Mehr Kindesmissbrauch im Internet während Corona-Krise

Seit fast einem Jahr hält Corona uns jetzt schon in Atem. Während wir alle darauf hoffen, dass das Virus 2021 endlich irgendwann unter Kontrolle ist, hat die EU-Polizeibehörde Europol jetzt eine wirklich erschreckende Nachricht veröffentlicht. Denn die Pandemie führt dazu, dass es immer mehr Fälle von sexuellem Kindesmissbrauch im Internet gibt.

Kinder sind häufiger und teilweise unbeaufsichtigt online

Wie Catherine De Bolle, Direktorin von Europol, gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe sagte, suchen die Täter seit Beginn der Corona-Krise deutlich intensiver nach kinderpornografischem Material. Deshalb werde es auch viel mehr verbreitet als vor der Pandemie.

Außerdem würden die Täter auch versuchen, direkten Kontakt zu den Kindern aufzunehmen. Denn dadurch, dass viele Minderjährige während des Lockdowns zu Hause sind, seien sie laut De Bolle auch häufiger als sonst und zudem teilweise ohne Aufsicht durch einen Erwachsenen im Internet unterwegs.

Starker Anstieg von Online-Missbrauch

Die Täter würden auf verschiedenen Wegen versuchen, die Kinder zu kontaktieren. So gebe es eine Zunahme der Versuche über Online-Spiele, Chat-Gruppen, Phishing E-Mails, unaufgeforderter Kontakt über Soziale Medien oder nicht sichere Bildungs-Apps. In einigen Fällen würden die Täter versuchen, von der Einsamkeit der Kinder zu profitieren, um kinderpornographisches Material herzustellen oder sich sogar im echten Leben zu treffen.

Auch der Austausch von kinderpornografischen Dateien habe zugenommen, erklärt De Bolle weiter. Insgesamt gebe es einen starken Anstieg des Online-Missbrauchs, der ihr besonders große Sorgen bereite, und eine anhaltende Gefahr darstelle.

So können wir unsere Kinder vor Online-Missbrauch schützen

Als ob die Folgen der Pandemie unsere Kinder nicht schon genug belasten würden, steigt also auch noch die Bedrohung durch sexuellen Missbrauch im Internet. Umso wichtiger, dass wir Eltern wissen, wie wir unsere Kinder vor den kranken Phantasien der Täter schützen können. Europol hat dazu folgende Tipps:

Wir sollten uns vorbereiten – und unsere Kinder auch

  • Wenn unsere Kinder im Internet unterwegs sind, sollten wir unbedingt mit ihnen über das Thema „Online-Sicherheit“ sprechen. Ihnen erklären, worauf sie achten sollten, und was gefährlich werden kann.
  • Wir sollten offen und ehrlich mit ihnen darüber sprechen, welche Folgen es haben kann, ein Nacktfoto von sich aufzunehmen, und es zu verschicken. Sobald ein Foto mit jemandem geteilt oder im Netz hochgeladen wird, haben wir keinerlei Kontrolle mehr darüber.
  • Am besten legen wir klare Regeln und Zeiten fest, an denen unsere Kinder online sein dürfen.
  • Bei Spielen sollten wir unbedingt die Privatsphäre-Einstellungen nutzen und darüber festlegen, wer unsere Kinder kontaktieren darf – und wer nicht,.
  • Abgesehen von Home Schooling, E-Learning oder einem Videocall mit Oma (während wir dabei sind!), hat eine Webcam nichts in den Händen von Kindern zu suchen. Wir sollten sie deshalb unbedingt deaktivieren oder (wenn möglich) ganz abnehmen.
  • Auch Ortungsdienste sollten wir unbedingt auf allen Geräten deaktivieren, die unsere Kinder nutzen.
  • Älteren Kindern können wir außerdem erklären, wie wichtig sichere Passwörter sind – und dass sie sie auf keinen Fall weitergeben dürfen.

Online-Aktivitäten im Auge behalten

  • Ein wichtiger Punkt, der eigentlich selbstverständlich sein sollte: Wir sollten immer darüber informiert sein, welche Spiele, Apps und Webseiten unsere Kinder nutzen – und sichergehen, dass sie altersgerecht sind.
  • Es gibt viele nützliche Filter, mit denen wir Eltern festlegen können, welche Seiten, Apps und Spiele unser Nachwuchs online besuchen darf – und welche nicht. Gleichzeitig können wir damit auch sehen, wann und wie lange unsere Kinder im Internet waren, und sie vor unpassenden Inhalten schützen.

Aufmerksam sein und reagieren

  • Sobald wir feststellen, dass jemand unser Kind unaufgefordert kontaktiert hat, sollten wir denjenigen unbedingt blocken – und melden.
  • Wir sollten aufmerksam darauf achten, ob sich das Verhalten unserer Kinder ändert, sie vielleicht unter besonderem Stress stehen. Dann ist es wichtig, nicht zu schimpfen, sondern verständnisvoll zu reagieren – und sich Hilfe zu holen, wenn es nötig ist.
  • Und zu guter Letzt: Falls wir das Gefühl haben, dass unser Kind von einem Kriminellen bedroht wird – unbedingt die Polizei rufen!
Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Stadion zu finden. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Dazu nutze ich auch die Bastel-Erfahrungen mit meinen Kindern für einfache DIY-Anleitungen.

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