Corona sorgt für immer mehr Diskriminierungen

Seit Monaten sorgt das Coronavirus für viele Einschränkungen. Und die treffen einige Menschen leider noch härter als den Rest von uns. Sie werden aufgrund ihrer Herkunft oder einer körperlichen Einschränkung angefeindet, beleidigt oder ausgeschlossen. Denn seit Beginn der Corona-Krise hat die Zahl der Diskriminierungen immer mehr zugenommen.

Betroffen sind vor allem Menschen mit asiatischem Aussehen oder Behinderung

Seit Anfang des Jahres melden sich immer mehr Menschen bei den Opferberatungsstellen. Während viele sich durch die Corona-Maßnahmen benachteiligt fühlen, haben andere im Zusammenhang mit Covid-19 sogar mit rassistischen Übergriffen zu kämpfen. Wie tagesschau.de berichtet, haben sich allein bei der Anti-Diskrimierungsstelle des Bundes (ADS) bis Mitte Mai rund 200 Menschen gemeldet, die wegen des Coronavirus angefeindet, beleidigt oder ausgeschlossen wurden. Zu Beginn der Corona-Krise waren es hauptsächlich Menschen mit asiatischem Aussehen, im April gab immer mehr Anfragen von Menschen mit Behinderung.

So werden asiatisch aussehende Menschen wegen Corona diskriminiert

Dass das Coronavirus aus China kommt, wissen wir inzwischen alle. Bei einigen lässt diese Tatsache allerdings scheinbar den Verstand aussetzen. Oder wie sonst soll man es sich erklären, dass es seit Beginn der Pandemie verstärkt zu rassistischen Übergriffen auf Menschen mit asiatischem Aussehen kommt? Sie werden angefeindet, beschimpft, bespuckt oder mit Desinfektionsmittel besprüht. Dazu müssen sie sich laut Tagesschau Sprüche anhören wie „Hallo, Corona!“ oder „Da kommt das Virus!“ In Leipzig haben Rassisten ein Hakenkreuz auf das Fenster eines asiatischen Restaurants gesprüht, in Hamburg eine Gedenktafel eines chinesischen NS-Opfers beschmiert.

Und leider gibt es noch mehr Beispiele: In öffentlichen Verkehrsmitteln bleiben die Plätze neben asiatischen Menschen oft leer. Einige Menschen durften Arztpraxen nicht betreten oder nicht im Supermarkt einkaufen. Die ADS hatte sogar einen Fall, in dem ein Vermieter dem Bewerber abgesagt hat, weil er „jetzt keine Chinesen im Haus haben“ wolle.

Die Übergriffe haben inzwischen ein solches Ausmaß angenommen, dass die Botschaft Südkoreas inzwischen eine Reisewarnung für Deutschland herausgegeben hat, in der sie vor möglichen rassistischen Angriffen warnt.

Die Diskriminierungen durch Corona treffen auch Menschen mit Behinderung

Nicht nur bei asiatisch aussehenden Menschen kommt es durch Corona zu Diskriminierungen. Auch immer mehr Menschen mit Behinderung sind davon betroffen. Der häufigste Grund: die Maskenpflicht. Es gibt nun einmal Menschen, die aus medizinischen Gründen keinen Mundschutz tragen dürfen. Leider ist es schon häufiger vorgekommen, dass sie dann nicht mit Bus und Bahn fahren und auch nicht in den Supermarkt gehen durften. Und das, obwohl es genau für diese Menschen eigentlich eine Ausnahme von der Maskenpflicht gibt – die nur leider scheinbar kaum jemand kennt.

Eine weitere Gruppe, die durch die Maskenpflicht deutliche Nachteile hat, sind gehörlose Menschen. Denn wenn eine Maske über Mund und Nase sitzt, ist das Lippenlesen leider nicht mehr möglich.

Je länger Corona dauert, desto schlimmer werden die Diskriminierungen

Die Beratungsstellen haben schon jetzt festgestellt, dass die Übergriffe gewalttätiger werden, je länger die Pandemie andauert. Und nicht nur das: Die Experten befürchten, dass es durch die zunehmend radikalisierten Proteste gegen die Corona-Maßnahmen zu noch stärkeren Übergriffen kommen könnte. Das gleiche gilt, falls nach den Lockerungen der Maßnahmen eine zweite Corona-Welle ausbrechen sollte. Zusätzlich gehen sie von einer hohen Dunkelziffer aus, was die Anfeindungen angeht: Denn von den vielen rassistischen Übergriffen der letzten Wochen wurden nur wenige auch wirklich zur Anzeige gebracht.

Ganz ehrlich: Solche Berichte schockieren mich und machen mich fassungslos und traurig. Ich kann, will und werde nie verstehen, warum man Menschen diskriminiert, nur weil sie „anders“ sind. Wie geht es euch damit? Musstet ihr vielleicht selbst schon solche Erfahrungen machen? Oder habt ihr etwas ähnliches mitbekommen? Dann schreibt uns gern in den Kommentaren.

Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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