Ist Tofu für Babys ungesund? Alles, was du wissen musst

Bei dem Thema Ernährung scheiden sich die Geister. Das gilt nicht nur für uns Erwachsene, sondern vor allem auch in Sachen Babynahrung. Kein Wunder! Schließlich möchten wir Mamas für unsere Kleinsten nur das Allerbeste. Sobald mit der Beikost gestartet wird, kommen vermehrt Lebensmittel auf den Esstisch, die wir vielleicht selbst gerne konsumieren – wie Tofu. Bisher hält sich hartnäckig das Gerücht, Tofu sei ungesund und für Babys sogar gefährlich. Doch stimmt das tatsächlich? Wir verraten dir, warum das Sojaprodukt für deinen Schatz nicht immer geeignet ist, wie viel Tofu für Babys ok ist und auf was du sonst noch achten solltest.

1. Das Wichtigste auf einen Blick

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Ist Tofu ungesund? Für Babys ist eine rein sojabasierte Ernährung grundsätzlich nicht zu empfehlen (wie bei vielen Lebensmitteln kommt es auf die Menge an!).
  • Die Sojabohnen im Tofu enthalten Isoflavone. Der pflanzliche Stoff ähnelt dem weiblichen Hormon Östrogen.
  • Gegen hin und wieder Tofu auf dem Teller ist bei Kleinkindern überhaupt nichts einzuwenden.
  • Tofu ist gesund: Das Produkt aus Sojabohnen ist nämlich auch eine wichtige Proteinquelle und wird gerne als Fleischersatz verwendet.
  • Wie viel Tofu bei euch auf dem Speiseplan steht, bleibt am Ende euch überlassen. Achtet aber bitte auf eine abwechslungsreiche Ernährung!

Du bist aktuell schwanger? Dann findest du hier alle Infos zu Tofu in der Schwangerschaft.

2. Warum ist Tofu (nicht nur für Babys) ungesund?

Also, grundsätzlich lässt sich NICHT behaupten, dass Tofu ungesund ist – zumindest nicht für uns Erwachsene. Wenn du eine vegetarische oder vegane Ernährung befürwortest (was toll ist!), kommst du oftmals sogar gar nicht um das Sojaprodukt drumherum. Tofu ist eine wichtige Proteinquelle, der perfekte Fleisch- sowie Milchprodukte-Ersatz und reich an:

  • Eisen
  • Kalzium
  • pflanzlichen Proteinen
  • essentiellen Aminosäuren
  • langkettigen Kohlenhydraten

Allerdings wird Tofu aus Sojabohnen hergestellt, die wiederum Isoflavone (sogenannte Phytoöstrogene) enthalten, und genau hier liegt der Knackpunkt:

Es besteht nämlich nicht nur der Verdacht, dass Sojabohnen unter Einsatz von Gentechnik angebaut werden, sondern sie enthalten auch einen pflanzlichen Stoff, welcher dem weiblichen Östrogen sehr ähnelt. Dieser kann unter Umständen eine vergleichbare Wirkung im Körper verursachen und sich an einige Östrogen-Rezeptoren andocken. Es gibt allerdings keine wissenschaftlichen Studien, die die Auswirkungen von Tofu-Konsum bei Babys analysiert haben. Am Ende musst du dich gut fühlen: Hast du Angst vor Hormonen und möglichen negativen Auswirkung auf dein Baby, solltest du Tofu zumindest in den ersten Lebensmonaten vom Speiseplan streichen. Ab Kleinkindalter ist Tofu sogar gesund und unbedenklich.

3. Wie viel Tofu ist denn jetzt ungesund?

Ob Tofu ungesund ist oder nicht, hängt auch mit der gegessenen Menge zusammen. Beim Einstieg mit der Beikost ist es sicherlich auch kein Problem, wenn Babys hin und wieder Tofu probieren. Es sollte allerdings nicht zur Essgewohnheit werden. Tofu kann bei täglichem Verzehr von größeren Mengen unter Umständen zwar zu gewissen Problemen führen, dennoch zählt das Sojaprodukt nicht zu den gefährlichen Lebensmitteln für Babys.

4. Darf ich meinem Baby Sojaprodukte geben?

Ein ganz klares: Jein! Beim Thema Babynahrung auf Basis von Soja sind sich die Experten nach wie vor uneinig und es wird heiß diskutiert. Grundsätzlich spricht zwar nichts dagegen, dass dein Baby hin und wieder Sojaprodukte probiert, aber von einer rein sojabasierten Ernährung würden wir bei Babys derzeitig abraten. Häufig werden Nährstoffdefizite sowie Protein- und Energiemangel beobachtet. Dennoch gibt es bisher keine abgeschlossenen oder verlässlichen Studien zu diesem Thema.

Für Babys und Kleinkinder gilt: Einfach nicht zu viele Sojaprodukte essen!

Außerdem sollte man mit Sojaprodukten vorsichtig sein, weil Soja ein hohes Allergiepotenzial besitzt. Tatsächlich wird unter anderem vom Bundesinstitut für Risikobewertung sogar davor gewarnt, Babys mit sojabasierter Säuglingsmilch zu füttern.

5. Tofu für Kleinkinder: Gesunde Rezepte und Ideen

 Yammi! Du möchtest für dein Kleinkind gesund mit Tofu kochen? Wir stellen dir hier gerne drei gesunde Varianten mit Tofu vor, die ganz fix zubereitet sind und garantiert der ganzen Familie schmecken.

Süßkartoffelstampf mit Tofu:

Das komplette Rezept findest du hier bei Miss Broccoli. Ein leckeres Gericht, welches du individuell abwandeln kannst. Startest du gerade mit der Beikost, dann zaubere anstatt des Süßkartoffelstampfs doch einfach einen leckeren Babybrei dazu.

Gurkennudeln mit Tofu:

Natürlich hat auch Freche Freunde ein Rezept mit dem Sojaprodukt in petto. Besonders aromatisch schmecken die Gurkennudeln übrigens, wenn du einen Räuchertofu dafür verwendest.

 Gemüsecurry mit Tofu und Erdnusstopping:

Perfekt für kleine Schleckermäulchen ist ebenso die Rezeptidee von Pinkepank. Bei den Gemüsesorten kannst du nach Lust und Laune variieren und auch die Erdnüsse lassen sich prima gegen Cashews austauschen.

6. Fazit zum Thema Tofu für Babys

Wenn bei deinem Schatz nicht täglich Tofu sowie ausschließlich Sojaprodukte auf dem Teller landen, spricht eigentlich nichts für ein kleines Beikost-Probeessen. Achte allerdings darauf, dass du den Speiseplan abwechslungsreich gestaltest und du Tofu gegen andere Proteinquellen austauschst. Hierfür eignen sich zum Beispiel Milchprodukte, Bohnen oder auch Fisch bestens – und schmecken tut’s so oder so.

Bist du noch auf der Suche nach wertvollen Tipps für einen guten Einstieg in die Beikost? Dann klich dich doch einfach durch diesen Artikel.

Kommen bei dir hin und wieder Sojaprodukte auf den Tisch? Wenn ja, welche Gerichte mit Tofu mögen deine Kinder besonders gerne?

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Unsere Expertin

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.

In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.

Hier findest du viele weitere Infos , Tipps und Rezepte zum Thema Babyernährung.

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Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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