Richtig trinken bei Hitze: So bleiben Baby, Kleinkind und Eltern frisch

Jo, jetzt isser da, der Sommer! Und mit ihm eine echte Affenhitze. Unser Familienleben verlagert sich jetzt nach draußen. Barfuß, in wenig Kleidung oder sogar nackig, so fühlen sich die lieben Kleinen am wohlsten und das Leben macht jetzt richtig Spaß. Natürlich gibt es aber – wie immer, seufz – auch ein paar kleine Dinge, auf die man achten muss, damit der Sommerspaß nicht getrübt wird. Natürlich muss man dringend an den Sonnenschutz denken, man muss aufpassen, dass keiner überhitzt. Und natürlich muss man auch an den Flüssigkeitshaushalt aller Familienmitglieder denken. Aber: Richtig trinken bei Hitze – wie geht denn das eigentlich?

Richtig trinken bei Hitze: Was ist die richtige Menge?

Baby:

Gestillte Kinder und Kinder, die das Fläschchen bekommen, brauchen darüber hinaus auch an heißen Tagen keine weiteren Getränke – und dürfen sie in den ersten Lebensmonaten im Übrigen auch gar nicht! (Das beginnt dann erst langsam mit den ersten Beikost oder BLW-Versuchen.) Es kann aber sehr gut sein, dass Babys bei Hitze deutlich häufiger an die Brust oder an ihr Fläschchen wollen, um ihren Durst zu stillen.

Ob dein Baby genügend Flüssigkeit zu sich nimmt, erkennst du auch im Sommer an den Windeln: Ein Baby sollte pro Tag 5 bis 6 nasse Windeln haben. Und natürlich am Verhalten deines kleinen Schatzes selbst: Wirkt es munter und reagiert es normal auf dich, sind die Augen und der Blick klar, sieht die Haut prall aus?

Kind:

Kinder vergessen tatsächlich beim Spielen gerne mal, dass sie etwas trinken sollten – egal, wie heiß es ist. Nicht nur, aber vor allem im Sommer ist es daher eine gute Idee, Kindern immer mal wieder seine Trinkflasche anzubieten und außerdem viel wasserhaltiges Obst und Gemüse als Snack und zu den Mahlzeiten anzubieten.

Abhängig vom Alter empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) täglich folgende Trinkmengen:

  • 1- bis 3-Jährige etwa 820 ml
  • 4- bis 6-Jährige etwa 940 ml
  • 7- bis 9-Jährige etwa 970 ml
  • 10- bis 12-Jährige etwa 1.170 ml
  • 13- bis 14-Jährige etwa 1.330 ml
  • 15- bis 19-Jährige etwa 1.530 ml

Hierbei handelt es sich um Richtwerte – und eher um Mindestwerte! Wenn die Kinder sich anstrengen und ins Schwitzen kommen, z.B. beim Sport, erhöht sich die Menge. Das Gleiche gilt für besonders heiße Tage und Fieber.

Kinder, die zu wenig getrunken haben, sind oft antriebslos, gereizt und verlieren sogar die Lust am Spielen. Manchmal bekommen sie sogar Kopfschmerzen und es wird ihnen schwindelig. Am Urin lässt sich ebenfalls zuverlässig erkennen, ob der Körper genügend Flüssigkeit bekommen hat: Ist er dunkelgelb, deutet dies darauf hin, dass das Kind zu wenig trinkt.

HIER findest du super Tipps, was du tun kannst, wenn dein Kind zu wenig trinkt.

Erwachsener:

Richtig trinken bei Hitze: Das ist auch für die Großen wichtig! Man liest gerne, dass es zwei bis drei Liter am Tag sein sollten. Dabei ist das natürlich schlecht zu verallgemeinern: Wer bei Hitze draußen arbeitet oder gar sportelt, verliert natürlich deutlich mehr Flüssigkeit als jemand, der im klimatisierten Büro am Schreibtisch sitzt. Und diese Trinkmenge muss dann jeweils aufgefüllt werden. Gesunde Erwachsene können sich dabei in der Regel auf ihr Durstgefühl verlassen. Und auch der Urin- oder Kopfschmerzcheck (siehe weiter oben) funktioniert bei Erwachsenen genauso gut wie bei Kindern.

Welche Getränke wählen Familien im Sommer am besten?

Eine Vorab-Info: Wir sehnen uns nach einem eiskalten Drink, oder? Experten warnen aber, dass dies nicht unbedingt die beste Wahl ist, denn der Körper reagiert auf die Kälte des Getränks, indem er versucht, den Unterschied zur Körpertemperatur auszugleichen. Das heißt im Klartext: Wir schwitzen anschließend noch viel mehr.

Die meisten Experten raten deswegen, im Sommer am besten lauwarme Getränke zu konsumieren. Das sorgt auf lange Sicht für die beste Erfrischung.

Aber, ehrlich gesagt: Ich kann nicht ohne eiskaltes Wasser. Teste einfach aus, was dir am besten bekommt.

Richtig trinken bei Hitze: Welches Getränk ist das Beste?

Wir ahnten es schon: Wasser ist der beste Durstlöscher. Es ist schön frisch, hat keine Kalorien, greift die Zähne nicht an – und sollte daher einen großen Teil unserer Flüssigkeitszufuhr ausmachen. Dabei ist es egal, ob mit oder ohne Kohlensäure.

Wer Wasser nach ein paar Gläsern einfach nur noch langweilig findet, der kann sich „Infused Water“ herstellen. Was sich hier so fancy anhört, bedeutet natürlich einfach, dass man seinem Wasser mit Obst, Gemüse oder Kräutern Geschmack gibt. So kommen zwar keine/kaum Kalorien ins Getränk, aber jede Menge Geschmack. So macht man auch trinkfaulen Kindern Lust auf ein großes Glas „Vitamin-Wasser“!

Als Anregung kannst du dieses Video ansehen:

 

Tee ist ebenfalls eine gute Alternative, wenn ihr Abwechslung braucht. Am besten natürlich ebenfalls ohne Zucker! Pfefferminztee wirkt besonders erfrischend.

Achtung: Nicht alle Tees sind schon für die kleinsten Familienmitglieder geeignet! HIER findest findest du alle Infos dazu, welche Tees auch schon für Babys geeignet sind – und ab wann.

Welche Getränke gehören nicht zum richtigen Trinken bei Hitze?

Auch, wenn sie uns noch so locken: Limonaden und Sirups löschen den Durst nicht wirklich und haben zudem wirklich unglaublich viele Kalorien. Sie sollten wirklich eine absolute Ausnahme darstellen.

Zum Thema Kaffee: Lange wurde gesagt, dass er dem Körper Wasser entzieht. Das gilt inzwischen als überholt, aber koffeinhaltige Getränke (somit auch Cola und Energydrinks) regen den Kreislauf an – und der hat bei der Hitze schon mehr als genug zu tun.

Und Alkohol? Nee, kein guter Durstlöscher und in Familien eigentlich auch kein Thema, zumindest in Massen. Bei grosser Hitze werden die Blutgefässe erweitert, durch Alkoholkonsum erweitern sie sich noch mehr – und das kann zu Kreislaufproblemen führen. Außerdem entzieht Alkohol dem Organismus Wasser und das ist ja nun genau das Gegenteil  von dem, was wir wollen. Kommen Überhitzung und Flüssigkeitsmangel zusammen, kann es zu einem Hitzschlag kommen. Aber gegen ein kühles Alsterwasser/Radler am Abend spricht nicht wirklich viel.

Laura Dieckmann
Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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