Wenn Eltern sich trennen: 6 Dinge, die ihr auf keinen Fall tun solltet

Eine Trennung ist nie einfach, besonders dann nicht, wenn Kinder involviert sind. Hat man Kinder zusammen, hat man eine gemeinsame Verantwortung, die das ganze Leben bestehen bleibt. Viele Paare fragen sich sogar, ob sie für die Kinder zusammenbleiben sollten. Sofort alles hinzuwerfen, wenn es Konflikte gibt, ist keine gute Idee. Die meisten von uns haben während einer Beziehung schon mal an eine Trennung gedacht, sind aber ein paar Monate später wieder glücklich, wie eine Studie aus den USA zeigte.

Darum sollten gerade Eltern vor einer Trennung alle anderen Möglichkeiten ausprobieren. Von Beratung über Gespräche bis hin zur Paar-Therapie – es gibt viele Optionen, um für eine Beziehung zu kämpfen. Aber wenn dann alle Versuche scheitern, dann ist eine vernünftige Trennung irgendwann die bessere Option. Auch für die Kinder: Dauerhafter Streit und schlechte Stimmung belastet sie mehr, als eine gut überlegte Trennung, bei der die Eltern einigermaßen an einem Strang ziehen.

6 Dinge, die Paare ihren Kindern zuliebe vermeiden sollten, wenn sie sich trennen

Die meisten Eltern wollen nur das Beste für ihre Kinder. Doch leider machen sie sich manchmal nicht bewusst, was sie mit bestimmten Verhaltensweisen bei ihren Kindern auslösen können. Wir haben euch deswegen die größten Fehler, die ihr bei einer Trennung mit Kind machen könnt, zusammengefasst.

1. Das Kind als Sprachrohr benutzen

„Bitte sag deinem Vater…” Wenn man nicht selbst in dieser Situation steckt, ist es nur schwer nachvollziehbar, aber leider gibt es immer noch Eltern, die ihre Kinder als kleinen Botschafter nutzen, um mit dem Expartner zu kommunizieren. Bitte macht das nicht, für Kinder ist das eine extrem unangenehme Situation.

Sie werden aktiv in den Konflikt einbezogen und bekommen Verantwortung aufgebürdet, die kein Kind tragen sollte. Eltern sollten selbst die Verantwortung für ihre Kommunikation übernehmen – auch oder gerade dann, wenn sie sich dafür ihren unangenehmen Gefühlen stellen müssen.

2. Vor dem Kind streiten

Wenn wir schon beim Thema Kommunikation sind, sollten wir auch über Streitigkeiten zwischen euch als Paar sprechen. Die wenigsten Trennungen verlaufen harmonisch. Dass ihr euch streitet, vielleicht sogar anschreit und Tränen fließen, ist normal. Jedoch solltet ihr vermeiden, dass eure Kinder dabei sind. Als Paar ab und zu vor den Kindern zu diskutieren, gehört zum Familienleben dazu. Schließlich lernen Kinder so, dass es normal ist, nicht immer einer Meinung zu sein.

Bei einer Trennung und wirklich schlimmen Auseinandersetzung solltet ihr aber vermeiden, dass eure Kleinen das mitansehen müssen. Es ist schließlich nicht schwer, sich auszumalen, was es mit einer Kinderseele machen kann, wenn Papa oder Mama in Tränen ausbrechen und sich nur noch anschreien, weil die Beziehung zu Ende geht. Mal abgesehen von den Dingen, die ihr euch möglicherweise an den Kopf werft.

3. Den ehemaligen Partner vor den Kindern schlecht reden

Für Kinder ebenfalls extrem verstörend: Wenn Eltern gegenseitig übereinander herziehen. Ja, dazu zählen auch ständiges genervtes Augenrollen oder schnippische Kommentare. Dass du frustriert bist, wenn die Beziehung vorbei ist, ist völlig nachvollziehbar. Vielleicht hat dein Partner dich betrogen oder kümmert sich seit der Trennung nicht engagiert genug um seine Kinder. Kein Wunder, dass die Wut dann in dir kocht.

Dein Kind sollte das aber nicht zu spüren bekommen. Es kann eure Probleme nicht verstehen und wird sie auf sich beziehen. Es wird durch Eltern, die negativ übereinander sprechen, in tiefe Loyalitätskonflikte gestürzt und fühlt sich genötigt, für eine Seite Partei zu ergreifen. Doch nur weil eure Beziehung kaputtgegangen ist, solltet ihr nicht die Beziehung eures Kindes zum jeweils anderen Elternteil gefährden – zumal das für die Psyche der Kleinen weitreichende Folgen haben kann.

4. Um die Liebe des Kindes konkurrieren

Eine Falle, in die ebenfalls viele Eltern nach einer Trennung tappen, ist das Wetteifern um die Liebe des Kindes. Wer unternimmt die coolsten Sachen, wer schenkt an Weihnachten die teuersten Dinge? Unter dem Vorwand dem Kind etwas Gutes zu tun, konkurrieren die Expartner miteinander und jeder möchte den Wettkampf ums Kind gewinnen. Nur dem kleinen Menschen, der zwischen den Stühlen sitzt, ist damit gar nicht geholfen. Er wünscht sich vermutlich mehr als alles andere, das Ruhe in seinem Leben einkehrt und seine Familie nicht völlig zerbricht.

5. Die Gründe für das Scheitern der Beziehung totschweigen

„Ach, die sind doch noch so klein, die kriegen das gar nicht richtig mit” – das ist leider ein Trugschluss. Auch wenn deine Kindern den Anschein machen, weil sie sich nichts anmerken lassen, die Trennung wird ihr Leben erschüttern, das lässt sich leider nicht verhindern. Es ist menschlich, mit Dingen besser umgehen zu können, wenn man sie nicht einfach nur über sich ergehen lassen muss und ihnen hilflos ausgeliefert ist, sondern einigermaßen verstehen kann, was passiert.

Das heißt: Du solltest versuchen, mit deinen Kindern über die Gründe der Trennung zu sprechen. Aber das muss natürlich altersgerecht ablaufen und ohne (in)direkte Vorwürfe an den Expartner. Im Optimalfall sucht ihr gemeinsam das Gespräch, nachdem ihr euch darüber verständigt habt, was ihr euren Kindern sagen wollt. Wenn ihr weiterhin als Einheit auftretet, kann das aufkommende Verlustängste direkt abfedern.

Was ihr dazu unbedingt wissen solltet: Wenn Kinder sich selbst eine Erklärung „suchen” müssen, neigen sie dazu, sich selbst die Schuld zu geben. Ihr könnt euch ausmalen, welche Auswirkungen das auf ihre Psyche hat.

6. Verabredungen immer wieder absagen

Gerade in dieser neuen Situation ist es für Kinder entscheidend, dass sie Stabilität erfahren – so gut es eben geht. Das heißt, dass ihr Verabredungen auf jeden Fall einhalten solltet. Es ist schwer, sich an die neuen Zeiten zu gewöhnen und mit dem Expartner eine zufriedenstellende Lösung zu erarbeiten. Aber es sollte nicht dazu führen, dass ihr Verabredungen absagt oder Absprachen nicht eingehalten werden. Im schlimmsten Fall löst das beim Kind die Angst aus, dich zu verlieren.

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Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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