Mein Sohn war eine Frühgeburt und musste 4 Monate auf die Intensivstation

Wie fühlt sich eine Mama, wenn ihr Baby völlig überraschend viel zu früh auf die Welt kommt?

Unsere echte Mama Melli (25) aus der Nähe von Münster hat uns erzählt, wie sie die erste, bange Zeit mit ihrem Sohn erlebte:

„Während der Adventszeit 2016 war mir oft übel. An Weihnachten schließlich war die Übelkeit so stark, dass ich mit meinem Freund ins Krankenhaus fuhr – und dort von meiner Schwangerschaft erfuhr. Wir freuten uns sehr.

Meine Schwangerschaft selbst war dann sehr anstrengend. Ich litt weiterhin unter starker Übelkeit und habe mich bis zu 15 Mal am Tag übergeben. Diagnose: Hypermesis. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung, die noch weitaus intensiver und unangenehmer ist als die ,normale‘ Schwangerschaftsübelkeit.

Nach qualvollen Monaten wurde meine Übelkeit zum Mai 2017 endlich etwas besser… Ich war glücklich. Jetzt konnte ich endlich anfangen, meine Schwangerschaft in vollen Zügen zu genießen.

Pustekuchen.

Um den 11. Mai herum bekam ich abends Bauchschmerzen – und Wehen. Wir riefen einen Krankenwagen und ich wurde ins Krankenhaus Münster gefahren. Dort angekommen, durfte ich auch nicht mehr aufstehen.

Mein erstes – und letztes – CTG wurde angeschlossen. Schnell war uns klar: Unser Sohn wollte und musste heute das Licht der Welt erblicken.

Und so wurde unser Schatz Leonardo am 12. Mai 2017 um 2.53 Uhr vorzeitig mit einem Kaiserschnitt auf die Welt geholt.

 

Hier ist gut zu sehen, wie mini Leonardos Händchen waren. Foto: privat

Ein tolles, großes Team aus Ärzten, Hebammen und Krankenschwestern wuselte dabei um uns und unser Frühchen herum. Es war große Vorsicht geboten, denn Leo wog nur 840 Gramm und war 31,5 Zentimeter groß. Zumindest hatte er die 500 Gramm-Hürde geschafft, ab der man nicht mehr als extremes Frühchen zählt und die Überlebenschance steigt.

Er war ein zartes Wesen, in das wir uns sofort verliebt haben.

Doch keiner konnte uns sagen, wie es weitergehen würde. Wie er sich entwickeln würde und ob er dauerhaft gesund sein würde. Leo lag vier Monate auf der Intensivstation, da es einige Komplikationen gab. Unser Schatz bekam einen künstlichen Darmausgang, der aber zu seiner Entlassung aus dem Krankenhaus wieder zurückverlegt wurde. Zudem hatte er kleinere Probleme mit seinem Herzen.

Diese Zeit war sehr aufreibend und anstrengend für uns. Wir waren häufig völlig verzweifelt.

Nur Leo, der war von Anfang an so stark, ein echter Kämpfer und hat alles prima mitgemacht. Die Untersuchungen, die Zugänge, die spezielle Ernährung.

Als wir ihn endlich, endlich mit nach Hause nehmen durften, war er schon 46 Zentimeter groß und wog 2400 Gramm. Nicht viel für ein Baby – für uns aber ein riesiger Fortschritt!

Zu Hause bei Mama und Papa blühte er auf und entwickelte sich weiter problemlos.

Heute wiegt unser Schatz schon stolze 6500 Gramm, lacht sehr viel, brabbelt ohne Punkt und Komma und hat sich vor Kurzem sogar das erste Mal gedreht! Solche Momente sind etwas ganz Besonderes – wie für jede Mama.

Das Schönste aber ist: Leonardo ist ein komplett gesundes Kind.“

Laura Dieckmann

Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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