Wie bitte? Corona-Kinderbonus doch nicht für jedes Kind

Viele Familien haben durch die Corona-.Krise mit finanziellen Einbußen zu kämpfen. Die Bundesregierung hat deshalb beschlossen, Eltern einen Kinderbonus in Höhe von 300 € pro Kind zu zahlen. Jetzt kommt allerdings heraus: Obwohl Familienministerin Franziska Giffey angekündigt hat, dass alle Eltern den Bonus pro Kind bekommen soll, werden einige Familien trotzdem leer ausgehen. Oder anders gesagt: Den Corona-Kinderbonus gibt es jetzt doch nicht für jedes Kind.

Corona-Kinderbonus soll Familien finanziell unterstützen

Die langen Schließungszeiten von Kitas und Schulen haben Familien einiges abverlangt. Die Kinder monatelang zuhause zu betreuen, während man gleichzeitig eigentlich arbeiten muss – das hat in vielen Fällen zu einer deutlichen Belastung der Familienkasse geführt.

Um Familien dabei zu helfen, die finanziellen Folgen ein wenig abzumildern, hat die Bundesregierung im Rahmen ihres Konjunkturpakets den sogenannten Kinderbonus beschlossen. Demnach sollen Eltern 300 € pro Kind bekommen, die im Herbst in zwei Etappen zusammen mit dem Kindergeld ausgezahlt werden.

Gleichzeitig soll der Kinderbonus die Kaufkraft von Familien unterstützen und dadurch die Wirtschaft ankurbeln.

Corona-Kinderbonus: für jedes Kind? Nicht ganz!

Familienministerin Franziska Giffey sprach von einem „finanziellen Zuschuss für jedes Kind“. Jetzt stellt sich allerdings heraus, dass doch nicht alle Familien die Zusatzzahlung bekommen. Wie das MiGAZIN berichtet, sind bestimmte Gruppen von der Zahlung ausgeschlossen. Voraussetzung für den Kinderbonus ist nämlich, dass Eltern für ihr Kind auch Kindergeld beziehen. Das bedeutet, dass Familien ohne „richtigen Aufenthaltstitel“ auch den Corona-Kinderbonus nicht bekommen – er wird also doch nicht für jedes Kind gezahlt.

Konkret heißt das, dass es den Kinderbonus nicht gibt für:

  • Familien, die zwar in Deutschland leben, aber keine Aufenthaltsgenehmigung haben, sondern nur eine Aufenthaltsgestattung oder Duldung
  • Eltern, die ihre Aufenthaltserlaubnis aus humanitären Gründen erhalten haben, wie es zum Beispiel bei Asylberechtigten oder Flüchtlingen der Fall ist, und aktuell nicht arbeiten
  • Mütter und Väter, die ihre Aufenthaltserlaubnis bekommen haben, weil sie hier studieren
  • Eltern, mit einer Aufenthaltserlaubnis, die dazu dient, dass ihre Berufsqualifikationen aus anderen Ländern in Deutschland anerkannt werden.
  • Menschen aus anderen Ländern der EU, die in Deutschland leben, aber keinen Job haben oder aktuell auf Jobsuche sind

Das heißt, der Kinderbonus kommt eigentlich genau bei den Familien nicht an, die ihn laut MiGAZIN so dringend brauchen. Und das nur, weil es eine „vergleichsweise bürokratiearme Lösung“ war, die Auszahlung des zusätzlichen Geldes an das Kindergeld zu koppeln. Oder anders gesagt: Niemand muss den Kinderbonus extra beantragen, niemand die Anträge bearbeiten usw.

Scharfe Kritik gibt es dafür von den Grünen

Dass die Bundesregierung den Corona-Kinderbonus jetzt doch nicht wie angekündigt für jedes Kind in Deutschland zahlt, sorgt besonders bei den Grünen für Kritik. Für Filiz Polat, die migrationspolitische Sprecherin der Partei im Bundestag, hat Franziska Giffey damit ihr Versprechen gebrochen. Ihrer Meinung nach nehme die Bundesregierung damit bewusst in Kauf, dass Kinder wegen des Aufenthaltsstatus ihrer Eltern von der Einmalzahlung ausgeschlossen würden. Und das, obwohl besonders die betroffenen Familien unter den Auswirkungen der Pandemie leiden. Die Regierung würde damit die eigene Bequemlichkeit vor das Wohl der Kinder stellen. Sozial gerecht ist das nach Meinung von Polat nicht – sondern eine „Farce“.

Die Regierung zahlt den Corona-Kinderbonus also nicht wie angekündigt für jedes Kind. Große Ungerechtigkeit oder nachvollziehbare Regelung? Wir sind gespannt auf eure Meinung!

Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Stadion zu finden. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Dazu nutze ich auch die Bastel-Erfahrungen mit meinen Kindern für einfache DIY-Anleitungen.

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Corona-Kinderbonus: Auszahlungstermine auf einen Blick - Echte Mamas
3 Jahre zuvor

[…] hast du trotzdem Anspruch auf den Kinderbonus. Heißt auf der anderen Seite aber auch, dass eben doch nicht JEDES Kind Anspruch auf den Kinderbonus […]

Carsten Koch
Carsten Koch
3 Jahre zuvor

Hallo. Ich finde es korrekt das das Geld an die ausgezahlt wird die es betroffen hat. Nämlich arbeiteten die zu hause bleiben müssten. Die anderen sind /waren eh zu Hause. Ein Kind ist eine finanzielle Belastung so oder so. Das Geld ist für die Eltern die zuhause waren um ihre Kinder zu betreuen, und finanzielle Einbußen haben. Nicht Deutsche sollten wenn sie einen Bonus wollen an ihre Regierung wenden

Ela
Ela
3 Jahre zuvor

Die die kindergeld bekommen die sollen kinder Bonus pro Kind bekommen ganz einfach und die ihre fest von anfang an gemeldet sind.