Ein obdachloser Mann aus Stuttgart sammelt monatelang Pfand – und spendet 200 Euro an eine alleinerziehende Mutter. Seine Geschichte zeigt, was echtes Geben bedeutet.
Manchmal stolpert man im Netz über eine Geschichte, die einen kurz innehalten lässt. Weil sie zeigt, wie viel Mitgefühl, Würde und Menschlichkeit selbst dort existieren, wo man es vielleicht am wenigsten erwartet. Genau so eine Geschichte kommt gerade aus Stuttgart – und sie geht mitten ins Herz.
Denn dort hat ein Mann, der selbst auf der Straße lebt, kurz vor Weihnachten etwas getan, das viele sprachlos macht.
Ein Geschenk von jemandem, der selbst fast nichts hat
Wie der SWR berichtet, hat ein obdachloser Mann aus Stuttgart 200 Euro an alleinstehende Mütter gespendet. Das Geld hat er sich nicht einfach zusammengespart – er hat es sich mühsam verdient, durch das Sammeln von Pfandflaschen. Tag für Tag.
Der Mann nennt sich selbst „Schwalbe“. Mehr möchte er über sich nicht preisgeben, auch ein Foto von sich lehnt er ab. Er hält sich oft im Schlossgarten auf, liest dort und lebt sehr bewusst mit dem, was er hat – oder eben nicht hat.
„Es wäre genug für alle da“
Gegenüber dem SWR erzählt „Schwalbe“, dass er überzeugter Christ sei. Weil Jesus bald Geburtstag habe, seien die 200 Euro sein Geschenk an Gott. Seine Haltung ist klar und gleichzeitig erstaunlich ruhig: „Die einen haben zu viel, die anderen zu wenig – eigentlich wäre genug für alle da, wenn es besser verteilt wäre.“
Besonders berührend ist der Brief, den er seiner Spende beigelegt hat. Darin schreibt er: „Mit dem Geld sorgt bitte dafür, dass alleinstehende Mütter ein etwas schöneres Fest haben.“
Selbst der Umschlag war wiederverwendet – so, wie er ihn gefunden hatte. Auch darin zeigt sich, wie achtsam dieser Mann mit Ressourcen umgeht.
Keine Aufmerksamkeit für sich – sondern für andere
Was „Schwalbe“ ausdrücklich nicht möchte: Spenden für sich selbst. Er sagt, er habe alles, was er brauche. „Es reist sich leichter mit leichtem Gepäck“, erklärt er. Wer helfen wolle, solle sein Geld lieber sozialen Einrichtungen oder alleinerziehenden Müttern geben.
Die Spende wurde vom Sozialdienst katholischer Frauen der Diözese Rottenburg-Stuttgart entgegengenommen. Dort zeigte man sich tief bewegt. Vorständin Svenja Gruß sagte laut SWR, man sei „sprachlos und dankbar“.
Ganz konkret soll das Geld einer alleinerziehenden Mutter im Paulusstift in Stuttgart-Ost zugutekommen – einer Frau, die Unterstützung dringend braucht.
Eine wahre Weihnachtsgeschichte – vom Leben geschrieben
Diese Geschichte erinnert uns daran, dass Mitgefühl nichts mit dem Kontostand zu tun hat. Und dass Menschen, die selbst wenig haben, manchmal am selbstlosesten geben.



