Autofahren in der Schwangerschaft: Darauf musst du achten

Je mehr dein Babybauch wächst, desto beschwerlicher wird es, im Auto unterwegs zu sein. Doch aufs Steuer zu verzichten, ist für viele nicht die beste Option: große und kleine Erledigungen sind so einfach schneller zu erledigen, zumindest wenn der Supermarkt, Arzt oder der Sportclub nicht in der Nähe sind. Doch wie gefährlich ist es, sich selbst hinters Steuer zu begeben? Damit du und dein Baby weiterhin sicher unterwegs seid, lies unsere Tipps, auf die du beim Autofahren in der Schwangerschaft achten solltest.

1. Das Wichtigste zusammengefasst: Autofahren in der Schwangerschaft

  • Zunächst einmal die gute Nachricht: Autofahren in der Schwangerschaft ist natürlich erlaubt! Sofern aus medizinischer Sicht nichts dagegen spricht.
  • Anschnallen, bitte! Achte darauf, dass der Beckengurt nicht auf, sondern unter deinem Bauch liegt. Und der Schultergurt zwischen deinen Brüsten. Bitte keinen reinen Bauchgurt nutzen, sondern einen Dreipunktegurt. Dreipunkte-was? Keine Sorge: Dieser ist in allen neuen Autos zu finden; vielleicht kennst du den Bauchgurt noch vom mittleren Sitz in alten Autos? Diesen lieber nicht nehmen!
  • Deine Rückenlehne sollte möglichst steil gestellt sein, deine Kopfstütze passen und der Abstand zum eingeschalteten (!) Airbag mindestens 25 cm betragen.
  • Du fühlst dich müde oder schlecht? Dann verzichte lieber aufs Steuer und mach´s dir – wenn möglich – auf dem Beifahrersitz bequem.
  • Bei längeren Fahrten: ausreichend trinken, schön viele Pausen mache und Beine vertreten.

2. Ist Autofahren für Schwangere überhaupt erlaubt?

Na klar. Es spricht laut Gesetz und Bußgeldkatalog nichts dagegen, dass du als Schwangere Auto fährst. Gerade zum Ende – wenn die Beine müder werden und das Kind nach unten schiebt, ist es weitaus angenehmer, sich einfach schnell hinters Steuer zu setzen, als noch große Märsche anzutreten. Und trotzdem: Der Anschnallgurt drückt, das Lenkrad kommt immer näher, der Platz wird eng. Deshalb solltest du dir vor jeder Fahrt überlegen, ob du auch körperlich fit dafür bist. Dies gilt insbesondere dann, wenn du „typische“ Beschwerden wie Übelkeit oder Bauch- und Rückenschmerzen hast.

Bist du unsicher, ob du noch hinters Lenkrad solltest? Sprich gern mit deinem Arzt darüber.

3. Schadet Autofahren in der Schwangerschaft?

Nein, sofern du dich gesund fühlst, dein Arzt nichts Gegenteiliges sagt und du dich richtig angurtest, kannst du bedenkenlos ein Kraftfahrzeug führen. Was das bedeutet, erfährst du im nächsten Punkt. Dass man vorsichtig fahren sollte, ist ja selbstverständlich.

4. Welche Dinge sollten Schwangere beim Autofahren beachten?

Viele Frauen haben jetzt zunehmend Angst um ihr Kleines. Das bleibt natürlich auch hinterm Steuer nicht aus: Was ist wenn ein Unfall passiert? Wie kann ich mein Baby schützen? Die wichtigste Regel lautet: Schnall dich bitte immer gut an. Der Gurt schadet deinem heranwachsenden Kind nicht, auch wenn sich dieses Gerücht leider hartnäckig hält. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall: Solltest du, was wir nicht hoffen, in einen Unfall verwickelt sein, erhöht das Angurten die Sicherheit für dich und dein Baby.

Der Gurt fühlt sich unbequem an und du hast Sorge, dass dieser auf dein Baby drückt, gerade wenn es zu einem Unfall kommt? Keine Sorge, das Kleine ist in dir gut gepolstert und das Anschnallen verhindert, dass dein Bauch ungebremst aufs Lenkrad knallt. Denn genau das ist es, was im Fall des Falles das größte Risiko darstellt.

Übrigens wird es auch teuer, wenn du in der Karre unterwegs bist, ohne dich anzuschnallen. Sollten dich Polizisten ohne den Sicherheitsgurt erwischen, zahlst du nämlich bis zu 30 Euro Bußgeld. Ausgenommen bist du von der Pflicht lediglich dann, wenn du ein ärztliches Attest vorlegen kannst.

Autofahren in der Schwangerschaft: Wie lege ich den Gurt richtig an?

Richtiges Anschnallen ist jetzt enorm wichtig. Achte drauf, dass der Beckengurt nicht auf deinem Bauch liegt, sondern tief darunter. So verhinderst du, dass dieser auf deine Gebärmutter drückt. Der Schultergurt sollte zwischen den Brüsten verlaufen, damit die inneren Organe von euch beiden geschützt sind, so der ADAC. Und: Du solltest immer mit einem handelsüblichen Dreipunktegurt angeschnallt sein. Wenn du dich jetzt fragst, was das ist und ob du so ein Modell in deinem Auto hast: Keine Panik, nur in sehr alten Fahrzeugen sind reine Bauchgurte noch zugelassen. Diese sind tatsächlich ungeeignet.

Richtig sitzen

Am besten ist es, wenn deine Rückenlehne so steil wie möglich eingestellt und auch die Kopfstütze genau auf deine Körpergröße angepasst ist.

Je größer deine Babykugel, desto sicherer ist es, wenn du nicht selbst hinterm Steuer sitzt, sondern auf dem Beifahrersitz oder auf der hinteren Sitzbank Platz nimmst. Natürlich ist genau das aber nicht immer realisierbar und wir werdenden Mamas müssen – oder wollen – selbst mit dem Auto fahren. Das ist natürlich in Ordnung. Schau dann am besten einfach kritisch auf deinen Autositz und schiebe diesen so weit es geht nach hinten, um im Falle eines Aufpralls ausreichend Abstand zum Airbag zu haben. Empfohlen werden ca. 25 cm. Apropos Airbag: Dieser ist nicht gefährlich, wenn du richtig angeschnallt bist.

Auch die „richtige“ Tageszeit kann entscheidend sein, um während der Kugelzeit entspannt Auto zu fahren. Solltest du unbedingt frühmorgens zur Arbeit aufbrechen müssen, wird es wahrscheinlich nicht möglich sein, den Berufsverkehr komplett zu vermeiden. Vielleicht kannst du dann aber einen kleinen Umweg fahren und die nervigen Hauptverkehrsstraßen auslassen? Dadurch minimierst du Stress, zum Beispiel durch dichten Verkehr und häufiges Abbremsen – was weder für dich noch dein Wunder toll list. Ansonsten gilt: Stoßzeiten meiden.

5. Sind lange Autofahrten während der Schwangerschaft gefährlich? Und: Wie schaffe ich das?

Bist du bereits im 9. Monat angelangt und möchtest/musst noch einmal auf längerer Strecke Auto düsen? Das ist mit den richtigen Utensilien gar kein Problem – auch wenn´s dir höchstwahrscheinlich nicht mehr allzu viel Freude bereitet. Der Platz wird ja nicht unbedingt mehr! Aber was tut man nicht alles für einen Urlaub, oder?

Achte darauf gut und viel zu trinken, auch wenn du dadurch häufiger zur Toilette musst. Am besten ist es eh, ausreichend Pausen einzulegen, um neue Energie zu tanken. Möglichst nach zwei Stunden Fahrt ist es Zeit für eine kleine Rast, bei der du dir die Beine für ein paar Minuten vertreten kannst. Solltest du Schmerzen verspüren, können dir Kompressionsstrümpfe helfen.

6. Wie lange darf ich (selbst) Autofahren in der Schwangerschaft? Und: Ab wann besser nicht mehr hinters Steuer setzen?

Hierfür gibt es kein Limit – bist du fit und hat dein Bauch noch ausreichend Platz zum Airbag (25 cm)? Dann go for it! Doch ganz gleich, ob du hochschwanger bist oder in den ersten Schwangerschaftswochen: Wenn du Kreislaufprobleme und Schwindelanfälle hast, solltest du auf keinen Fall mit dem Auto fahren! Das Risiko, einen Unfall zu bauen, ist einfach zu groß. Bitte frag Familienmitglieder oder Freunde, ob diese für dich einspringen können, wenn du dich schlecht fühlst. Ansonsten spricht – sofern dein Arzt sein Ok gibt – nichts dagegen!

7. Was tun bei einem Unfall?

Nun ist es doch passiert? Du bist in einen Unfall verwickelt? Zögere bitte nicht, sofort einen Arzt aufzusuchen, selbst wenn der Aufprall gering war und du dich topfit fühlst. Per Ultraschall wird kurz untersucht, ob alles in Ordnung ist – und du kannst entspannt weiterfahren. Kleiner Tipp: Immer Mutterpass bei dir haben.

So, und nun wünschen wir dir eine ruhige und sicherere Autofahrt!

 

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Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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