Unbemerkt schwanger: „Ich wusste bis zur Geburt nicht, dass ich Mama werde.“

Erinnert ihr euch an eure Schwangerschaft? An den positiven Schwangerschaftstest, den wachsenden Babybauch, die Ultraschalluntersuchungen, die Freude, wenn man das kleine Wesen zum ersten Mal spürt? Okay, vielleicht auch an die Übelkeit, das Wasser in den Beinen und die ständigen Toilettenbesuche, aber im Großen und Ganzen ist die Schwangerschaft für uns Mamas doch eine unvergessliche Zeit. Was aber, wenn man diese Erinnerungen nicht hat – weil man 9 Monate lang unbemerkt schwanger war? Die Veränderungen des Körpers vielleicht auf momentanen Stress geschoben hat und erst im Krankenhaus erfährt, dass man jetzt Mama wird?

Angelina war unbemerkt schwanger

Klingt unglaublich, oder? Passiert aber tatsächlich viel häufiger, als man denkt. So wie Angelina aus unserer Community. Als sie Bauchschmerzen bekam, die über mehrere Tage immer schlimmer wurden, brachte ihr Freund sie ins Krankenhaus. Wenige Stunden später waren sie zu dritt. Uns hat sie ihre Geschichte erzählt:

„Mein Freund und ich sind im Sommer letzten Jahres zusammengekommen, genauer gesagt am 25.07.2018. Wir haben sehr viel zusammen unternommen, sind nach der Arbeit zu Konzerten gefahren, haben auf Garten-Partys gefeiert, und ich habe zu der Zeit noch geraucht.
Am 9. Mai 2019 bekam ich auf einmal starke Schmerzen im Unterbauch. Sie waren so stark, dass ich davon aufgewacht bin und die ganze Nacht nicht mehr schlafen konnte. Ich dachte, ich hätte vielleicht etwas Falsches gegessen.

„In welcher Woche sind Sie denn schwanger?“

Allerdings wurden die Schmerzen auch am nächsten Tag nicht weniger, und in der Nacht darauf wurden sie sogar stärker und kamen in regelmäßigen Abständen. Irgendwann waren sie so stark, dass mein Freund mit Tränen in den Augen vor mir saß und meinte, er könne mich nicht so leiden sehen. Ich habe keine Luft mehr bekommen und konnte mich nicht mehr bewegen vor Schmerzen, abgesehen davon war ich inzwischen auch völlig übermüdet.

Am 12. Mai wurden die Schmerzen dann so unerträglich, dass ich nur noch nach Luft geschnappt habe. Mein Freund beförderte mich irgendwie ins Auto und fuhr mit mir ins Krankenhaus. Dort wurde mir zunächst Blut abgenommen, und als ich erzählte, dass ich auch Ausfluss mit Blutspuren darin hatte, wurde ich zur Gynäkologin geschickt. Nach etwa 1,5 Stunden Wartezeit kam die Ärztin ins Behandlungszimmer. Ihre erste Frage war, in welcher Woche ich denn schwanger sei. Ich war etwas verwirrt, sagte ihr aber, dass ich nicht schwanger wäre. Sie schaute mich etwas seltsam an und meinte: „Doch, ihr Bluttest zeigt eindeutig, dass sie schwanger sind. Wir müssen jetzt schauen, ob vielleicht ein Eileiter geplatzt ist.“

Sie bekommen jetzt ein Kind!“

Ich setze mich auf den Stuhl und sie fing mit der Untersuchung an. Nach wenigen Sekunden schaute sie mich ungläubig an und sagte: „Ja, Frau K., ihr Muttermund ist 8 Zentimeter geöffnet, sie bekommen jetzt ein Kind!“ Ich bin aus allen Wolken gefallen! Und habe sofort angefangen zu weinen. Mein Freund kam dazu und hatte ebenfalls Tränen in den Augen. Wir waren beide total geschockt. Ich kam direkt in den Kreißsaal und keine zwei Stunden später war meine kleine Tochter da.

Unbemerkt schwanger: Plötzlich ist das Baby da

Alina war unbemerkt schwanger – und plötzlich Mama einer süßen, kleinen Tochter.
Foto: privat

Ich glaube, den Moment, in dem man sein Baby zum ersten Mal im Arm hält, vergisst wohl keine Mama. Aber was wir in dieser Nacht erlebt und durchgemacht haben, lässt sich kaum in Worte fassen. Und es ist ein echtes Wunder. Da ich nicht wusste, dass ich ein Baby bekomme, habe ich während der Schwangerschaft auf nichts verzichtet. Ich habe bis zum Schluss geraucht, Mett gegessen, Alkohol getrunken und viel unternommen. Trotzdem wurde mir eine wunderschöne und kerngesunde Tochter geschenkt. Die mich bis heute stolzer macht als alles andere. Ich hätte es mir nie verziehen, wenn es anders gewesen wäre.

Unbemerkt schwanger – wie geht das?

Weil jetzt vermutlich viele Fragen bei euch aufkommen: Ich habe in der ganzen Schwangerschaft nur rund 4 Kilogramm zugenommen. Ich habe weder einen Babybauch gehabt, noch Tritte gespürt. Meine Tage sind sowieso ausgeblieben, da ich durchgängig die Pille nehme. Deshalb haben wir auch nicht mit Kondomen verhütet.

Während ich im Krankenhaus war, hat mein Freund zuhause zusammen mit meiner Schwiegermutter alles für die Kleine eingerichtet. Wir hatten das große Glück, dass in unserem Umfeld im letzten Jahr nur Mädchen zur Welt gekommen sind. Deshalb haben wir viele Babysachen geschenkt bekommen.

Von heute auf morgen waren wir Eltern

Ich bin unendlich froh darüber, dass mein Freund das alles mit mir durchgestanden hat bzw. durchsteht. Es war einfach so unglaublich. Von heute auf morgen waren wir Eltern und hatten die Verantwortung für einen kleinen Menschen, von dem wir nicht einmal wussten, dass er existiert. Und trotz allem lieben wir unsere Tochter mehr als unser eigenes Leben. Mittlerweile sind wir eine sehr glückliche, kleine Familie, und es hätte mir nichts Besseres passieren können. Seit der Geburt habe ich übrigens nicht eine Zigarette mehr angefasst.

Natürlich hätte ich gern Ultraschallbilder oder Babybauchfotos gehabt, aber da ich ja sowieso keinen Bauch hatte, hätte ich die Bilder auch nicht bekommen, wenn ich von der Schwangerschaft gewusst hätte. Am schlimmsten war der ganze Papierkram nach der Geburt.“

Erzähl uns deine Geschichte

Hast Du etwas ähnliches erlebt oder eine ganz andere Geschichte, die Du mit uns und vielen anderen Mamas teilen magst? Dann melde Dich gern! Ganz egal, ob Kinderwunsch, Schwangerschaft oder Mamaleben, besonders schön, ergreifend, traurig, berührend, spannend oder mutmachend – ich freue mich auf Deine Nachricht an [email protected]

Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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