Süßkartoffel in der Schwangerschaft: Eine tolle Knolle

Immer nur Kartoffeln – damit kann dein Speiseplan schnell langweilig werden. Gerade Schwangere brauchen ja auch ein bisschen Abwechslung in der Ernährung. Probier’s doch mal mit einer anderen Variante: Gegen die Süßkartoffel in der Schwangerschaft ist nämlich auch nichts einzuwenden.

Ganz im Gegenteil! Als gute Quelle für wichtige Nährstoffe, die du in dieser Zeit brauchst, beliefert sie dich nicht nur mit Energie, sondern auch noch mit Magnesium, Kalium, Kalzium, Ballaststoffe, Vitamin A, B-Vitaminen und vielem mehr. Was du sonst noch über die kleine Schwester der beliebten Kartoffel wissen musst, erfährst du hier.

1. Das Wichtigste auf einen Blick

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Die Süßkartoffel versorgt dich in der Schwangerschaft mit reichlich Beta-Karotin, dass im Körper in Vitamin A umgewandelt wird.
  • Bereits eine halbe Tasse gebackene Süßkartoffel deckt deinen Tagesbedarf von 800 Mikrogramm.
  • Aufgrund ihrer Ballaststoffe helfen Süßkartoffeln in der Schwangerschaft auch bei der Verdauung.
  • Süßkartoffeln sind nahezu fettfrei und enthalten wenig Kohlenhydrate.
  • Selbst bei Schwangerschaftsdiabetes darfst du Süßkartoffeln noch in Maßen genießen.

2. So viele Vorteile haben Süßkartoffeln in der Schwangerschaft

Sie enthalten viel Vitamin A für die Bildung von Organen

Ärztinnen und Ärzte empfehlen Schwangeren den Verzehr von Lebensmitteln, die reich an Vitamin A sind, da sie täglich mindestens 800 Mikrogramm davon benötigen. Diese Menge kann aus weniger als gebackener Süßkartoffeln gewonnen werden.

Vitamin A ist für die Entwicklung des Babys von entscheidender Bedeutung, da es das Wachstum von Organen wie Herz, Lunge, Leber, Blut sowie Nieren unterstützt.

Süßkartoffeln fördern deine Verdauung

Schwangere klagen oft über Verstopfung, damit bist du also nicht alleine. Was dir dabei hilft, sind unter anderem Ballaststoffe. Den Bedarf deckst du mit einer einzigen, zum Beispiel gebackenen Süßkartoffel mit Leichtigkeit.

Sie unterstützen bei der Entwicklung von Gehirn und Nervenzellen

Vitamin B6 ist wichtig für die Bildung eines funktionierenden Gehirns und Nervensystems beim Fötus. Es wird für die Blutbildung benötigt und ist dafür bekannt, dass es Übelkeit bei Schwangeren verhindert. Eine Tasse Süßkartoffeln enthält etwa ein Drittel der täglich benötigten Menge an Vitamin B6.

Und noch ein weiteres Vitamin, nämlich B9, besser bekannt als Folsäure, ist mit an Bord. Welche positiven Auswirkungen Folsäure in der Schwangerschaft hast, erfährst du in unserem Artikel zu diesem Thema.

Auch fürs Knochenwachstum sind Süßkartoffeln in der Schwangerschaft super

Während der Schwangerschaft sollte die Ernährung einer Frau etwa 90 mg Vitamin C pro Tag enthalten. Bei einer Süßkartoffel beläuft sich das enthaltene Vitamin C auf 2,4 Milligramm pro 100 Milligramm. Um die Tagesdosis alleine mit Süßkartoffeln zu decken, müsstest du mehr als 3 Kilo davon zu dir nehmen – das ist vielleicht ein wenig unrealistisch. Aber immerhin tragen die süßen Knollen dazu bei.

Vitamin C fördert unter anderem die Enzymaktivität, das Knochen- und Sehnenwachstum, die Hautentwicklung. Außerdem beschleunigt es die Aufnahme von Eisen, das für die Bildung von roten Blutkörperchen benötigt wird.

3. Sind alle Süßkartoffel-Sorten in der Schwangerschaft erlaubt?

Süßkartoffeln gibt es in vielen unterschiedlichen Sorten. Im Gemüseregal eines gut sortierten Supermarktes findest du orangene, violette  und weiße Süßkartoffeln.

Orangefarbene Süßkartoffeln enthalten Beta-Carotin, violette enthalten Anthocyane und weiße enthalten Anthoxanthine – das sind alles verschiedene Pflanzenfarbstoffe, die den einzigen Unterschied zwischen ihnen ausmachen. Auf den Punkt gebracht: Keine dieser Sorten ist in der Schwangerschaft besser oder schlechter für dich als die andere.

4. Wie sieht es mit Süßkartoffeln bei Schwangerschaftsdiabetes aus?

Süßkartoffeln enthalten mehr Kohlenhydrate als normale Kartoffeln, nämlich 20 Milligramm pro 100 Gramm statt 15  Milligramm pro 100 Gramm. Trotz des höheren Gehaltes sind sie in Maßen genossen auch für Diabetikerinnen in der Schwangerschaft unbedenklich.

Übrigens gelten all die generellen Vorteile der Süßkartoffel auch für Süßkartoffelpommes in der Schwangerschaft – nur beim Fettgehalt (15 Milligramm pro 100 Gramm) und bei den Kohlenhydraten (41 Milligramm pro 100 Gramm) können die Fritten natürlich überhaupt nicht punkten. Der Unterschied zwischen normalen Pommes und Süßkartoffelpommes ist hinsichtlich dieser Werte marginal.

DIE NÄHRWERTE DER SÜßKARTOFFEL

Nährwerte pro 100 g Süßkartoffel
Brennwert: 360 kJ / 117 kcal
Kohlenhydrate: 24 g
Eiweiß: 1,6 g
Fett: 0,6 g
Ballaststoffe: 3,1 g

Unsere Expertin

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Dieser Text wurde inhaltlich geprüft von Ernährungswissenschaftlerin Lydia Wilkens. Die Diplom-Ökotrophologin hat 14 Jahre Erfahrung im Bereich der Ernährungskommunikation und -beratung. Als zweifache Mutter liegt einer ihrer Schwerpunkte im Ernährungsteam von essenZ, Dr. Heike Niemeier in Hamburg und der Schule des Essens in der Ernährungsberatung und -therapie von Familien und Kindern.

Außerdem führt sie Ernährungsprojekte für Kinder, Eltern und Multiplikator:innen in Kitas und Schulen durch. Als Expertin rund um das Thema Mütter- und Kinderernährung unterstützt sie die Redaktion von Echte Mamas mit praxisnahem Fachwissen.

Mehr Tipps zum Thema „Ernährung in der Schwangerschaft“ bekommst du hier >>>

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Ilona Utzig
Ich bin Rheinländerin, lebe aber seit vielen Jahren im Hamburger Exil. Mit meiner Tochter wage ich gerade spannende Expeditionen ins Teenager-Reich, immer mit ausreichend Humor im Gepäck. Wenn mein Geduldsfaden doch mal reißt, halte ich mich am liebsten in Küstennähe auf, je weiter nördlich, desto besser. Bei Echte Mamas bin ich Senior SEO-Redakteurin. Meine journalistische Ausbildung abolvierte ich bei Hamburger Jahreszeitenverlag, um anschließend Skandinavistik, Politikwissenschaft und Germanistik zu studieren. Nach langen Jahren als Finanz-Redakteurin liegen mir heute noch die Themen Vorsorge, Vereinbarkeit und Care-Arbeit am Herzen.

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