„Ich möchte nicht, dass mein Stiefkind mich Mama nennt.”

Nach einer Scheidung oder Trennung stellen die meisten Eltern ihren Kindern irgendwann einen neuen Menschen an ihrer Seite vor. Wie dann die Beziehung zwischen Partnern und Kindern aussieht, gestaltet jede Familie selbst. Natürlich klappt das nicht immer reibungslos, wie viele unserer Beiträge beweisen (ein Beispiel HIER).

Selbst wenn Kind und neuer Partner sich gut verstehen, gibt es Fallstricke in der sensiblen Beziehung. So ist es auch im Fall einer 42-jährigen Frau, die im Internet über ihre Schwierigkeiten mit der Tochter ihres Mannes spricht.

Sie hat der Kleinen verboten, sie Mama zu nennen.

Bei Reddit erklärt sie sich und sucht anonym Rat:

„Ich (42) habe meinen Mann (44) vor 6 Jahren kennengelernt und wir sind seit 2 Jahren verheiratet. Er hat eine Tochter (7) aus einer früheren Ehe, die nicht gut endete, nachdem seine Ex ihn betrogen hatte. Seine Tochter sieht ihre Mutter selten, da sie ständig auf Reisen in der ganzen Welt unterwegs ist.”

Für die kleine Tochter gibt es also keine richtige Mutterfigur, weil die eigentliche Mutter das Kind nur selten sieht. Der Frau tut das sehr leid, deswegen versucht sie, diese Lücke aufzufangen. Sie unternimmt „Mädchen-Sachen” mit der Kleinen und nimmt sich viel Zeit für sie. Das Kind habe sie dabei immer mit ihrem Vornamen angesprochen.

Doch eines Abends sagt die 7-Jährige plötzlich Mama zu ihr.

Und das löst in der Frau alles andere als positive Gefühle aus. Während sich viele Stiefmamas darüber freuen würden, bereitet es der 42-Jährigen Unbehagen.

„Es fühlte sich einfach nicht richtig an, es war mir unangenehm. Ich sagte ihr: ‚Es tut mir leid, aber ich bin nicht deine Mutter, du kannst mich nicht so nennen, Süße‘, und sie war schockiert und fing an, ein bisschen zu weinen.”

Oh je, die Kleine tut einem beim Lesen leid, oder?

Diese Abfuhr ist für eine 7-Jährige, die sich nach einer Mama sehnt, bestimmt schwer zu verstehen. Auch der Vater des Mädchens reagiert alles andere als begeistert. Er kann die ablehnende Haltung seiner Frau nicht verstehen.

„Mein Mann und ich haben uns die ganze Nacht gestritten und er hat mir gesagt, dass das, was ich getan habe, schrecklich war. Er sagte mir, dass sie sich mir nahe genug und sich mit mir wohl genug fühlt, um mich Mama zu nennen. Ich sollte mich glücklich schätzen, wenn sie mich Mama nennt. Er will nicht verstehen, wie ich mich fühle.

Aber warum fühlt sich die Frau so unwohl damit, Mama genannt zu werden?

„Ihre Mutter ist noch am Leben und ich möchte sie nicht verdrängen, indem ich ihre Rolle als Mutter übernehme. Es fühlt sich alles sehr unangenehm an, da ich daran gewöhnt bin, dass sie mich bei meinem Namen nennt. Unser Leben verlief so reibungslos, bis sie mich Mama nennen musste.”

Abschließend fragt die Frau ins Reddit-Forum: „Bin ich ein A*******h, weil ich nicht möchte, dass sie mich Mama nennt?

Die Kommentare sind wahrscheinlich nicht ganz so tröstlich, wie sich die 42-Jährige erhofft hatte.

Die meisten verstehen ihr Verhalten nicht und finden es grausam: „Du hast ein kleines Mädchen in einem sensiblen Moment abgewiesen. Sie musste wahrscheinlich ihren ganzen Mut zusammen nehmen aus Angst vor deiner Zurückweisung. Und du hast ihre schlimmsten Befürchtungen wahr werden lassen.”

Etwas diplomatischer drückt es eine andere Person aus:

„Du hast es versaut, aber es gibt die Möglichkeit, es zu retten. Nimm sie an einem besonderen Tag mit – nur du und sie. Eis, Park, Kino usw. Entschuldige dich und sage ihr, dass du sie liebst und du weißt, dass sie dich wie eine Mutter liebt, aber ihr euch am besten gemeinsam einen anderen und besonderen Namen ausdenkt, den sie für dich verwenden kann.

Es ist auch wichtig, dass du dich damit wohl fühlst, aber es ist nun mal so, dass du das mamaförmige Loch im Leben dieses kleinen Mädchen ausfüllst. Das ist ein wertvolles Geschenk, das du unbedingt ehren solltest, auch wenn du es dir nicht gewünscht hast.”

Was denkt ihr darüber?

Verratet es mir gerne in den Kommentaren!

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Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg. Am liebsten erkunde ich mit ihm die vielen grünen Ecken der Stadt. Auch wenn ich selbst keine Mama bin, gehören Babys und Kinder zu meinem Leben dazu. Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert und ich komme als „Tante Lena“ zum Einsatz. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach!

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