Ist Knoblauch in der Schwangerschaft erlaubt?

Knoblauch ist als Zutat aus der Küche nicht mehr wegzudenken. Denn die leckeren Knollen sind nicht nur gesund, sondern auch ein Geschmacksträger für viele andere Stoffe. Doch darfst du Knoblauch auch während deiner Schwangerschaft bedenkenlos essen? Die Antwort, alle wichtigen Infos dazu und leckere Rezepte mit Knoblauch findest du hier.

1. Das Wichtigste zu Knoblauch in der Schwangerschaft

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Knoblauch liefert jede Menge Nährstoffe, Vitamine und Mineralien für den Körper und ist ein natürliches antibakterielles Mittel.
  • Er kann aber auch den Blutdruck senken und das Blut verdünnen. Deshalb solltest du ihn vor allem im zweiten und dritten Trimester nur in Maßen essen.
  • Zu viel Knoblauch kann außerdem zu Verdauungsproblemen führen und die Darmtätigkeit anregen. Das wiederum kann sich auf die Gebärmutter auswirken und frühzeitige Wehen auslösen.

2. Darf ich Knoblauch in der Schwangerschaft essen?

Ja – so lange du es nicht übertreibst. In kleinen Mengen gilt Knoblauch nämlich während der Schwangerschaft als sicher und ist sogar sehr gesund für dich und dein Baby. Besonders im zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittel solltest du allerdings darauf achten, nicht zu viel Knoblauch zu essen. Denn die leckere Knolle wirkt nicht nur gering blutdrucksenkend, sondern auch leicht blutverdünnend. Das heißt, es kann passieren, dass sich Blutungen während der Geburt schwieriger stoppen lassen. Sprich deshalb am besten einmal mit deinem Arzt. Er kann dir sagen, wieviel Knoblauch für dich persönlich in Ordnung ist.

3. Ist Knoblauch in der Schwangerschaft gesund?

Ja! Wusstest du, dass Knoblauch nicht nur den Geschmack von Speisen verbessert, sondern auch erstaunliche medizinische Eigenschaften besitzt? Die leckere Knolle liefert nicht nur einen Haufen Nährstoffe, Vitamine und Mineralien für den Körper, sondern ist auch ein natürliches antibakterielles Mittel. Knoblauch kann das Blut verdünnen und damit Thrombosen vorbeugen und für ein hormonelles Gleichgewicht sorgen. Welche gesundheitlichen Vorteile Knoblauch sonst noch hat, liest du hier:

1. Kann den Blutdruck senken

Fast eine von zehn Frauen leidet während der Schwangerschaft an Bluthochdruck. Im schlimmsten Fall kann das zu einer lebensbedrohlichen Schwangerschaftsvergiftung führen. Knoblauch kann dazu beitragen, den Blutdruck zu senken und verringert gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit, überhaupt erst Bluthochdruck zu entwickeln.

2. Kann den Cholesterinspiegel senken und Herzproblemen vorbeugen

Der magische Inhaltsstoff im Knoblauch, Allicin, hilft dabei, deinen Cholesterinspiegel zu senken. Und nicht nur das: Gleichzeitig verdünnt der Stoff auch dein Blut und reduziert dadurch das Risiko eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls. Aber Achtung: Bei der Geburt kann sich diese Blutverdünnung negativ auswirken, da sich Blutungen schwieriger stoppen lassen.

3. Hilft bei Erkältung, Grippe und Infektionen

Knoblauch kann das Wachstum von schädlichen Bakterien in deinem Körper begrenzen und dein Immunsystem stärken. Er kann helfen, Infektionen, einschließlich Erkältung und Grippe, abzuwehren.

4. Verhindert Haarausfall

Du gehörst zu den Frauen, die während der Schwangerschaft an Haarausfall leiden? Dann kann Knoblauch dir helfen: Das Allicin kann nämlich Haarausfall vorbeugen und gleichzeitig das Wachstum neuer Haare fördern.

4. Wie viel Knoblauch darf ich während der Schwangerschaft essen?

Wie gesagt solltest du es mit dem Knoblauch in der Schwangerschaft nicht übertreiben. Damit es zu unerwünschten Nebenwirkungen kommt, müsstet du allerdings eine relativ große Menge essen. Wenn du nicht mehr als zwei bis drei Zehen pro Tag isst, sollte das im Normalfall kein Problem sein. Wenn du unsicher bist oder Nebenwirkungen beobachtest, sprich aber auf jeden Fall mit deinem Arzt bzw. deiner Ärztin.

5. Warum Schwangere nicht zu viel Knoblauch essen sollten

Obwohl Knoblauch als gesundes Gemüse gilt, kann er in einigen Fällen negative Nebenwirkungen auslösen. Deshalb solltest du es besonders im zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittel nicht übertreiben. Denn:

1. Knoblauch verdünnt das Blut

Das bedeutet, dass du mehr als normal bluten könntest, was vor allem bei der Geburt, einem Kaiserschnitt oder anderen chirurgischen Eingriffen ein großes Problem sein kann. Denn die Blutungen lassen sich in diesem Fall nur deutlich schwerer stoppen.

2. Magenprobleme und Verdauungsstörungen sind möglich

Wenn du Knoblauch gegessen hast und danach unter Magen-Darm-Problemen oder starken Blähungen leidest, sprich am besten mit deinem Arzt bzw. deiner Ärztin. Denn: Starke Verdauungsprobleme können in Ausnahmefällen auch die Gebärmutter anregen und dadurch vorzeitige Wehen auslösen. Aber keine Panik, das kommt wirklich nur sehr selten vor. Trotzdem solltest du Beschwerden, die nach dem Knoblauch-Essen auftreten, einmal abklären lassen.

6. Kann Knoblauch Wehen auslösen?

Jein. Knoblauch an sich löst direkt keine Wehen aus. Wenn du zu viel davon isst, oder ihn nicht verträgst, kann es aber passieren, dass du Blähungen, Durchfall und andere Verdauungsbeschwerden bekommst. Die verstärkte Darmtätigkeit kann wiederum die Gebärmutter anregen – und dadurch im schlimmsten Fall Wehen auslösen. Das ist zwar selten, du solltest das Risiko aber trotzdem kennen und dich in diesem Fall schnellstmöglich mit deinem Arzt in Verbindung setzen.

7. Leckere Rezepte mit Knoblauch für die Schwangerschaft

Du siehst also, so lange du es nicht übertreibst, ist Knoblauch auch in der Schwangerschaft gesund. Und mit diesen leckeren Rezepten bist du in allen drei Trimestern auf der sicheren Seite:

Hausgemachtes Knoblauchbrot mit pasteurisiertem Käse

Ein Klassiker! Mit pasteurisiertem Käse auch ideal für Schwangere:

Das brauchst du

250 ml Wasser, lauwarm
2 EL Zucker
1 TL Trockenhefe
2 TL Salz + Salz zum Würzen
1 EL Olivenöl + 50 ml
370 g Mehl
4 Knoblauchzehe(n)
5 Stiele Petersilie
4 Stiele Thymian
90 g pasteurisierter Käse

Und so wird’s gemacht

  1. Verrühre das warme Wasser mit dem Zucker, der Trockenhefe und 2 EL Mehl und lass alles 15 Minuten stehen. Mische das Mehl und das Salz, die Hefemischung und 1 EL Öl dazu und verknete alles ca. 10 Minuten lang zu einem glatten Teig. Öle eine Schüssel ein lass den Teig darin abgedeckt 45 Minuten bis 1 Stunde gehen. Das Volumen sollte sich nach dieser Zeit verdoppelt haben.
  2. Heize den Ofen auf 200 °C vor. Schäle anschließend den Knoblauch und hacke ihn fein. Wache und trockne die Petersilie, schneide die harten Stiele ab und schneide den Rest fein. Zupfe die Thymianblätter ab. Reibe den pasteurisierten Käse. Mische nun anschließend alle Zutaten mit 50 ml Olivenöl und würze sie mit Salz.
  3. Fette eine Springform ein und lege den Boden mit Backpapier aus. Knete den Teig kurz durch und forme ihn zu einer Rolle. Schneide ihn in etwa 6 cm breite Scheiben. Mische die Scheiben mit der Käsemischung vorsichtig und lege sie gefächert zu einem Ring in die Backform.
  4. Backe das Brot anschließend im Ofen etwa 35 Minuten bis es goldbraun ist.

Spaghetti Aglio e Olio

Du hast nur wenig Zeit, aber Lust auf etwas Sättigendes und Nahrhaftes? Dann ist Spaghetti Aglio e Olio das ideale Rezept.

Das brauchst du

400 g Spaghetti
1 Prise Salz
4 Stück Knoblauchzehen
1 Bund Petersilie
150 ml kaltgepresstes Olivenöl

Und so wird’s gemacht

  1. Koche die Spaghetti in einem großen Topf in reichlich Salzwasser al dente.
  2. Schäle die Knoblauchzehen, drücke sie durch die Knoblauchpresse oder hacke sie fein. Wasche die Petersilie, trockne sie und hacke die Blätter fein.
  3. Erwärme in einer Pfanne das Olivenöl mit Knoblauch und Petersilie bei schwacher Hitze, lass alles etwa 3 Minuten ziehen. Salze nach Belieben.
  4. Schütte die Nudeln in ein Sieb, lass sie gut abtropfen, gebe sie in die Pfanne zum Knoblauchöl hinzu und durchmische alles. Fertig!

Dein Kind ist schon da? Dann liest du hier, wie es mit Knoblauch in der Stillzeit aussieht, und ab wann Knoblauch fürs Baby erlaubt ist.

Unsere Expertin

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Dieser Text wurde inhaltlich geprüft von Ernährungswissenschaftlerin Lydia Wilkens. Die Diplom-Ökotrophologin hat 14 Jahre Erfahrung im Bereich der Ernährungskommunikation und -beratung. Als zweifache Mutter liegt einer ihrer Schwerpunkte im Ernährungsteam von essenZ, Dr. Heike Niemeier in Hamburg und der Schule des Essens in der Ernährungsberatung und -therapie von Familien und Kindern.

Außerdem führt sie Ernährungsprojekte für Kinder, Eltern und Multiplikator:innen in Kitas und Schulen durch. Als Expertin rund um das Thema Mütter- und Kinderernährung unterstützt sie die Redaktion von Echte Mamas mit praxisnahem Fachwissen.

Mehr Tipps zum Thema „Ernährung in der Schwangerschaft“bekommst du hier.

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Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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Knoblauch in der Stillzeit essen: ja oder nein? | Echte Mamas
2 Jahre zuvor

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