„Unser Kleinkind bleibt beim Babysitter, wenn wir Urlaub machen – das ist herrlich!”

Immer mehr Eltern interessieren sich dafür, ohne ihre Kinder in den Urlaub zu fahren. Dennoch ist das Bedürfnis, Zeit ohne die Kinder zu verbringen, immer noch ein Tabuthema, das besonders im Netz heftig diskutiert wird. Urlaub ohne die eigenen Kinder, ist das nicht voll gemein? Andererseits ergibt es durchaus Sinn, sich die Zeit als Paar zu nehmen, denn von einer guten Beziehung der Eltern profitieren auch die Kinder.

Für die Daily Mail hat sich nun Mama Annabel Chown zu diesem Thema positioniert. Sie und ihr Mann verreisen gerne und ganz bewusst ohne Kinder. Als sie einen solchen Pärchenurlaub zum ersten Mal umsetzen, ist ihr gemeinsamer Sohn zwei Jahre alt.

Schon wenige Monate nach der Geburt fehlt der Mama Zeit zu zweit.

Mit 39 wird Annabel klar, dass sie gerne Mutter werden möchte. „Allerdings ging es Mark in seinen 30ern aufgrund einer Autoimmunerkrankung nicht gut. Mit 40, als es ihm endlich besser ging, hatte er keine Lust, seine Freizeit damit zu verbringen, sich um ein kleines Kind zu kümmern.” Doch Annabel  konnte ihren Partner schließlich überzeugen.

Insgesamt soll es aber noch vier Jahre dauern, bis aus dem Kinderwunsch mithilfe einer künstlichen Befruchtung eine Schwangerschaft wird. Dann wird Annabel endlich schwanger und bringt ihren Schon zur Welt. Doch schon im ersten Sommer mit ihm bemerkt die Mama, dass ihr die Zeit zu zweit fehlt:

„Ich liebte unsere kleine Familie. Aber ich vermisste unser altes Leben: Samstagnachmittags-Sex, später ein Film oder ein Abendessen. Als Alexander ein paar Monate alt war, versuchten wir es mit wöchentlichen Verabredungen. Aber nach ein paar Versuchen, bei denen wir in einem Restaurant saßen, gähnten und ans Schlafen dachten, hörten wir auf.” Schnell fühlt es sich für die Eltern so an, als seien sie kein Liebespaar mehr, sondern nur noch Mitbewohner.

Die beiden streiten sich öfter über Alltagserledigungen und haben nur noch selten Sex.

Als ihr Sohn zwei Jahre alt ist, zieht Annabel die Notbremse und schlägt ihrem Mann vor, dass sie ohne das Kind verreisen, um bewusst Zeit als Paar zu erleben. Die beiden planen ein gemeinsames Wochenende in einer Hütte im Wald und genießen die Auszeit vom Elternsein. Als ihr Sohn drei Jahre alt ist, verreisen sie zum ersten Mal eine ganze Woche ohne ihn.

„‚Zumindest ist es billiger als eine Scheidung‘“, scherzte ich, während wir die Kosten für die Kinderbetreuung berechneten. Keiner von uns hat Eltern, die sich um unseren Sohn kümmern können, aber wir haben das Glück, einen Babysitter zu haben, den er liebt.” Die beiden genießen einen traumhaften Strandurlaub und die Mama merkt schnell, dass sie ihren Mann im Urlaub endlich wieder als romantischen Partner wahrnehmen kann.

Für das Paar steht fest, dass sie einmal im Jahr allein urlauben wollen

Ihren Sohn vermisst sie ab und zu, aber es gibt auch viele Momente, in denen sie einfach froh ist, eine Woche Pause zu haben. „Wenige Minuten nachdem wir zu Hause angekommen waren, tauchten wir wieder in den Alltagsalltag ein. Aber die Erinnerung an unsere gemeinsame Zeit erinnerte mich daran, dass mein Mann so viel mehr ist als der Mann, der seine leeren Amazon-Kartons auf den Boden wirft.”

Für Annabel ist klar, dass sie und ihr Mann diese Urlaube ohne Kind einmal jährlich machen werden, so lange es ihnen finanziell möglich ist, um sich daran zu erinnern, wer sie sind und warum sie sich damals ineinander verliebt haben. 

 

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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