Erstes Baby mit Hilfe von künstlicher Intelligenz geboren

Diese Meldung zum Thema Kinderwunsch hat mich heute Morgen neugierig gemacht; „Weltweit erstes Baby durch ferngesteuerte automatisierte IVF geboren“. Wie jetzt, ferngesteuert? Tatsächlich haben Mediziner und Ingenieure aus New York einen Roboter in einem Labor in Mexiko während einer ICSI ferngesteuert. Und das ist noch nicht alles: Bei der Auswahl von Spermien und Embryos setzten die Forscher zusätzlich auf die Unterstützung von Künstlicher Intelligenz (KI). Jetzt ist das dabei entstandene Baby gesund zur Welt gekommen. Klingt schon etwas abenteuerlich, findet ihr nicht?

Künstliche Befruchtung per Fernsteuerung – wie geht das?

Grundsätzlich steht ICSI steht für „Intrazytoplasmatische Spermieninjektion“. Das bedeutet, dass ein Spermium mit Hilfe einer microkleinen Pipette direkt in die Eizelle injiziert wird. Genau das hat bei der Automatisierung ein Roboter übernommen, wie die Fachzeitschrift „Reproductive BioMedicine Online“ zusammen mit dem Ergebnis der Studie veröffentlicht hat.

Demnach haben die Forscher ein System entwickelt, dass insgesamt 23 Schritt der ICSI automatisch ausführen kann. Jeder der Schritte wird von den Experten über eine Fernsteuerung überwacht, um Sicherheit und Genauigkeit zu garantieren.

Spermien und Embryos werden von künstlicher Intelligenz ausgewählt

 Zu den 23 Schritten zählt auch die Auswahl der Spermien. Dabei entscheidet eine KI, welches Spermium aufgrund seiner Form am besten für die Befruchtung der Eizelle geeignet ist. Und auch die entstandenen Embryos werden per künstlicher Intelligenz bewertet – und die besten ausgewählt.

Immerhin: Die Entnahme der Eizellen und der Transfer des Embryos fanden auch bei diesem Versuch noch auf die herkömmliche Art statt – ohne Roboter und KI. Der Embryo wurde dann einer 40-jährigen Frau eingesetzt, die jetzt in der 38. Schwangerschaftswoche ein gesundes Baby zur Welt gebracht hat.

Die Forscher sprechen von einem „Durchbruch“

Für die Wissenschaftler und Ärzte ist das Ergebnis der Studie ein „Durchbruch auf dem Gebiet der assistierten Reproduktion“. Durch die Automatisierung könnten menschliche Fehler reduziert und die Erfolgsrate gesteigert werden.

So lief die Studie ab

Für die Studie haben die Mediziner insgesamt fünf gespendete Eizellen mit der automatisierten ISCI befruchtet und als Kontrollvergleich drei weitere wie bisher per Hand. Dabei kam heraus: Bei der Automatisierung wurden insgesamt 4 von 5 der Eizellen erfolgreich befruchtet, bei der manuellen Variante waren es alle 3 von 3. In jeder der beiden Gruppen sind zwei Blastozysten entstanden, die für den Embryotansfer geeignet gewesen wären.

Nach dem ersten Transfer eines Embryos aus der automatisierten Gruppe sei die Frau zwar nicht schwanger geworden. Ein weiterer Versuch habe letztendlich dazu geführt, dass sie jetzt ein gesundes Baby im Arm halte.

Auch wenn die automatisierte Methode noch deutlich länger dauert, werten die Forscher das Ergebnis als Meilenstein.

Ganz ehrlich: Ich finde das irgendwie gruselig.

Ich muss zugeben, dass ich das Thema zwar sehr spannend finde – aber auch irgendwie gruselig. Zwar habe ich selbst keine Erfahrung mit einer künstlichen Befruchtung, stelle mir das Thema aber trotzdem sehr emotional vor. Die Vorstellung, dass eine KI Spermium und Embryo auswählt, und das Ganze von einem Roboter ausgeführt wird, klingt für mich aktuell noch ein bisschen (zu sehr) nach Science Fiction, sehr klinisch steril und wenig emotional.

Andererseits gewinnt das Thema KI ja mit großen Schritten immer mehr an Bedeutung, Und wenn sie dazu beitragen kann, Mamas und Papas ihren Kinderwunsch zu erfüllen, und dabei wirklich irgendwann die Erfolgschancen erhöht, ist das natürlich eine gute Sache.

Wie seht ihr das denn? Das würde mich sehr interessieren!

Schreibt mir eure Meinung gern in die Kommentare.
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Ich freue mich auf eure Meinung!x

Erfahrungen mit künstlicher Befruchtung

Hier erzählen Mamas aus unserer Community ihre Geschichten – und berichten von ihren Erfahrungen mit künstlicher Befruchtung:

„Meine 7. ICSI: Hoffnung und Schmerz liegen nahe beinander“
„Künstliche Befruchtung brachte uns das Glück im Doppelpack!“
„Meine Tochter kam nach künstlicher Befruchtung als Frühchen zur Welt“
„Mit medizinischer Hilfe endlich Mädchen-Mama – mein ehrliches Fazit.“
„Nach 9 Jahren Kinderwunsch hätte ich fast die Hoffnung aufgegeben.”

Wiebke Tegtmeyer

Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur, einem Volontariat und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich passenderweise nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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2 Comments
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Laura Dieckmann
Antworten  Steffi
13 Tage zuvor

Liebe Steffi, danke für deinen Kommentar und herzlichen Glückwunsch zu deinem kleinen Schatz! Ja, uns ging es bei der Meldung wie dir: Es ist ein bisschen gruselig, aber wenn es die Chancen erhöht, sollte man dem Ganzen vielleicht offen gegenüber sein.
Ganz liebe Grüße,
Laura

Steffi
Steffi
14 Tage zuvor
Schreibt mir eure Meinung gern in die Kommentare." Weiterlesen »

Ich selber bin durch eine Icsi mit 39/40 Mutter eines jetzt 4 Monate alten Kindes geworden! Er ist mein größtes Glück. Es ist soviel mittlerweile Automatisiert. Der Menschliche Faktor wird immer mehr minimiert, manchmal ist es auch ein Nachteil. Aber für das größte Glück der Erde und bessere Chancen auf dem Weg dort hin bin ich auf jeden Fall positiv eingestellt!