Schon im Bauch: Wenn es Papa schlecht geht, spürt es das Baby

Du merkst, dass dein Partner gerade nicht richtig bei sich ist. Vieles überfordert ihn, er schläft schlecht, zieht sich zurück oder ist ständig gereizt. Das deutet darauf hin, dass es dem werdenden Papa gerade mental nicht gut geht. Was dich vielleicht etwas mehr überrascht: Auch dein ungeborenes Baby spürt, wenn es Papa nicht gut geht.

Papas Zustand beeinflusst die Entwicklung deines Kindes

Eine groß angelegte Meta-Analyse der Deakin University in Australien, über die MDR Wissen berichtet, zeigt: Die mentale Verfassung des werdenden oder frischgebackenen Vaters kann die Entwicklung des Kindes beeinflussen – bereits ab der Zeit kurz vor der Empfängnis bis in die ersten Lebensjahre hinein.

Die Forschenden werteten weltweit über 85 Studien mit Daten von rund 50 Väter-Kind-Kohorten aus. Das Ergebnis: Depressionen, Ängste und anhaltender Stress bei Vätern wirken sich messbar – wenn auch nur leicht – negativ auf die sozial-emotionale, kognitive und sprachliche Entwicklung des Kindes aus.

Betroffene Kinder zeigen häufiger Schwierigkeiten im sozialen Miteinander oder in der Emotionsregulation. Die Effekte sind zwar gering, aber beständig – die Fachwelt spricht von „robusten Effekten“.

Wie kann das sein?

Die Gründe sind vielfältig: Zum einen können sich seelische Belastungen bereits vor der Geburt epigenetisch – also über biologische Prozesse – übertragen. Zum anderen haben gestresste oder depressive Väter nach der Geburt oft größere Schwierigkeiten, eine stabile Bindung zum Kind aufzubauen oder die Mutter ausreichend zu unterstützen. Auch das kann sich indirekt auf die Entwicklung des Babys auswirken.

Die gute Nachricht: Es gibt Möglichkeiten zu handeln.

Die Studie macht deutlich, wie wichtig es ist, auch die Väter im Blick zu behalten – und ihnen frühzeitig Hilfe anzubieten. Denn: Mentale Gesundheit betrifft nicht nur Einzelne – sondern immer die ganze Familie.

Lena Krause

Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach!

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