Kinder in Restaurants: Rauswurf einer Familie löst Diskussion aus

Eine australische Mutter war empört, als sie miterlebte, wie eine vierköpfige Familie wegen „weinender Kinder“ aus einem Café geworfen wurde. Laura Edwards sah entsetzt zu, wie der Besitzer des australischen Cafés drohte, die Polizei zu rufen, wenn die Familie nicht ginge. Sie war so wütend, dass sie einen Online-Aufruf startete, das Café zu boykottieren.

„Er hat sie einfach rausgeschmissen.”

Im Gespräch mit FEMAIL sagte sie, die Eltern hätten versucht, ihre Kinder im Alter von zwei und drei Jahren zu beruhigen. „Die Leitung des Cafés hätte sie fragen können, ob sie Hilfe brauchen, oder die Eltern bitten können, mit den weinenden Kleinkindern spazieren zu gehen, aber er hat sie einfach rausgeschmissen“, sagte sie.

„Es ist traurig und zeigt, dass wir noch einen langen Weg vor uns haben, bis Kinder gesehen werden und wir die Forschung zur Gehirnentwicklung von Kindern verstehen“, sagte sie.

Doch der Besitzer des Cafés stellt die Situation etwas anders dar

Laut dem Besitzer des Lokals, Adrian Dalloste, hatten die beiden Kinder der Familie einen Wutanfall bekommen, weil sie sich eine einzige Kugel Eis teilen mussten. „Das ältere Kind zeigte seine Unzufriedenheit, indem es unser Regal mit all unseren Muscheln und Gegenständen auf der Theke abräumte“, sagte er zu FEMAIL. „Dann nahm er eine der Metallflaschen und warf sie auf die Fliesen – ich war überrascht, dass sie die Fliesen nicht zerschmetterte.“

„Mein Mitarbeiter schaute mich an und fragte: ‚Was sollen wir tun?‘ und ich winkte ab (….) aber sie gingen nicht, sondern setzten sich an einen Tisch draußen.“ Er sagte, der Wutanfall habe 15 Minuten gedauert, bevor er die Familie zum Gehen aufgefordert habe. „Die Mutter schien schockiert zu sein. Der Vater sagte mir, das sei eine schlechte Geschäftsführung, und ich sagte ihm, das sei eine schlechte Erziehung“, sagte er.

Edwards postete einen Aufruf, das Café nicht mehr zu besuchen

„Das ist das erste Mal seit achteinhalb Jahren, dass ich jemanden bitten musste, zu gehen. Ich mache das nicht gern, aber es war laut, der Ältere hat total geschrien.” Er gab auch zu, verwirrt gewesen zu sein, als Laura Edwards einsprang, um die Familie zu verteidigen, da die Angelegenheit „sie nicht betraf“.

„Sie kam herein und sagte, wir wären ekelhaft, aber sie saß auf der anderen Seite und hatte nichts mitbekommen. Dann postete sie in den sozialen Medien ein Video, in dem sie die Leute aufforderte, nicht zu uns zu kommen.“

Mutter sieht gesellschaftliches Problem im Umgang mit kindlichen Wutanfällen

Aber Laura Edwards ist anderer Meinung: „Ich denke, dass manche auf einen herabsehen, wenn man Kinder hat, besonders wenn sie Wutanfälle und so haben, aber ihr Gehirn ist in diesem Alter noch nicht vollständig entwickelt und sie brauchen Hilfe, um diese Emotionen zu verarbeiten“, sagte sie.

Sie fügte hinzu, dass ihre drei Kinder auch in der Öffentlichkeit getobt haben. „Ich saß zum Zeitpunkt des Wutanfalls draußen und habe sie nicht gehört. Die Türen waren die ganze Zeit offen – und ich hätte gedacht, dass ich Schreie und wütende Kinder hören würde. Das Einzige, was ich hören konnte, war, dass der Besitzer sie rausschmiss.“

Edwards Boykott-Aufruf  hat gegenteiligen Effekt

Edwards rief zum Boykott des Unternehmens auf, aber es stellte sich heraus. dass sie in der Minderheit war. Tausende von Menschen kritisierten die Mutter und sagten ihr, sie solle sich „um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern“ oder kommentierten, dass das Verhalten des Cafébesitzers für sie ein Argument wäre, dass sie sich für das Café entscheiden würden.

„Gut für den Geschäftsinhaber, ich hätte genau das Gleiche getan.“ Er habe die Pflicht, dafür zu sorgen, dass jeder ein angenehmes Erlebnis habe. „Ich habe Kinder, und als sie noch klein waren, hätte ich aus Respekt vor anderen eingepackt oder sie zuhause gelassen, wenn sie sich wie kleine Gören verhalten hätten“, kritisierte eine Frau. Ein anderer meckerte: „In ein paar Jahren werden sie in Townsville Autos stehlen. Halten Sie sich von unserer Insel fern.”

Andere sagten, sie würden sich wünschen, dass mehr Restaurantbesitzer so durchgreifen würden.

Dutzende gaben an, in der Vergangenheit einen hervorragenden Service im Café genossen zu haben. „Toller Mann! Wir waren gestern mit vielen Kindern dort und er war so nett zu uns allen.” „Toller Kundenservice und wir hätten keine schönere Erfahrung machen können“, schrieb eine andere Person.

Edwards erklärte, sie sei schockiert über die Reaktion auf ihre Beschwerde. Es sei enttäuschend zu sehen, dass Menschen damit einverstanden seien, „Familien und Kinder auf diese Weise zu behandeln“. Sie fügte hinzu, der Vater der Kinder sei freundlich gewesen und habe den Cafébesitzern gesagt, sie sollten „den Rest ihrer Schicht genießen“, als er ging.

Dem Cafébesitzer hat der Aufruf definitiv nicht geschadet.

Er erzählte, dass seine Frau besorgt gewesen sei, als das Video online ging und von den Medien aufgegriffen wurde – aber die Kommentare waren überwiegend positiv. Er sagte, die Leute hätten ihn auch angerufen und sich gemeldet, um Unterstützung anzubieten. „Das Geschäft lief gut, am nächsten Tag hatten wir doppelte Umsätze“, sagte er.

Ähnliche Diskussionen gab es auch schon in Deutschland, die Beiträge dazu findest du hier:

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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