzelnen Länder. Die meisten Länder haben eine Altersgrenze, die meist bei fünfzig Jahren liegt. Außerdem ist die Eizellspende vielerorts aktuell leider nur für heterosexuelle Paare oder alleinstehende Frauen möglich.

Sinnvoll ist eine Eizellspende für Frauen, die selber keine gesunden Eizellen mehr haben. Die Ursachen dafür können sehr unterschiedlich sein. Oft liegt es am Alter, bestimmten Vorerkrankungen oder genetischen Faktoren.

Vor dem Einsetzen der gespendeten Eizelle wird immer ein gründlicher Gesundheitscheck gemacht. Nur, wenn man diesen besteht, kann die künstliche Befruchtung durchgeführt werden. Es wird vor allem die Gebärmutter und die Gebärmutterschleimhaut untersucht, damit sich die Eizelle einnisten und entwickeln kann.

Viele Frauen, die über eine Eizellenspende nachdenken, haben bereits einen langen Kinderwunsch-Weg hinter sich gebracht. Sie hatten bereits mehrere erfolglose künstliche Befruchtungen, haben unzählige Tests gemacht (wie beispielsweise den ERA Test) und für sie ist die Eizellenspende der letzte Schlüssel zum Erfolg.

6. Wie läuft eine Eizellenspende und die Befruchtung danach ab?

Die Eizellenspende beginnt mit der Spenderin. Spenderinnen sind meist zwischen 18 und 35 Jahren alt und durchgehen ein spezielles Auswahlverfahren. Bei potenziellen Spenderinnen werden die folgenden Dinge getestet:

  • Sexuell übertragbare Krankheiten
  • Allgemeiner Gesundheitszustand
  • Genetische Erkrankungen (Erbkrankheiten)
  • Psychische Erkrankungen

Außerdem wird die Statur, Körpergröße sowie Haut-, Haar- und Augenfarbe der Spenderin festgehalten. So kann dann für die spätere Empfängerin eine Eizelle ausgesucht werden, die auch optisch passt. Schließlich ist es für viele Eltern wichtig, dass ihre Kinder ihnen ähnlich sehen.

Die ausgewählten Spenderinnen erhalten dann eine spezielle Hormonbehandlung. Dadurch reifen in ihren Eierstöcken mehrere Eizellen an, die dann schließlich durch einen chirurgischen Eingriff (Punktion) entnommen werden.

Ob die Spenderinnen der Eizelle bekannt ist, oder nicht, ist von Land zu Land unterschiedlich. Ist die Spenderin nicht anonym, können Paare zusammen mit einem Arzt bestimmen, wessen Eizelle verwendet wird. In manchen Ländern gibt es Datenbanken mit Fotos von Spenderinnen.

Bei anonymen Spenderinnen wird eine passende Eizelle einfach von der Klinik ausgewählt.

Der weitere Ablauf unterscheidet sich nicht weiter von der “normalen” künstlichen Befruchtung (IVF oder ICSI). Die ausgewählte Eizelle wird im Labor mit den Samen des eigenen Partners oder Spendersamen befruchtet. Dann wird sie zum entsprechenden Zeitpunkt in die Gebärmutter eingesetzt. Wenn alles erfolgreich abläuft, nistet sich die Eizelle ein und die Schwangerschaft beginnt.

7. Wie erfolgreich ist eine Schwangerschaft nach Eizellenspende?

Es gibt keine Studien oder Untersuchungen darüber, wie häufig deutsche Frauen durch eine Eizellspende schwanger werden können. Schließlich ist diese Methode hierzulande verboten.

Untersuchungen aus USA zeigen jedoch sehr gute Ergebnisse. So sollten 51 % der Frauen, die die Behandlung durchlaufen haben, schwanger geworden sein. In Großbritannien liegt die Erfolgsquote laut Studien niedriger, beträgt aber bei allen Altersgruppen mindestens 25 %. Das ist immer noch viel höher, als bei einer künstlichen Befruchtung, wenn die Frau ein fortgeschrittenes Alter hat.

Letztendlich spielen sehr viele Faktoren eine Rolle dabei, ob die künstliche Befruchtung mit der gespendeten Eizelle zu einer erfolgreichen Schwangerschaft führt. Das hängt unter anderem vom Alter der Mutter und der Spenderin der Eizelle, dem Zustand der Gebärmutter, den Lebensumständen und vielen weiteren Dingen ab.

Eine erfolgreiche Schwangerschaft ist und bleibt ein kleines Wunder.

8. Hat eine Schwangerschaft nach der Eizellenspende mehr Risiken?

Eine künstliche Befruchtung geht leider mit mehr Risiken einher und auch mit einer höheren Fehlgeburtsrate. Eine Studie hat untersucht, welche Auswirkungen eine Eizellspende auf Mutter, Kind und Spenderin hat.

Risiken für das Kind

Die Studie hat gezeigt, dass Kinder, die aus einer Eizellspende hervorgehen, von einigen gesundheitlichen Risiken häufiger betroffen sind. Dazu zählen:

  • Geringeres Gewicht bei der Geburt (ca. 100 Gramm leichter)
  • Höhere Frühgeburtenrate (10,7 %, normal sind 3,1 %)
  • Häufigere allgemeine Komplikationen bei der Geburt

Risiken für die Mutter

Die Studie bezieht sich nur auf Frauen, die zuvor schon auf natürlichem Wege schwanger geworden sind und nun eine IVF mit Eizellenspende durchgehen. Auch für die Mütter gibt es einige gesundheitliche Risiken. Zu diesen gehören:

  • Häufigere Fehllage der Plazenta
  • Häufiger von Schwangerschaftsdiabetes betroffen
  • Doppelt so hohes Risiko für Bluthochdruck und Leberfunktionsstörungen

Das Risiko für Bluthochdruck und Leberfunktionsstörungen hängt auch davon ab, wie viele gespendete Eizellen sich entwickeln. Bei Zwillingen oder Mehrlingen steigt das Risiko deutlich und kann sich sogar verdreifachen.

Risiken für die Spenderin

Auch für die Spenderin der Eizelle ist der Prozess nicht risikofrei. Auf sie kommen grundsätzlich die Risiken zu, die es bei einer jeden OP unter Narkose gibt. Die Hormontherapie kann sich zudem stark auf den Körper und die Psyche auswirken. In ganz seltenen Extremfällen kann der chirurgische Eingriff die Spenderin unfruchtbar machen.

9. Rechtlich: Wer ist die Mutter des Kindes?

Viele Frauen fragen sich bei einer Eizellenspende: Wenn die Eizelle von einer anderen Frau stammt, wer ist dann die Mutter? Das Kind hat die Gene der Eizellspenderin, aber eine andere Frau hat es geboren – hat es dann etwa zwei Mütter?

Rechtlich ist das einfach zu beantworten. Das deutsche Gesetz besagt: „Mutter eines Kindes ist die Frau, die es geboren hat.“ (§ 1591 BGB: Mutterschaft). Die Spenderin gilt gesetzlich als nicht als Mutter des Kindes. In anderen Ländern sieht es ähnlich aus und Spenderinnen werden noch vor Spende darauf hingewiesen, dass das Kind, das geboren werden wird, nicht ihres ist.

Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Stadion zu finden. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Dazu nutze ich auch die Bastel-Erfahrungen mit meinen Kindern für einfache DIY-Anleitungen.

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