„Das Geheimnis um unseren Adoptivsohn zerstörte meine Ehe.”

„Ich möchte meine Familie nicht auseinanderreißen, aber es geht nicht anders, weil ich meinem Mann nicht verzeihen kann.” Mit diesen Worten beginnt eine verzweifelte Mutter ihr Hilfegesuch im Netz. Die besondere Situation, die sie dann schildert, hat dafür gesorgt, dass ihre Geschichte von unterschiedlichen Medien aufgegriffen wird.

Ursprünglich schrieb die Frau anonym auf Reddit, in der Hoffnung darauf, einen guten Rat zu bekommen.

Es geht um ihre familiäre Situation, genauer gesagt um ihren Mann Dave, von dem sie sich nun scheiden lassen möchte. Doch sollte sie das wirklich tun? Um das zu beurteilen, müssen wir zunächst die Geschichte des Paares kennen.

Die Mutter schreibt, dass sie sich immer eine große Familie gewünscht habe. Gemeinsam mit ihrem Mann Dave konnte sie den Traum wahr werden lassen. Das Paar bekam insgesamt vier Kinder, drei Töchter und einen Sohn. Doch sie fühlte sich auch als vierfache Mama noch nicht komplett, es blieb die Sehnsucht nach einem fünften Kind. Da ihr aber aus gesundheitlichen Gründen davon abgeraten wurde, noch ein Kind zu bekommen, sprach sie mit ihrem Mann darüber, ein Kind zu adoptieren.

Bevor das Paar eine Entscheidung treffen konnte, wurde Dave, der für das Militär arbeitet, im Ausland stationiert.

Doch noch während seiner Zeit im Ausland scheint er plötzlich völlig begeistert von der Adoptions-Idee. Er schlägt seiner Frau eine Auslandsadoption vor und sie lässt sich schnell davon mitreißen. Dave kümmert sich engagiert um das Adoptionsverfahren, was seine ahnungslose Partnerin sehr freut.

Wenig später kann die Familie tatsächlich ein kleines Baby adoptieren. „Ich war sofort hingerissen von unserem kleinen Kalen”, erinnert sich die Frau auf Reddit. Sie freut sich sogar noch, dass der Junge scheinbar zufällig große Ähnlichkeit mit ihrem Mann aufweist. „Als er größer wurde – er ist jetzt sieben –, bemerkten Familienmitglieder und Freunde, dass er den anderen Kindern so ähnlich sah, dass man gar nicht sah, dass er adoptiert wurde.”

Doch noch lacht die Frau darüber, sie hält das für einen witzigen Streich des Schicksals.

Auch ihr Mann habe immer sehr laut über solche Bemerkungen gelacht. Das ändert sich, als die Mutter zufällig auf die Adoptionspapiere stößt und ihr dabei etwas komisch vorkommt. Sie entscheidet sich, einen DNA-Test durchführen zu lassen. Als das Ergebnis kommt, ist die Frau geschockt. Es belegt eindeutig, dass Kalen der leibliche Sohn von ihrem Mann Dave ist.

Die Erkenntnis trifft die Mutter hart: Der inzwischen Siebenjährige muss also das Ergebnis einer Affäre ihres Mannes sein. „Ich liebe dieses Kind von ganzem Herzen, aber zu wissen, dass mein Mann mich betrogen und Kalen dann als zufällig ausgewähltes Adoptivkind ausgegeben hat, macht mich krank”, schreibt sie verzweifelt in ihrem Beitrag.

Sie stellt ihren Mann zur Rede.

So erfährt sie, dass die andere Frau das gemeinsame Baby nicht behalten wollte, weshalb Dave sein Kind in die Familie holte. Sieben Jahre hatte er das erfolgreich vor seiner Frau geheim gehalten und ihren Kinderwunsch ausgenutzt. Für sie ist besonders schlimm, dass er ihr nicht nur untreu war, sondern sie jahrelang belog, obwohl das Ergebnis der Affäre in ihrem Haus lebte.

Aus diesem Grund habe die fünffache Mutter die Scheidung eingereicht. Das Gute: Ihre Gefühle für ihren Adoptivsohn seien unverändert, er wäre immer noch ihr geliebter Sohn. Doch ihren Mann ertrage sie nicht mehr. Dafür muss sie sich nun offenbar Vorwürfe von einem Teil der Verwandtschaft anhören, weil sie die Familie zerstöre und egoistisch sei. Im Forum sucht die verzweifelte Frau nun Rückhalt und ehrliche Antworten.

Ist es richtig, sich scheiden zu lassen?

Der Beitrag im Reddit-Forum hat schon so viele Kommentare, dass die Diskussion mittlerweile gesperrt wurde. Für alle ist klar: Die Frau hat jedes Recht der Welt, sich von einem Mann zu trennen, der sie über so viele Jahre und auf diese Art und Weise hintergegangen hat. Jemand schreibt: „Das war keine gewöhnliche Lüge, das war so etwas wie der Mount Everest der Täuschung.”

Andere geben zu bedenken, dass der Vater mit seinem Verhalten nicht nur seiner Ehe und seiner Frau geschadet habe, sondern auch dem kleinen Kalen: „Wie soll man einem Kind erklären, dass der eigene Vater die Adoption vorgetäuscht hat, um die Adoptivmutter zu hintergehen? Schrecklich, der Junge wird später eine Therapie benötigen.”

Was denkst du über das Ganze? Teile deine Meinung gerne in den Kommentaren mit uns!

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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