Ananas in der Schwangerschaft: gesund oder gefährlich?

Kaum halten wir den positiven Schwangerschaftstest in der Hand, stoßen wir auf super viele Empfehlungen und Mythen, wenn´s ums Essen geht. Das kann ganz schön nerven. Doch gehört Ananas auch dazu? Um das Tropenobst rankt nämlich das Gerücht, dass es für Schwangere gefährlich sein könnte. Wir klären auf, ob da was Wahres dran ist – und was du sonst noch über Ananas in der Schwangerschaft und Stillzeit wissen solltest.

1. Das Wichtigste auf einen Blick

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Darf ich Ananas in der Schwangerschaft essen? Aufatmen ist angesagt, denn ja, du darfst die Tropenfrucht bedenkenlos genießen, ob aus der Dose oder frisch. Allerdings am besten nur 2 Mal die Woche.
  • Ausnahmen bestätigen die Regel: Solltest du unter Blutungen leiden oder Probleme mit der Blutgerinnung haben, verzichte lieber. Denn das in der süßen Frucht enthaltene Enzym Bromelain wirkt sich genau darauf aus.
  • Und: Im letzten Trimester raten Experten dazu, den Konsum einzuschränken oder zu verzichten, da nicht wissenschaftlich belegt ist, wie sich die Pflanze auf die Wehentätigkeit auswirkt.
  • Ansonsten gilt: Greif zu, denn das Lebensmittel ist super gesund und kann entwässernd wirken – was bei geschwollenen, müden Beinen Wunder wirkt! Davon können wir Schwangeren ja oft ein Liedchen trällern …

Ananas ist für Schwangere in Maßen gesund, auf andere Lebensmittel solltest du verzichten. Welche das sind, verrät dir unser kostenloser Ratgeber 125 Lebensmittel, die du in der Schwangerschaft meiden solltest.

2. Ist Ananas in der Schwangerschaft gefährlich?

Klare Antwort: Nein! Es ist lediglich ein Gerücht, dass ein bestimmter Inhaltsstoff der Tropenpflanze bei werdenden Müttern zu Fehlgeburten führen kann. Die Enzyme werden nach dem Verzehr bereits im Magen durch die Magensäure zerstört. Folglich droht weder deinem Ungeborenen noch dir irgendeine Gefahr, wenn du Ananasscheiben oder -stückchen isst.

Im Gegenteil: Der Stoff ist eigentlich sehr nützlich. Er wirkt entzündungshemmend und eignet sich für einige medizinische Anwendungen, beispielsweise zur Behandlung von Verbrennungen oder rheumatischen Erkrankungen. Da es aber auch die Blutgerinnung hemmt und die Blutungszeit verlängert, stand es unter Verdacht, Fehlgeburten zu fördern. Forscher haben dies jedoch entkräftet.

Aber: Leidest du unter Blutungen oder hast du Probleme mit der Blutgerinnung? Dann verzichte lieber.

3. Wie viel Ananas in der Schwangerschaft ist ok?

Generell empfehlen Experten Schwangeren, Ananas regelmäßig zu essen, aber nicht täglich. Zweimal wöchentlich sei völlig in Ordnung, so gerate nicht allzu viel Bromelain in die Blutbahn. Nur am Ende der Kugelzeit gilt Vorsicht. Der Grund:

4. Können Ananas Wehen auslösen in der Schwangerschaft?

Tatsächlich ist es noch nicht wissenschaftlich belegt, ob sich Ananas in irgendeiner Weise auf den Geburtsprozess auswirkt. Verzichtest du im letzten Trimester, gehst du auf Nummer sicher. Oder aber du fragst deinen Frauenarzt oder deine Hebamme um Rat.

5. Ist Ananas in der Schwangerschaft gesund?

Ja! Das exotische Obst wirkt entwässernd, was Schwangeren, die überschüssige Wassereinlagerungen des Körpers abbauen wollen, sehr hilft. Außerdem regen einige Bestandteile – Magnesium und Vitamin B – die Nieren an. Dies verbessert die Blutreinigung und sorgt dafür, dass schädliche Stoffe vom Körper schneller wieder ausgestoßen werden.

Und nicht nur das, in ihm stecken auch noch viele wertvolle Nährstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe, zum Beispiel Kalium, Calcium, Magnesium, Phosphor und Zink. Man kann also guten Gewissens sagen: Das tropische Früchtchen macht gesund – und schön!

Trotzdem reichen die empfohlenen Portionen nicht aus, um deinen Tagesgehalt an Vitaminen zu decken. Und es kann passieren, dass du wegen des enthaltenen Bromelains wunde Mundwinkel bekommst, wenn du zu viel davon isst. Schon deshalb raten wir dir, den süßen Gaumenschmaus in Maßen zu genießen und zum Beispiel gemeinsam mit anderen Lebensmitteln zu verzehren.

  • Zerkleinert kannst du die Stückchen prima zum Quark naschen.
  • Es ist auch möglich, leckeren Früchtetee herzustellen.
  • Oder schonmal Ananassaft mit Kokosmilch, Naturjoghurt und Banane püriert? Ergibt einen herrlichen Smoothie! Du kannst natürlich auch Dosenananas verwenden.

Hier findest du ein Rezept für eine vegane Sushi-Bowl mit Ananas.

6. Ist Ananas in der Stillzeit in Ordnung?

Ob du sie aus der Dose oder frisch bevorzugst, ist für die Stillzeit relativ egal. Fest steht: Du kannst sie ab sofort wieder in vollen Zügen genießen – so wie alle anderen Lebensmittel auch. Juhu!

Sogar dein kleiner Schatz darf das süße Früchtchen erstmals probieren, sofern er zehn Monate oder älter ist. Bei Säuglingen und Kleinkindern ist allerdings Vorsicht geboten: Die Fruchtsäure kann den noch empfindlichen Kindermagen stark reizen und sollte deshalb nicht gefüttert werden. Für größere Kinder ist das kein Problem mehr! Mehr zum Thema Beikost findest du hier.

7. Wie bewahrt man die leckere Ananas richtig auf?

Die fruchtig riechende Ananas ist nur einmal reif und bleibt nicht ewig frisch. Du solltest sie deshalb so bald wie möglich aufbrauchen. Da das Lebensmittel in wärmeren Gebieten angebaut wird, mag sie es am liebsten, bei Zimmertemperatur gelagert zu werden. Kühle Temperaturen unter sieben Grad Celsius finden Ananasfrüchte hingegen gar nicht toll, weshalb es keine gute Idee ist, sie im Kühlschrank zu lagern. Du möchtest sie länger aufheben? Dann pack sie am besten in verschließbare Frischeboxen.

Wie du siehst, ist das tolle Pflänzchen lecker und gesund. Also bleibt uns nur zu sagen: guten Appetit!

Dein Kind ist schon da? Dann findest du hier alle Infos zum Thema Ananas fürs Baby.

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Unsere Expertin

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Dieser Text wurde inhaltlich geprüft von Ernährungswissenschaftlerin Lydia Wilkens. Die Diplom-Ökotrophologin hat 14 Jahre Erfahrung im Bereich der Ernährungskommunikation und -beratung. Als zweifache Mutter liegt einer ihrer Schwerpunkte im Ernährungsteam von essenZ, Dr. Heike Niemeier in Hamburg und der Schule des Essens in der Ernährungsberatung und -therapie von Familien und Kindern.

Außerdem führt sie Ernährungsprojekte für Kinder, Eltern und Multiplikator:innen in Kitas und Schulen durch. Als Expertin rund um das Thema Mütter- und Kinderernährung unterstützt sie die Redaktion von Echte Mamas mit praxisnahem Fachwissen.

Mehr Tipps zum Thema „Ernährung in der Schwangerschaft“ bekommst du hier.

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Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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