Scharlach: Ärzte schicken Kind 2-mal weg, wenig später ist es tot

„Mama, ich fühle mich, als würde ich sterben”, sagt die kleine Stella-Lily McCorkindale noch, wenig später ist sie tatsächlich tot. Die Fünfjährige aus Belfast starb an einer A-Streptokokken-Infektion, auch als Scharlach-Bakterien bekannt. Ihr Vater Robert berichtet, dass er seine Tochter zuvor bereits zweimal in das nahegelegene Royal Belfast Hospital for Sick Children gebracht hatte, doch dort wurde der Zustand seiner Tochter nicht ernst genommen.

Die Ärzte empfehlen dem Papa lediglich, seiner Tochter einen Energy-Drink zu geben.

Am 28. November begann die kleine Stella-Lily sich unwohl zu fühlen. An den drei darauffolgenden Tagen brachte ihr Papa sie in die Klinik, aber dort nahm ihn niemand ernst. „Ich fühlte mich wie ein überfürsorglicher Vater”, erzählt Robert laut Dailymail über den ersten Besuch dort. Er bekam lediglich den Rat, der Fünfjährigen einen Energy-Drink zu geben. Auch beim zweiten Besuch im Krankenhaus wurde das kranke Kind wieder nach Hause geschickt.

Am Mittwoch ging es Stella-Lily dann so schlecht, dass sie zu ihrer Mutter sagte, dass sie glaubt, sterben zu müssen. Verzweifelt versuchen es die Eltern erneut in der Kinderklinik und endlich schauen die Ärzte genauer hin. Sie entdecken eine Brustinfektion und vermuten eine Sepsis, wegen der sie Stella-Lily Blut abnehmen. So finden sie die Scharlach-Bakterien und können das Kind endlich behandeln, das zu diesem Zeitpunkt schon auf der Intensivstation liegen muss.

Doch die Hilfe kommt zu spät für die kleine Stella-Lily.

„Am Donnerstag um 3 Uhr morgens schaltete sich ihr ganzer Körper ab und sie versuchten fünf Minuten lang, sie wieder ins Leben zu holen“. Seine Tochter habe danach im künstlichen Koma gelegen, doch die verabreichten Antibiotika konnten nichts mehr ausrichten. Am 5. Dezember stirbt Stella-Lily. „Wenn sie sie doch schon Montag auf Scharlach getestet hätten, dann hätte sie zwei Tage länger gehabt, um zu kämpfen”, drückt ihr Papa seine Verbitterung aus.

In einem Facebook-Post bedankt er sich bei allen, die für sie gebetet und gehofft haben: „Wenn Gebete, Gedanken und Gefühle heilen könnten, dann hätte sie das Krankenhaus an der Hand ihres Vaters verlassen. Also von mir und Stella-Lily, danke euch allen für all eure freundlichen Gebete und Gedanken und Gefühle, die wir alle gespürt haben, Worte können unsere Dankbarkeit nicht ausdrücken.”

Auch das Krankenhaus hat sich inzwischen geäußert.

Ein Sprecher ließ mitteilen: „Wir sprechen der Familie McCorkindale nach dem Tod von Stella-Lilly unser tiefstes Beileid aus. Jeder Aspekt der Behandlung, die Stella-Lilly erhalten hat, wird sorgfältig geprüft. Der Tod eines Kindes ist ein herzzerreißendes Ereignis für Familie und Freunde, und unter solch tragischen Umständen geben wir der Familie Raum zum Trauern. Die Krankenhausleitung wird zur Verfügung stehen, um Stella-Lilys Familie zu einem Zeitpunkt zu treffen, der ihnen passt. Unsere Gedanken sind in dieser unglaublich traurigen Zeit bei ihnen.“

Stella-Lily ist schon das neunte Opfer der Scharlach-Bakterien in Großbritannien.

Ein Verwandter der Fünfjährigen hat inzwischen eine Spendenseite auf Gofundme eingerichtet. Dort schreibt er: „Der Schmerz, den ihre Familie gerade durchmacht, ist unerträglich. Wir möchten versuchen, dieser Familie zu helfen, indem wir etwas Geld sammeln, um alle Kosten und Rechnungen zu decken, die sie haben. Die Beerdigung ihres Kindes kurz vor Weihnachten planen zu müssen, ist entsetzlich.”

 

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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