Ist Babybrei mit Spinat gesund oder schädlich?

Spinat galt lange Zeit als wahre Eisen-Bombe. Das ist zwar inzwischen widerlegt, trotzdem enthält das grüne Gemüse viele wichtige Vitamine und Nährstoffe – allerdings auch Nitrat. Deshalb sind viele Mamas unsicher, ob sie ihrem Kind Babybrei mit Spinat anbieten dürfen oder lieber darauf verzichten sollten. Wir verraten dir die Antwort – und haben alle Infos und zwei leckere Rezepte für dich.

1. Das Wichtigste auf einen Blick

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Spinat enthält viele Vitamine und Nährstoffe und punktet besonders als Lieferant für Kalzium, Magnesium und Vitamin K.
  • Der Eisengehalt ist zwar nicht so hoch wie früher angenommen, trotzdem ist natürlich auch Eisen in Spinat enthalten.
  • Leider enthält Spinat auch Nitrat, das sich in Babys Magen teilweise in gefährliches Nitrit umwandelt.
  • Deshalb solltest du deinem Schatz den Babybrei mit Spinat vor dem 8. Monat nur in sehr geringen Mengen und nicht zu häufig anbieten.
  • Wichtig ist, dass der Spinat wirklich frisch oder alternativ tiefgefroren ist und nur einmal erhitzt wird.

Dein Baby bekommt noch keine Beikost? Dann findest du hier alle Infos zu Spinat in der Stillzeit.

2. Ist Babybrei mit Spinat gesund?

Kennt ihr auch noch Popeye, den Seefahrer, der so stark war, weil er ständig Spinat gegessen hat? Ganz so einfach ist es leider nicht. Trotzdem hält das grüne Blattgemüse einiges an gesunden Nährstoffen bereit. Denn obwohl Spinat nachweislich nicht so viel Eisen enthält wie ursprünglich angenommen, ist er trotzdem eine gute Eisenquelle.

Die wahre Superkraft von Spinat liegt allerdings in seinen hohen Konzentrationen an Kalzium, Magnesium und Vitamin K. Er ist eine der besten pflanzlichen Quellen für diese Nährstoffe, die gesundes Blut und Knochen fördern. Außerdem enthält Spinat wichtige Omega-3-Fettsäuren und Eiweiß.

Ein bisschen in Verruf gekommen ist das Blattgemüse, weil es neben allen gesunden Stoffen auch Nitrat enthält. Das wird vom Körper teilweise in Nitrit umgewandelt und kann für Babys und Kleinkinder gefährlich werden. Wenn du einige Dinge beachtest, kannst du einem Schatz trotzdem ohne Bedenken Babybrei mit Spinat anbieten.

Die Nährwerte des Spinats
Nährwerte pro 100 g Spinat
Brennwert: 95 kJ / 23 kcal
Kohlenhydrate: 1,4 g
Eiweiß: 2,9 g
Fett: 0,4 g
Ballaststoffe: 1,7 g

3. Ab wann darf mein Kind Spinat essen?

Eine genaue Altersbegrenzung gibt es nicht. Denn Spinat ist zwar sehr gesund, enthält aber wie erwähnt auch Nitrat. Wenn wir ihn zu lange lagern, wandelt es sich in Nitrit um. Das gleiche passiert mit einem kleinen Teil des Nitrates, nachdem dein Baby es gegessen hat. Zuviel Nitrit kann für Säuglinge und sehr junge Babys im schlimmsten Fall lebensgefährlich werden.

Deshalb ist Spinat nicht das ideale Startgemüse, aber sobald du einige Gemüsesorten eingeführt hast, kann auch gelegentlich Spinat auf dem Speiseplan deine Babys stehen. Am besten entscheidest du dich für Bio-Spinat, denn er enthält deutlich weniger Nitrat. Allerdings solltest du es auch damit nicht übertreiben, sondern mit kleinen Mengen starten – und das am besten auch nicht täglich.

4. Darf ich Babybrei mit Spinat aufwärmen?

Nein. Wenn du gekochten Spinatbrei wieder aufwärmst, wandelt sich das im Spinat enthaltene Nitrat in das gefährliche Nitrit um. Deshalb solltest du deinem Baby nur frisch zubereiteten Brei mit Spinat geben. Auch Babygläschen, die Spinat enthalten, solltest du grundsätzlich erst kurz vor der Zubereitung öffnen – und Reste nicht noch einmal warm machen, wie Stiftung Warentest empfiehlt.

Zuviel Nitrat kann dazu führen, dass das Blut deines Babys nicht mehr genug Sauerstoff transportieren kann. Die Folge ist eine so genannte Blausucht, bei der dein Kind blaue Lippen, Hände und Haut bekommt und im schlimmsten Fall zu ersticken droht.

5. Worauf sollte ich achten, wenn ich Babybrei mit Spinat zubereite?

Wenn du Spinat für dein Baby zubereiten möchtest, kannst du mit ein paar einfachen Tricks den Nitratgehalt senken:

  • Achte bei frischem Spinat darauf, dass er zarte und feste Blätter hat, die nicht verwelkt oder anderweitig beschädigt sind.
  • Entferne die großen Stiele und wasche den Spinat gründlich, bevor du ihn zubereitest. Alternativ kannst du ihn auch kurz blanchieren.
  • Auch das Kochen von Spinat reduziert die Nitrate, vorausgesetzt, du schüttest das Wasser weg und verwendest es nicht für den Brei.
  • Um Spinat richtig zu lagern, solltest du ihn im Gemüsefach deines Kühlschranks aufbewahren und darauf achten, dass er nicht feucht wird oder sich Wassertropfen im Beutel sammeln.
  • Um das Risiko einer Nitratbelastung zu reduzieren, kaufe am besten gefrorenen Spinat in Bio-Qualität. Er enthält weniger Nitrate, da er direkt nach der Ernte tiefgefroren wird.
  • Vitamin C verhindert, dass Nitrat sich in Nitrit umwandeln kann. Deshalb hilft es, wenn du Vitamin C-haltiges Gemüse wie Brokkoli oder Blumenkohl mit in den Brei mischst – oder alternativ etwas Fruchtsaft.

6. Darf ich Babybrei mit Spinat einfrieren?

Nein. Am besten bereitest du den Spinatbrei für dein Baby jedes Mal frisch zu. Denn wenn du einmal gekochten Brei einfrierst, wird beim erneuten Aufwärmen das enthaltene Nitrat in Nitrit umgewandelt.

7. Rezepte: Babybrei mit Spinat ganz einfach selber machen

Du kannst Spinat dämpfen, kochen oder kurz mit etwas Olivenöl in der Pfanne braten. Gekochter Spinat ist gar, wenn die Blätter weich, zart und geschrumpft sind. Probiere es doch mal mit diesen einfachen und leckeren Rezepten.

Einfacher Babybrei mit Spinat

Für die einfachste Variante zum Ausprobieren brauchst du nur 3 Zutaten.

Das brauchst du

  • Frischen Spinat
  • Etwas Wasser, Milch oder Fruchtsaft
  • 1 TL Rapsöl

Und so geht’s

  • Entferne die Stiele vom Spinat, wasche die Blätter gründlich und schüttele das überschüssige Wasser ab.
  • Dämpfe den Spinat ca. 3 bis 5 Minuten, bis die Blätter zart sind.
  • Lasse kaltes Wasser über den Spinat laufen, um den Garprozess zu stoppen und tropfe ihn gut ab.
  • Jetzt pürierst du die Blätter, bis sie glatt sind.
  • Zum Schluss etwas Wasser oder Milch hinzugeben, um die gewünschte Konsistenz zu erreichen. Alternativ kannst du Fruchtsaft nehmen, denn Vitamin C verhindert, dass Nitrat sich zu Nitrit umwandelt.
  • Noch das Rapsöl dazu – fertig!

Wichtig: Da der Brei ohne Kartoffeln und Fleisch zubereitet wird, ist er zum Ausprobieren völlig okay , aber keine vollwertige Mahlzeit für dein Baby.

Spinat-Apfel-Brei

Dieser Brei enthält viel Eisen und ist perfekt für den Spinat-Start. Durch die Zugabe von Zimt, Ingwer oder Nelken schmeckt dieses Püree noch besser.

Das brauchst du

  • 1 Apfel
  • 2 Tassen Spinat
  • Eine Prise Zimt, Ingwer, Nelken

Und so geht’s

  • Schäle und koche zunächst den Apfel, bis er weich ist.
  • Füge zwei große Tassen Spinat zu dem köchelnden Apfel hinzu.
  • Koche das Ganze 2 Minuten weiter, bis der Spinat weich ist.
  • Jetzt nur noch alles fein pürieren und nach Geschmack die Gewürze dazugeben.

Wir wünschen dir viel Spaß beim Ausprobieren und deinem Baby guten Appetit!

Unsere Expertin

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.

In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.

Hier findest du mehr Infos und viele nützliche Tipps zum Thema Babyernährung.

Du möchtest dich mit anderen Mamas zu diesem und anderen Themen austauschen?Dann komm in unsere geschlossene Facebook-Gruppe „Wir sind Echte Mamas“.

Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

Alle Artikel

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
1 Kommentar
Neueste
Älteste Beliebteste
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
trackback
Babybrei mit Thermomix kochen: So einfach geht's
2 Jahre zuvor

[…] darfst du nicht jeden Babybrei einfrieren, denn es kommt darauf an, welche Zutaten du verwendest.Spinat oder Rote Beete sind stark nitrathaltig und dürfen nicht erneut aufgewärmt werden. Ebenso […]