„Vor Jahren ließ er unsere Traumhochzeit platzen, jetzt planen wir Kinder“

„Mir haben schon oft die Geschichten der anderen Mamas geholfen, deswegen möchte ich auch meine eigene erzählen.

Mein Freund und ich waren ungefähr drei Jahre zusammen, als er mir einen wunderschönen Antrag machte. Ich war überglücklich und wir planten unsere Traumhochzeit – alles schien perfekt! Aber mitten in den Planungen für die Feier fiel mir plötzlich auf, dass mein Verlobter sich immer mehr von mir zurückzog. Ich sprach ihn darauf an, aber er schob es auf Stress bei der Arbeit.

Plötzlich trennte er sich von mir

Ich ließ nicht locker und irgendwann platzte es aus ihm heraus: Er sei sich einfach nicht sicher, ob er mich noch genug lieben würde. Außerdem wüsste er nicht, ob er jemals Kinder haben möchte und wolle mir meine Zukunft nicht verbauen. Ich konnte es einfach nicht fassen und kämpfte lange um ihn. Damals hatte ich noch keinen konkreten Kinderwunsch und wollte trotzdem bei ihm bleiben.

Doch es schien keine Rettung für uns zu geben, wir trennten uns und sagten die Hochzeit ab. Es ging einige Zeit ins Land, wir beide hatten andere Partner und lebten unser Leben getrennt voneinander weiter. Bis mich irgendwann eine Nachricht von ihm erreichte: Er schrieb mir, dass er mich immer geliebt hätte, mich aber damals betrogen hatte.

Seine Schuldgefühle seien so groß gewesen, dass er überzeugt gewesen sei, dass ich Besseres verdient hätte. Deswegen hatte er alles mögliche gesagt, um mich dazu zu bringen, mich zu trennen. Gleichzeitig hatte er sein Gesicht wahren wollen, weil ihm sein Fehltritt so peinlich gewesen sei. Inzwischen bereute er zutiefst, dass er nicht ehrlich gewesen war und mich hatte gehen lassen.

Wenn er doch nur ehrlich gewesen wäre…

Ich war total überrumpelt, denn ich hätte nie einen Betrug hinter seinem Verhalten vermutet. Wahrscheinlich hätte ich ihm den sogar verzeihen können, wenn wir einfach ehrlich darüber geredet hätten. Wir kamen ins Gespräch und näherten uns wieder an, natürlich hatte mich der Betrug sehr verletzt und ich brauchte meine Zeit. Wir mussten also einiges aufarbeiten und ließen es bewusst langsam angehen, aber nach einem Jahr zogen wir wieder zusammen. Ich hatte immer das Gefühl, dass wir zusammengehören und wir das wieder schaffen können!

Im vergangenen Jahr haben wir dann tatsächlich geheiratet, dieses Mal war alles im kleinen Kreis geplant. Einen zweiten Antrag gab es nicht, aber am Abend vor der Hochzeit habe ich meinen Verlobungsring von damals wiederbekommen: Wir haben noch ein wenig Wellness vor der Feier gemacht und im Jacuzzi hatte er plötzlich eine wunderschöne Ringschatulle in der Hand und meinte mit einem Augenzwinkern, dass ich schon mal das Ja-Sagen für den kommenden Tag üben dürfe.

Wir planen eine Familie miteinander

Wir wussten wegen Corona bis zuletzt nicht, ob unsere Hochzeit überhaupt stattfinden kann, aber es klappte alles wie geplant. Für uns war es der perfekte Tag! Inzwischen möchten wir beide Kinder und ich bin sogar schon schwanger geworden. Wir haben uns sehr darüber gefreut, aber leider mussten wir unser Sternchen kurz vor Weihnachten in der 11. Woche gehen lassen. Die Trauer darüber ist noch sehr groß bei uns beiden, aber wir versuchen positiv in die Zukunft zu schauen.

Und eines weiß ich ganz genau: Wir haben schon so viel hinter uns, da werden wir auch das gemeinsam schaffen!“

Liebe Mama (echter Name ist der Redaktion bekannt), vielen Dank, dass Du Deine Geschichte mit uns geteilt hast. Wir wünschen Dir und Deiner Familie alles Liebe!

WIR FREUEN UNS AUF DEINE GESCHICHTE!
Hast Du etwas Ähnliches erlebt oder eine ganz andere Geschichte, die Du mit uns und vielen anderen Mamas teilen magst? Dann melde Dich gern! Ganz egal, ob Kinderwunsch, Schwangerschaft oder Mamaleben, besonders schön, ergreifend, traurig, berührend, spannend oder mutmachend – ich freue mich auf Deine Nachricht an [email protected].

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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