Trotz Untergewicht schwanger werden?

Du möchtest ein Baby, wiegst aber wenig und fragst dich, ob du trotz Untergewicht schwanger werden kannst? Hier bekommst du Antworten: Wir haben recherchiert und mit Experten gesprochen – und berichten on top von den Erfahrungen einer prominenten Mama! 

1. Auf einen Blick

  • Kinderwunsch und Gewicht hängen eng zusammen.
  • Ist eine Frau oder der Mann zu stark untergewichtet, kann das den Hormonhaushalts ins Wanken bringen.
  • Dadurch wird eine Schwangerschaft häufig erschwert.
  • Aufschluss geben u. a. der so genannte BMI und Blutwerte.
  • Auch Übergewicht kann dazu führen, dass das Baby auf sich warten lässt.

2. Kann man trotz Untergewicht schwanger werden?

Die schnelle Antwort lautet: JA! Die Betonung liegt auf „Kann“, denn die Möglichkeit, schwanger zu werden, besteht durchaus. Sie kann aber definitiv erschwert sein. Übrigens verhält es sich ähnlich bei (starkem) Übergewicht.

Lasst uns also einmal einen tieferen Blick hinter die Kulissen vom Untergewicht schauen.

Kann man tatsächlich zu dünn sein, um schwanger zu werden?

Auch darauf lautet die Antwort nämlich: JA!

Wenn der Körper (stark) untergewichtig ist, versorgt er zunächst einmal sich selbst. Funktionen, die nicht lebensnotwendig sind, wie die Bildung von Geschlechtshormonen werden bei extremen Untergewicht reduziert oder ausgesetzt.

Deshalb bleibt bei stark untergewichtigen Frauen oftmals auch die Periode und der Eisprung aus. Der Körper ist zu beschäftigt damit, seine Grundfunktionen am Laufen zu halten, als dass er sich auf eine Schwangerschaft einstellen würde, die viel Kraft und Energie braucht.

Auch die Aufnahmebereitschaft der Gebärmutterschleimhaut für die befruchtete Eizelle kann sich verringern, so dass eine Schwangerschaft eher unwahrscheinlich wird. Wird der Körper wieder ausreichend mit Energie versorgt, fällt es in der Regel auch einfacher, schwanger zu werden.

Unterm Strich kann es also sein, dass starkes Untergewicht zu einer Beeinträchtigung des Hormonhaushalts führen kann. Sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Während Frauen unter einem unregelmäßigen Zyklus leiden, der eine Schwangerschaft erschwert, ist es bei Männern oft die Potenz.

Sanft zunehmen

Studien haben aber gezeigt, dass die Hormone wieder ins Gleichgewicht kommen, wenn eine untergewichtige Frau zugenommen und ein normales Gewicht erreicht hat.

Ehemals stark untergewichtige Frauen können dann also auch wieder recht schnell schwanger werden.

3. Trotz Untergewicht schwanger werden: Wie wenig darf man denn wiegen?

Das Minimalgewicht, bei dem sich der Körper nur noch um das Nötigste kümmert, ist individuell sehr verschieden. Der Body-Mass-Index, kurz BMI, ist aber ein guter Anhaltspunkt, um einzuschätzen, ob man zu dünn für eine Schwangerschaft ist.

Liegt er unter 18,5 Punkten – aber noch lange nicht als Zeichen für Unfruchtbarkeit. Es ist lediglich ein Maßstab.

Der optimale BMI für eine Schwangerschaft liegt zwischen 18,5 und 24,5.

So berechnest du deinen BMI

Die Formel lautet:

BMI = dein Körpergewicht (kg)/deine Körpergröße²

Ein Beispiel:

56 kg/1,70² = 19,4

Hier kannst du deinen BMI online berechnen.

Untergewicht ist nicht gleich Untergewicht

Keine Sorge, du bist nicht sofort unfruchtbar, wenn dein BMI bei 18,5 liegt. Es handelt sich hierbei nämlich um „Norm“-Werte, also Durchschnittswerte, die eine Einschätzung und einen Vergleich überhaupt erst ermöglichen.

Aber jede Frau (und jeder) Mann sind natürlich ganz verschieden und haben auch unterschiedliche Veranlagungen. Muskelmasse, Gene … Es kann auch einfach sein, dass du weniger wiegst, obwohl du dich gut ernährst und gesund bist – Lass gern einmal deine Blutwerte checken.

Dann dürfte ein BMI von 18,5 wahrscheinlich kein großes Problem sein, um schwanger zu werden – trotz deinem Untergewicht.

Am besten sprichst du darüber mit deiner Frauenärztin, vor allem, wenn ein positiver Schwangerschaftstest auf sich warten lässt. Vielleicht ist dein Gewicht doch eine Ursache.

4. Tipps, um trotz Untergewicht schwanger zu werden

Wenn du grundsätzlich gesund bist, sind deine Chancen, schwanger zu werden, hoch.

Das heißt, wenn

  • deine Periode regelmäßig kommt,
  • du normal und ausgewogen isst und
  • dein Körper mit ausreichend Energie versorgt wird

Aufschluss, ob du unter einer Mangelversorgung leidest, kann dir immer dein Arzt bzw. deine Ärztin geben, indem ihr ein großes Blutbild macht – und entsprechend reagiert.

Vielen Frauen, die aufgrund einer Krankheit untergewichtig sind, hilft auch eine medizinische oder therapeutische Betreuung, neue Lebensgewohnheiten zu etablieren.

Vorbereitung – dazu zählt auch das Gewicht

Wer bald ein Baby haben möchte, kann sich also schon früh auf die große Aufgabe, ein Kind im Bauch wachsen zu lassen, vorbereiten. Und dazu gehört eben auch, ein „normales“ Gewicht zu erreichen. Am besten schon bevor ihr aufhört, zu verhüten.

Das heißt nicht, dass man jetzt Süßigkeiten ohne Ende essen sollte, sondern sich am besten ausgewogen und gesund ernähren und Bewegung in den Alltag integrieren sollte.

Experten-Tipps: sanft zunehmen

  • Mehrere Mahlzeiten am Tag (3-5)
  • Viel Obst und Gemüse am Tag
  • Gesunde Snacks wie Nüsse, Müsliriegel und Obst (Bananen)
  • Gute Fette wie Rapsöl oder Olivenöl liefern nicht nur wichtige Nährstoffe, sondern auch Kalorien
  • Mandelmus und Avocado aufs Brot – auch sie enthalten wertvolle Fette
  • Auf fettreduzierte Produkte verzichten
  • Auch Butter und Sahne-Joghurt sind ok

Die ausreichende Versorgung mit wichtigen Nährstoffen trägt zu einer guten Versorgung von Mama und Kind in spe bei.

Dazu gehört beispielsweise Folsäure und weitere Vitamine, Spurenelemente und Mineralien, von denen unser Körper spätestens in der Schwangerschaft mehr braucht. Frauenärzte empfehlen zum Beispiel Femi Baby, zu kaufen in allen Drogerie-Märkten.

Ausreichende Versorgung mit wichtigen Nährstoffen ist schon ab Kinderwunsch wichtig

Ausreichende Versorgung mit wichtigen Nährstoffen ist schon ab Kinderwunsch wichtig. Foto: Amazon

Diät ist keine gute Idee

Grundsätzlich ist es keine gute Idee, während der Schwangerschaft zu sehr auf die Figur zu achten. Wenn Frauen bereits untergewichtig sind und in der Schwangerschaft Kalorien zählen, geht der Körper an die Substanz der Mutter, um den Embryo ausreichend zu versorgen. Im schlimmsten Fall bekommt auch das Baby nicht mehr das, was es braucht, um gesund zu wachsen.

Experten empfehlen übrigens bei einem BMI unter 18,5 eine Gewichtszunahme während der Schwangerschaft von 14 bis 16 Kilogramm.

5. Folgen von Mangelernährung während der Schwangerschaft

Bei einer Unterversorgung des Körpers der Mutter, und einem starken Mangel an Nährstoffen, kann das große Risiken fürs ungeborene Baby bergen. Dazu gehören:

6. Dieser Promi ist trotz Untergewicht schwanger geworden – Erfahrungen

2017 tönte es durch die Medien: „Juhu, Cathy Hummels (29), Spielerfrau und Model, ist schwanger!“ Doch wie die Ehefrau von Mats Hummels (28) in verschiedenen Interviews verraten hat, ließ die Schwangerschaft eine ganze Weile auf sich warten. Grund dafür soll ausgerechnet Cathys gertenschlanke Figur gewesen sein.

„Ich war zu dünn, um schwanger zu werden“, erzählt die zierliche Cathy und freute sich doppelt über ihr Baby, das Anfang 2018 auf die Welt kam.

Bei Cathy Hummels hat es zum Glück – trotz niedrigem BMI – geklappt.

Wir gratulieren herzlich zur Schwangerschaft und wünschen der werdenden Mama alles Gute!

Namasté ? – new project in the making ?

Ein Beitrag geteilt von Cathy Hummels (@catherinyyy) am 24. Sep 2017 um 4:29 Uhr

 

Celebrating our 2nd anniversary at @thecut in Las Vegas ❤️

Ein Beitrag geteilt von Cathy Hummels (@catherinyyy) am 15. Jun 2017 um 19:16 Uhr

 

Stolze Eltern: Cathy und Matt Hummels.

 

Wie geht es dir? Bist du zu dünn für eine Schwangerschaft oder hast Angst, dass es wegen deinem Untergewicht oder Übergewicht nicht klappen könnte? Wir freuen uns über deine Erfahrungen!

Nina
Nina ist freie Journalistin und schreibt für verschiedene Magazine über Gesellschaftsthemen,Gesundheitstheemn, Beziehungen und was sie sonst so bewegt. Selbst ist sie keine Mama, dafür aber mehrfache Patentante.

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