Studie zeigt: Je mehr Kinder Mamas haben, desto langsamer altern sie

Eine Studie der Simon Fraser University in Kanada soll beweisen, dass Frauen, die mehr Kinder haben, langsamer altern. Was zunächst wirkt wie ein schlechter Scherz, scheint tatsächlich wissenschaftlich fundiert.

Ja, Kinder sind wunderbar und eine eigene Familie zu gründen, kann dem Leben noch einmal einen ganz neuen Sinn verleihen. Aber hättet ihr gedacht, dass eure Kinder euch jung halten? Schließlich gibt es gerade am Anfang viele schlaflose Nächte. Neben der neuen Liebe bringen Kinder außerdem ein paar neue Sorgen mit. Am Ende eines langen Tages mit zwei, drei oder mehr kleinen Kindern fühlen sich die meisten Mamas vermutlich nicht so, als seien sie gerade in den Jungbrunnen gefallen – eher im Gegenteil.

Je mehr Kinder, desto langsamer altern wir

Doch Wissenschaftler wollen herausgefunden haben, dass Kinder genau diesen unglaublichen Effekt auf ihre Mamas haben sollen. Sie ziehen das erstaunliche Fazit, dass Mamas von mehreren Kindern langsamer altern, als Mamas von nur einem Kind oder Frauen ohne Kinder.

Die Studie, die vom Gesundheitswissenschaften-Professor Pablo Nepomnaschy geleitet wurde, ergab, dass Mamas, die mehrere Kinder geboren haben, längere Telomere ausbildeten. Telomere sind Schutzkappen an den Enden der Chromosomen. Und das ist gut, weil die Telomere eigentlich bei jeder Zellteilung kürzer werden. Werden sie irgendwann zu kurz, können die von ihnen beschützten Gene beschädigt werden.

Längeres Leben für Mehrfach-Mamas?

Daher sind die Telomere auch ausschlaggebend beim Prozess des genetischen Alterns. Anders gesagt: je länger diese sind, desto jünger ist ein Mensch – genetisch gesehen. Wer sich lange Telomere bewahren kann, der hat meistens auch ein längeres Leben. Das heißt, dass die Studie auch nahelegt, dass Mamas von mehreren Kindern länger leben.

Die Studie verglich die Anzahl der Kinder im Verhältnis zur Länge der Telomere von 75 Frauen aus zwei benachbarten indigenen guatemaltekischen Gemeinden. Die Telomerlängen der Teilnehmerinnen wurden zu zwei Zeitpunkten im Abstand von 13 Jahren durch Speichelproben und Wangenabstriche gemessen. Es handelt sich um die erste Studie, die den direkten Zusammenhang zwischen der Anzahl der Kinder und der Verkürzung der Telomere untersucht.

Produktion von Östrogen als Schlüssel

Laut Nepomnaschy widersprechen die Studienergebnisse einer älteren Theorie, dass die Produktion einer höheren Anzahl von Nachkommen das Tempo des biologischen Alterns beschleunigt. „Das langsamere Tempo der Telomerverkürzung bei den Studienteilnehmern, die mehr Kinder haben, kann auf den dramatischen Anstieg von Östrogen, einem Hormon, das während der Schwangerschaft produziert wird, zurückgeführt werden.” Denn Östrogen fungiere als starkes Antioxidans, das die Zellen vor einer Verkürzung der Telomere schützt.

Allerdings geben die Wissenschaftler zu bedenken, dass die untersuchten Frauen in einem Umfeld leben, in denen Mütter mit zahlreichen Kindern mehr soziale Unterstützung von ihren Verwandten und Freunden erhalten. „Eine stärkere Unterstützung führt zu einer Erhöhung der metabolischen Energie, die der Gewebeerhaltung zugeordnet werden und so den Alterungsprozess verlangsamen”, erklärt Nepomnaschy.

Nehmt euch eure Auszeiten!

Ob eure Kinder euch wirklich verjüngen, ist also stark davon abhängig, in welchem Umfeld ihr euch befindet. Denn starke Überforderung und hoher Stress haben wiederum negative Auswirkungen auf den Alterungsprozess, sodass diese Indikatoren den Effekt aufheben können.

Also, ein weiterer Grund für alle Mamas, sich rechtzeitig Hilfe zu suchen und kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn ihr euch kleine Auszeiten nehmt – schließlich haben auch eure Kinder etwas davon, wenn ihr länger lebt!

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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