Mit gerade einmal 19 Jahren wird Daniela* ungeplant schwanger und entschied sich für ihr Kind. Doch die Beziehung zum Vater lief nie so, wie sie es sich gewünscht hatte. Trotz aller Herausforderungen baute sie sich ein Leben auf, fand eine neue Liebe – und musste sich doch erneut fragen: Was bedeutet Familie wirklich?
„Ich bin mittlerweile 28 Jahre alt. Vor knapp neun Jahren lernte ich meinen Ex-Partner kennen. Es sollte nichts Ernstes werden – doch einen Monat später hielt ich (trotz Verhütung) einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand.
Ich entschied mich, trotz meines jungen Alters und mitten in der Ausbildung, für das Kind. Der Vater und ich versuchten es miteinander und kamen im achten Monat zusammen.
Mit der Zeit lernten wir uns lieben.
Zwei Jahre später folgte geplant unser zweites Kind. Die Beziehung entsprach zwar nie ganz meinen Vorstellungen, aber es lief gut, und wir hatten bereits eine gemeinsame Familie.
Als unsere zweite Tochter zur Welt kam, war es anfangs wunderschön. Mein Partner übernahm die Nächte, da er Urlaub genommen hatte. Doch bald darauf wurde unsere Tochter ein Schreibaby. Während ich mit den Kindern zu Hause war, arbeitete er lange und war zunehmend unterwegs.
Manchmal kam er nur zum Duschen und Schlafen nach Hause.
Da saß ich nun: 22 Jahre alt, Mutter von zwei Kindern, alleinerziehend trotz Beziehung – und todunglücklich. Gespräche halfen nichts, meine Warnungen nahm er nicht ernst. Ein Jahr nach der Geburt unserer Tochter trennte ich mich von ihm.
Die Zeit danach war hart. Die Kinder bekamen den Streit mit, es folgten Gerichtsverhandlungen, meine Große war ein Jahr lang in Therapie. Meine Familie? 800 Kilometer entfernt. Ich war auf mich allein gestellt, beendete meine Ausbildung, begann zu arbeiten – und irgendwie lief es.
Zwei Jahre später traf ich eine alte Jugendliebe wieder.
Wir verliebten uns erneut. Es war wunderschön. Seine Eltern wurden wieGroßeltern für meine Kinder, wir machten gemeinsame Urlaube – wir waren eine Familie.
Jetzt könnte man denken, dass alles gut ausgegangen ist. Doch nach vier Jahren Beziehung merke ich immer mehr, dass wir doch nicht so gut zusammenpassen.
Ich bin ein positiver, empathischer, lebensfroher Mensch.
Doch genau das fehlte mir in der Beziehung, vor allem in den letzten Monaten. Der plötzliche Verlust des Babys meiner besten Freundin hat mich tief getroffen. Kurz danach waren meine Kinder und ich wochenlang krank. Ich brauchte Unterstützung, Mitgefühl – doch beides blieb aus.
Das brachte mich ins Grübeln. Wir hatten oft über das Zusammenziehen gesprochen, doch er war bis zuletzt nicht bereit dazu. Ich wünschte mir so sehr ein echtes Familiengefühl. Der letzte Schritt zu einer richtigen Familie fehlte.
Und wieder stand ich vor einer riesigen Entscheidung.
Sollte ich meinen Kindern erneut eine Bezugsperson und ihr vertrautes Umfeld nehmen? Letztendlich habe ich mich getrennt.
Nun fühle ich mich wie die schlechteste Mutter der Welt. Aber darf ich als Mutter nicht auch wichtig sein? Ich liebe meine Kinder – aber ich liebe auch mich!
Wir Mütter sind wirklich wahnsinnig stark und können so viel schaffen – auch alleine.”
Liebe Daniela (echter Name ist der Redaktion bekannt), vielen Dank, dass wir deine berührende Geschichte erzählen durften. Wir wünschen dir und deiner Familie alles Liebe für die Zukunft!
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