Wieder Wechselunterricht nach den Ferien: Ist das wirklich die Lösung?

Aktuell sind die Inzidenzwerte an vielen Orten verschwindend gering. Endlich haben wir auch ein paar unserer alten Freiheiten wieder. Das ist besonders für Kinder schön, in deren Alltag durch die Kita und den Präsenzunterricht endlich wieder Regelmäßigkeit einkehrt. Doch schon jetzt gibt es Überlegungen, dass das nach den Sommerferien schon wieder vorbei sein könnte.

Spahn kündigte wieder Wechselmodell für den Unterricht ab Herbst an

So kündigte Gesundheitsminister Jens Spahn an, dass im Herbst an den Schulen wieder Corona-Schutzmaßnahmen nötig sind, wie unter anderem der Tagesspiegel berichtet. Und damit meint er nicht nur Masken- und Testpflicht, sondern auch Unterricht im Wechselmodell. Die Familien sind also wieder gefordert, den fehlenden Präsenzunterricht bestmöglich aufzufangen. Aber wieso wird denn überhaupt schon wieder von Schutzmaßnahmen gesprochen, wenn doch die Zahlen aktuell so niedrig sind?

Grund ist wohl die Delta-Variante des Coronavirus, denn diese tritt auch schon in Deutschland auf. Betroffen sind vor allem Bildungseinrichtungen und Kitas, wie wir hier berichteten. Und diese neue Mutation könnte die Inzidenzzahlen in Deutschland in kürzester Zeit wieder sprunghaft steigen lassen.

Großbritannien als mahnendes Beispiel

Das zeigt das Beispiel Großbritannien: Dort liegt die Sieben-Tage-Inzidenz wieder bei rund 70, obwohl sie wochenlang bei um die 20 rangierte. Die Inzidenzen legten also durch die Delta-Variante rasant zu, obwohl mittlerweile bereits mehr als 57 Prozent der Erwachsenen in Großbritannien vollständig geimpft sind.

Trotzdem trifft viele die Ankündigung von Jens Spahn, dass es im Herbst keinen normalen Schulunterricht geben soll, wie ein Schlag. Schließlich wurde in den letzten Wochen immer wieder betont, dass die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen in der Pandemie viel zu wenig berücksichtigt wurden.

Für keine gesellschaftliche Gruppe waren die Maßnahmen wohl so hart, ihre Konsequenzen so fatal. Schließlich war die Coronasituation eine psychische Belastung für viele Kinder, manche von ihnen waren sogar vermehrt häuslicher Gewalt ausgesetzt.

Homeschooling ist kein Kinderspiel

Eigentlich sollte man doch meinen, dass dann eine Entlastung der Familien zugunsten der Kinder und Jugendlichen die oberste Priorität hätte, oder? Dem scheint aber nicht so, wenn die Ankündigung von Spahn tatsächlich so eintrifft. Vielen Eltern läuft deswegen ein kalter Schauer über den Rücken, wenn sie sich vorstellen, dass es im neuen Schuljahr genauso weitergeht.

Es ist natürlich richtig, dass wir nicht alle Schutzmaßnahmen aufgeben und ebenso ist es klar, dass wir weiterhin vorsichtig sein müssen – besonders an Schulen. Denn gerade bei der Delta-Variante zeigte sich, dass von den infizierten Kindern ein Prozent so schwer erkranken, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen.

Aber die Kinder schon wieder in den Wechselunterricht zu schicken, kann doch nach anderthalb Jahren Pandemie auch nicht die beste Lösung sein, die uns einfällt, oder?

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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