Ab wann darf mein Baby Käse essen?

Gouda, Emmentaler & Co. liefern jede Menge Kalzium und schmecken einfach köstlich. Klar, dass die Kleinen genau das probieren möchten, was auf den Tellern von Mama und Papa landet. Doch ist für dein Baby Käse überhaupt schon geeignet? Wir klären dich auf und haben zudem leckere Rezepte mit Käse für dein Würmchen parat.

1. Das Wichtigste auf einen Blick

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Weichkäse, der aus Rohmilch hergestellt wurde, ist für Babys und Kleinkinder bis zum vollendeten 3. Lebensjahr nicht geeignet.
  • In den ersten zehn bis zwölf Lebensmonaten ist Frischkäse für Babys die beste Wahl.
  • Käsesorten mit einem hohen Salzgehalt sollten lieber gemieden werden.
  • Neben Kalzium, Jod und Eisen liefert Käse auch noch jede Menge weiterer Nährstoffe.
  • Schmelzkäse, stark gewürzter Käse und Käsesorten mit mehr als 50 Prozent Fett sind für Kinder ebenfalls nicht zu empfehlen.

2. Welche Käsesorten gibt es?

Es gibt nicht nur einen einzigen Käse, sondern zahlreiche verschiedene Käsesorten. Tatsächlich ist das nicht ganz unwichtig, denn Babys und Kleinkinder sollten keinen Weichkäse essen, der aus Rohmilch hergestellt wurde. Grundsätzlich ist Schnittkäse für deinen Schatz immer die bessere Wahl – diese Käsesorten gibt es grundsätzlich:

  • Hartkäse: Emmentaler, Chester, Cheddar oder auch Beaufort
  • Schnittkäse: Edamer sowie Gouda, Tilsiter und Appenzeller
  • Halbfester Schnittkäse: wie Butterkäse, Port Salut und Esrom
  • Weichkäse: Camembert, Brie, Limburger und auch Romadur
  • Sauermilchkäse: u. a. Harzer, Mainzer, Handkäse, Ölmützer Quargel und Spitzkäse
  • Frischkäse: Rahmfrischkäse, Doppelrahmfrischkäse, Hüttenkäse, Speisequark und natürlich Mozzarella

3. Darf mein Baby Käse essen?

Jein. Grundsätzlich sollte dein Baby frühestens mit Einführung der festen Nahrung zum Ende des ersten Lebensjahres Käse bekommen. Es gibt allerdings ein paar Ausnahmen. So kann dein Baby, wenn es denn gestillt wird, unter Umständen eine klitzekleine Menge Käse probieren. Worauf du genau achten solltest, erklären wir dir im Folgenden.

Käse fürs Baby – was ist zu beachten?

Da sich bei Säuglingen das Verdauungssystem erst langsam an die Beikost bzw. allgemein an die feste Kost gewöhnt, solltest du deinem Kind zunächst einmal lediglich Frischkäse zum Probieren geben. Als Brotbelag ist dafür ein Teelöffel vollkommen ausreichend. Schnittkäse oder auch Quark sind für Babys anfangs noch nicht zu empfehlen.

Den klassischen Schnittkäse sollten Babys frühestens mit Einführung von Familienkost zum Ende des ersten Jahres essen. Dies hat genau drei wichtige Gründe.

  1. Die meisten Käsesorten weisen einen zu hohen Salzgehalt auf, was unter Umständen die Gesundheit sowie den Verdauungstrakt deines Babys negativ beeinträchtigen oder sogar schaden kann. Salzarmer Käse, wie beispielsweise Mozzarella, ist daher eher zu empfehlen.
  2. Zudem ist in Käse auch sehr viel Eiweiß enthalten, was die Nieren deines Nachwuchses zu sehr belasten kann. Außerdem kann die Aufnahme einer hohen Menge an Proteinen späteres Übergewicht begünstigen.
  3. Nicht selten sind in Käse unterschiedliche Erreger (etwa Mycobakterien) zu finden, welche sich negativ auf die Gesundheit auswirken können.

Ist Käse gesund?

Ob Käse oder andere tierische Produkte nun tatsächlich gesund sind oder sich nicht doch irgendwie schädlich auf das Immunsystem auswirken, ist strittig. Dennoch lässt sich nicht von der Hand weisen, dass Käse zahlreiche wichtige Nährstoffe beinhaltet, wie zum Beispiel:

  • Kalzium
  • Phosphor
  • Kalium
  • Jod
  • Eisen
  • Zink
  • Kupfer
  • Vitamin A, Vitamin B12 und Vitamin B2

Tipp: Für deinen Spatz nur das Beste! Greife idealerweise auf eine hochwertige Qualität zurück und entscheide dich für Bio-Produkte oder Käse aus deiner Region.

4. Welcher Käse ist für Babys nicht geeignet?

Rohmilchkäse sollte für Kinder in den ersten 3 Jahren tabu sein. Der Grund: Für die Herstellung derartiger Käsesorten wurde die Milch nicht erhitzt. Dadurch können sich in dem Produkt fiese Krankheitserreger wiederfinden, die vor allem für Kinder sehr gefährlich sind. Beim Einkauf solltest du daher auf die Verpackungshinweise achten – „mit Rohmilch hergestellt“ bleibt für den Nachwuchs dann lieber im Supermarktregal liegen.

Ebenso solltest du auf Schmelzkäse verzichten. Bei der Herstellung entstehen Fettschadstoffe, die ebenfalls schaden können. Käsesorten mit mehr als 50 Prozent Fett in der Trockenmasse sind aufgrund des hohen Fettgehalts zu meiden. Und auch stark gewürzte Käsesorten sollten lediglich bei Mama und Papa auf dem Teller landen.

5. Käse fürs Baby: Kinderleichte Rezepte zum Nachmachen

Natürlich kannst du deinem Schatz ab etwa zwölf Monaten auch einfach so ein Stückchen Käse zum Schnabulieren in die Hand drücken. Mit diesen beiden Rezepten wird’s aber nicht nur kreativ, das beliebte Milcherzeugnis schmeckt auch mindestens genauso gut:

Rezept: Scones mit Käse für Babys

Gefunden haben wir das easy Rezept bei chefkoch.de und es eignet sich als Beikost bereits für Babys ab dem sechsten Monat.

Du brauchst für etwa acht Scones:

  • 210 g Mehl
  • 40 g Butter
  • 120 ml Milch
  • vier Teelöffel Weinsteinbackpulver
  • 50 g geriebenen Käse nach Wahl

In 20 Minuten sind die Käse-Scones fertig:

  1. Bevor du mit der Zubereitung beginnst, heize den Backofen auf 220 Grad vor.
  2. Vermenge nun das Mehl mit dem Backpulver.
  3. Schneide die Butter in kleine Stücke und gebe diese zu dem Mehl hinzu.
  4. Anschließend kommt der geriebene Käse ebenfalls dazu.
  5. Gebe schrittweise Milch in die Schüssel – bis ein weicher Teig entsteht.
  6. Rolle den Teig etwa zwei Zentimeter dick aus und schneide gleichmäßige Kreise aus.
  7. Diese nun auf einem mit Backpapier ausgelegtem Backblech platzieren und für 10 bis 15 Minuten im Ofen backen.

Hinweis: Verwende für die Scones nur Käse, der nicht aus Rohmilch hergestellt wurde.

Rezept: Käse-Stäbchen mit Sesam

Das Rezept von babyled-weaning.de ist für Kinder ab der Einführung von Fingerfood geeignet.

Was du dafür brauchst:

  • 50 g Butter
  • 250 g geriebenen Käse nach Wahl
  • 125 g Vollkornmehl
  • ein Ei
  • zwei Teelöffel Sesam
  • einen halben Teelöffel Paprikapulver
  • 50 g Frischkäse
  • ein Esslöffel Tomatenmark

So wird’s gemacht:

    1. Heize den Backofen im ersten Schritt auf 200 Grad vor.
    2. Jetzt verrührst du Butter und Käse zu einer cremigen Masse.
    3. Gebe nun das Vollkornmehl hinzu.
    4. Rolle den Teig auf einem Backblech mit Backpapier etwa 1,5 Zentimeter dick aus.
    5. Schneide den Teig nun in gleichmäßige Streifen.
    6. Bestreiche die Streifen mit dem Ei und gebe Sesam sowie mildes Paprikapulver darauf.
    7. Alles im Backofen für rund zwölf Minuten backen.
    8. Mit dem Frischkäse und dem Tomatenmark kannst du in der Zwischenzeit einen leckeren Dip zubereiten.

Noch mehr Wissenswertes zum Thema „Babyernährung“ findest du HIER >>>

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Unsere Expertin

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.

In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.

Hier findest du viele weitere Infos , Tipps und Rezepte zum Thema Babyernährung.

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Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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