Wir schreiben immer mal wieder über Fälle, bei denen Mamas ihre ungewöhnliche Namenswahl bereuen oder sogar über Kinder, die es ihren Eltern verübeln, dass sie einen seltenen Vornamen ausgewählt haben. Umso schöner, dass es auch Gegenbeispiele gibt. Manchmal wird ein ungewöhnlicher Name nämlich auch dafür geschätzt, was er ist: einzigartig.
So geht es einem Autoren bei Business Insider, der nach eigener Aussage erst mit 50 einen Menschen kennengelernt hat, der genauso heißt wie er. Wer kann das schon von sich behaupten? Ich kannte schon im Kindergarten zwei andere Kinder mit meinem Vornamen. Das hat mich zwar nie gestört, als ‚besonders‘ habe ich meinen Vornamen aber entsprechend noch nie wahrgenommen.
Aber zurück zu dem Herren mit dem seltenen Vornamen:
„Ich habe einen sehr seltenen Vornamen – und ich liebe alles daran”, schreibt er. Nun seid ihr bestimmt genauso neugierig wie ich: Wie lautet denn dieser ungewöhnliche Name? Es geht um den Vornamen „Romanus”. Tatsächlich kenne auch ich niemanden, der so heißt. Daran stört sich Romanus nicht – im Gegenteil.
Er weiß ihn mittlerweile richtig zu schätzen: „Häufig sagen mir bis dahin unbekannte Menschen, das sei aber ein schöner Name. Ganz ehrlich: tut jedes Mal ein bisschen gut.” Vielleicht liegt es daran, dass es eine tolle Geschichte zum Namen gibt. Weil seine Eltern bei der Namenswahl für seine ältere Schwester vom Pfarrer gerügt worden waren, dass der Name „Diana” nicht katholisch genug sei, versuchten sie, diese Unannehmlichkeit bei ihrem Sohn zu umgehen.
Ursprünglich wollten sie ihn „Roman” nennen, nach seinem Patenonkel.
Doch um den Pfarrer nicht erneut zu verärgern, konsultieren die Eltern eine Heiligen-Kartei der katholischen Kirche. Dort fanden sie im 5. Jahrhundert den Heiligen Romanus von Condat. Offiziell wurde das Kind also auf Romanus getauft, Rufname war aber Roman. Erst als Romanus von zuhause auszieht, entdeckt er seinen eigentlichen Namen wieder für sich.
Mittlerweile trägt er den seltenen Namen gerne und sieht viele Vorteile darin: „Ich finde, einen seltenen Vornamen zu haben, hat viele Vorteile. Wenn ich mich vorstelle, komme ich oft über meinen Namen ins Gespräch. Menschen, denen ich nach langer Zeit wiederbegegne, erinnern sich oft an meinem Namen.” Nur ab und zu sei es dazu gekommen, dass er den Verdacht entkräften musste, dass er einen Künstlernamen trage.
Große Vorteile gibt es auch bei sämtlichen Nutzernamen und Mailadressen. Habt ihr schon mal versucht, euch mit „Lena Krause” irgendwo ein Profil zu erstellen? Lasst euch das von einer Betroffenen gesagt sein: Dabei ist Einfallsreichtum gefragt. Doch diese Probleme hat ein „Romanus” selbstverständlich nicht.
Besonders schön finde ich das Fazit, dass Romanus zu seinem seltenen Vornamen zieht: „Ein unverwechselbarer Name ist wie ein Markenzeichen. Aber: Es ist nur ein Name. Schall und Rauch, eine Spielerei. Ich mag es, einen (fast) einmaligen Namen zu tragen. Aber einmalig ist jeder Mensch von ganz allein. Eines besonderen Namens bedarf es dafür nicht.”
Du suchst für dein Wunder einen Namen, den nicht jeder hat?
Dann empfehle ich dir unsere Beiträge „150 seltene Jungennamen” und „100 seltene Mädchennamen”.
