Kann man zu viel stillen?

Oft haben frisch gebackene Mamas die Sorge, dass das Baby nicht satt wird, weil der Körper kurz nach der Geburt zu wenig Muttermilch produziert. In den meisten Fällen sind solche Gedanken glücklicherweise unbegründet, und das Stillen pendelt sich im Laufe der Zeit gut ein. Aber was ist, wenn das Kind ständig Hunger hat und an die Brust möchte? Kann man zu viel stillen? Wir kennen die Antwort!

1. Das Wichtigste auf einen Blick

  • Gerade am Anfang, wenn dein Baby viel wächst, ist häufiges Stillen unproblematisch.
  • Du kannst dein Baby nicht zu viel Stillen – auch nicht nachts.
  • Keine Sorge: Wenn dein Baby oft und viel trinkt, fördert das trotzdem kein Übergewicht.
  • Grundsätzlich sollten Neugeborene alle zwei bis drei Stunden gestillt werden. Aber auch das kann von Baby zu Baby variieren.

2. Kann ich mein Baby zu viel stillen?

Gerade in den ersten Wochen und Monaten nach der Geburt hängen die Kleinen gefühlt nonstop an Mamas Brust. Hunger, Durst – das volle Programm eben. Während einige Mütter befürchten, dass ihr Kind nicht satt wird, weil Mamas Körper nicht ausreichend Milch produziert, fragen sich andere Mamas, ob sie ihr Baby nicht vielleicht doch zu viel stillen? Aber ist das überhaupt möglich?

Gute Nachrichten: Nein, man kann ein Kind nicht zu viel stillen! Da sich Babys noch im Wachstum befinden, ist eine „ständige“ Nahrungsaufnahme unbedenklich, und die Kleinen holen sich genau das (und so viel sie), was sie brauchen.

Hinweis: Dass ein Baby allerdings zu wenig gestillt wird, ist durchaus möglich und kann gefährlich werden. Bitte sprich deshalb dringend mit deiner Hebamme oder deinem Arzt bzw. deiner Ärztin, solltest du Probleme beim Stillen haben.

Kann mein Baby nachts beim Stillen zu viel trinken?

Oftmals wollen Neugeborene vor allem am späten Nachmittag, abends und nachts noch öfter gestillt werden – teilweise stündlich oder sogar minütlich. Hier können wir dich ebenfalls beruhigen: Eine erhöhte Stillfrequenz in den Abend- und Nachtstunden ist normal.

3. Was passiert, wenn ich zu viel stille?

Nichts. Trinkt dein Spatz doch mal „zu viel“, landet die überschüssige Muttermilch einfach im Spucktuch oder auf dem Laken. Lasse dich also bitte nicht von vermeintlich gut gemeinten Ratschlägen beunruhigen. Zum einen können Babys nicht zu viel Muttermilch trinken, und zum anderen führt häufiges Stillen keinesfalls zu Übergewicht. Tatsächlich beweisen Studien sogar, dass das Gegenteil der Fall ist, und gestillte Kinder später als Erwachsene weniger Probleme mit Übergewicht oder Adipositas haben.

Ist zu viel stillen schädlich?

Wie bereits erwähnt wirkt sich zu häufiges Stillen nicht negativ auf die Gesundheit deines Babys aus, und somit ist Stillen auch nicht schädlich.

4. Wie viele Stillmahlzeiten braucht ein Baby?

In der Regel sollen Neugeborene circa alle zwei bis drei Stunden angelegt werden. Nachts kann es hingegen vorkommen, dass die Abstände der einzelnen Stillmahlzeiten etwas weiter auseinanderliegen als am Tag. Genauso gut kann es sein, dass dein Baby stündlich an die Brust möchte. Auch das ist total normal und kein Grund, sich Sorgen zu machen.

Denke immer daran: Dein Kind bestimmt den Rhythmus. Außer es meldet sich so gar nicht von alleine. Dann wird empfohlen, das Baby für das Stillen zu wecken.

5. Ich habe zu viel Muttermilch – was kann ich tun?

Du hast das Gefühl, dein Körper produziert zu viel Muttermilch? Dann gibt es verschiedene Möglichkeiten, um die Milchmenge zu reduzieren. Aber: Sprich bitte vorab mit deiner Hebamme oder deinem Arzt bzw. deiner Ärztin darüber. Denn nicht immer ist es ratsam, die Milchmenge zu verringern.

Zunächst kannst du versuchen, ob der Verzicht auf Stilltee eine Besserung bringt. Auch Nahrungsergänzungsmittel, die die Milchmenge positiv beeinflussen sollen, solltest du dann lieber vermeiden.

Um ein unangenehmes Druckgefühl in der Brust loszuwerden, lautet ein weiterer Tipp: Abpumpen. Allerdings solltest du diesbezüglich vorsichtig sein. Denn durch das Abpumpen wird deiner Brust suggeriert, dass sie mehr Milch produzieren muss. Also vorsichtig sein und nicht übertreiben!

Gegen das Auslaufen deiner Brüste bei zu viel Milch können außerdem Stilleinlagen helfen.

6. Kann man zu viel stillen? Meine Erfahrungen

Die Frage, ob man zu viel stillen kann, kenne ich aus Erfahrung sehr gut. Denn meine Tochter wollte in den ersten Wochen sehr regelmäßig alle 1,5 Stunden trinken. Meine damalige Hebamme war schon etwas älter und von der Still-Frequenz entsetzt. Sie sagte mir, dass die Kleinen „normalerweise“ nur alle vier Stunden trinken sollen, und riet mir, meine Tochter deutlich länger warten zu lassen.

Aber auch, wenn ich sie ansonsten wirklich sehr geschätzt habe: In diesem Fall habe ich den (bestimmt gut gemeinten) Rat ignoriert. Denn meine Kleine war zum einen wirklich klein und auch nicht besonders schwer. Also habe ich mir keine Gedanken darüber gemacht, ob sie eventuell zu viel zunehmen könnte. Zum anderen hatte ich das Gefühl, dass sie nicht nur trinken möchte, sondern auch die Nähe beim Stillen braucht. Und ganz ehrlich: Wie soll man einem Baby, das ein paar Wochen alt ist, erklären, dass es jetzt bitte zwei Stunden warten soll, weil das „normal“ ist?

Ich habe mich in diesem Punkt auf mein Gefühl verlassen und außerdem eine andere Hebamme um Rat gefragt, die ich aus meinem Vorbereitungskurs kannte. Sie hat mir bestätigt, dass die Aussage „mindestens vier Stunden“ komplett veraltet sei, und ich mit dem Stillen nach Bedarf alles richtig machen würde. Meine Tochter entwickelte mit der Zeit den ganz normalen (und so niedlichen!) Babyspeck, aber von Übergewicht konnte nicht die Rede sein. Und das hat sich bis heute – inzwischen ist sie 8 – nicht geändert.

Welche Sorgen hattest du während deiner Stillzeit, oder lief direkt alles glatt? Schreib uns deine Erfahrungen in die Kommentare. Wir freuen uns!
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Wir freuen uns auf deine Erfahrungen:x

7. Worauf sollte ich beim Stillen achten?

Mehr wichtige Tipps und Infos rund um das Thema Stillen findest du hier:

Und hier findest du weitere Tipps, Infos und einfache Rezepte zum Nachmachen rund um Ernährung in der Schwangerschaft, Stillen und Babyernährung.

Du möchtest dich zum Thema „Stillen“ auch gerne mit anderen Mamas aus unserer Community austauschen? Dann komm dazu in unsere geschlossene Facebook-Gruppe „Wir sind Echte Mamas – Unsere Fragen und Antworten“.

Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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