Student rettet Baby aus Müll: Nun will er sein Adoptivpapa werden

Eine Geschichte, die zu Tränen rührt: Eigentlich wollte Jimmy Amisial nur seine Familie auf Haiti besuchen, als er dort ein kleines Baby im Müll entdeckt – bedeckt von Ameisen. Der junge Mann, der in Texas Kommunikation und elektronische Medien studiert, weiß sofort, dass er diesem Kind zu einem guten Leben verhelfen möchte – egal, was es kosten wird.

Bei einem Heimatbesuch kommt der damals 22-Jährige, der in seinen Semesterferien in einem Waisenhaus arbeitet, an einer Gruppe Menschen vorbei, die um einen Müllbehälter herumstehen, wie die britische „Daily Mail“ berichtet. Sie starren auf ein gerade einmal vier Monate altes Baby, übersät mit Ameisen.

„Alle standen da nur und starrten – nicht eine Seele wollte helfen“, erzählt Jimmy. „Er hat geweint, hatte keine Kleidung an und ich konnte den Schmerz in seinen Augen sehen. Ich musste helfen.“ Kurz entschlossen holt er das Kind aus dem Müll und bringt es zum Arzt, damit die zahlreichen Ameisenbisse behandelt werden. Danach nimmt er das Kind bei sich auf – es soll zunächst eine Notlösung sein, bis die Polizei die leiblichen Eltern oder andere Verwandte ermitteln kann.

„Irgendwas in mir sagte mir, dass alles aus einem Grund geschieht.”

Doch die Ermittlungen haben keinen Erfolg. Nach ein paar Tagen wendet sich deswegen ein Richter an Jimmy und fragt ganz direkt, ob er sich nicht vorstellen könnte, das Kind großzuziehen. Jimmy erinnert sich noch gut an seine Zerrissenheit: „Tagelang habe ich hin- und her überlegt und kein Auge zubekommen, weil ich versucht habe, eine Entscheidung zu fällen.”

Seine größte Sorge: Er hat sich für seine Studiengebühren bereits verschuldet und ist finanziell nicht gut aufgestellt. „Aber ich hatte keinen Vater, als ich aufgewachsen bin und diesem armen Kind drohte nun ein Leben voller Instabilität und Unsicherheit. Irgendwas in mir sagte mir, dass alles aus einem Grund passiert, also versuchte ich, Vertrauen zu haben.”

„Denn machmal musst du nicht wissen, was du als nächstes tun musst, du musst nur bereit dafür sein, es zu tun.”

Also entscheidet sich Jimmy nach gründlichem Überlegen dazu, das Baby gemeinsam mit seiner Mutter großzuziehen. Er nennt das Kind Emilio und baut schnell eine enge Beziehung zu dem kleinen Jungen auf. Doch ohne seine Mutter wäre das alles nicht möglich gewesen. Sie kümmert sich um Emilio, während Jimmy sein Studium beendet.

Der kleine Junge sei ein heller Stern in Jimmys Leben. Emilio geht seit kurzem in die Vorschule und liebt Musik. „Es war schön, ihn aufwachsen zu sehen – es ist eine Freude, mit ihm zusammen zu sein“, erzählt der mittlerweile 27-jährige Jimmy.

„Ich liebe ihn wie mein eigenes Kind.”

Nun, viereinhalb Jahre später, fehlt nur noch ein wichtiger Schritt: Die Adoption, die Jimmy und den kleinen Emilio auch offiziell zu seiner Familie machen wird. Jimmy hat 2020 mit dem formellen Prozess der legalen Adoption von Emilio begonnen, muss aber 30.000 US-Dollar aufbringen, um die Adoption abzuschließen.

Dass er Emilio adoptieren wird, steht für Jimmy fest. Er ist zuversichtlich, das Geld bald aufzubringen. „Ich liebe ihn wie mein eigenes Kind. Er ist wirklich ein ganz besonderer kleiner Junge.

Jimmy ist übrigens nicht der einzige Single-Mann, über den wir hier schon mal wegen einer Adoption berichtet haben. Barry aus den USA hat gleich drei Jungs adoptiert, um ihnen der Vater zu sein, den er selbst nie hatte.

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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