Ist Sonnenbrand in der Schwangerschaft gefährlich? SOS-Tipps

Schwangere haben durch die hormonelle Umstellung eine besonders empfindliche Haut. Kaum sind sie in der Sonne, schon ist es passiert: Die Haut brennt und wird rot – ein Sonnenbrand wird sichtbar. Und manchmal auch Pigmentflecken. Oha! Kann das dem ungeborenen Baby schaden? Wir verraten, ob Sonnenbrand in der Schwangerschaft gefährlich ist, welche Sofort-Maßnahmen helfen und wie du Sonnenbrände zukünftig vermeiden kannst.

1. Das Wichtigste auf einen Blick

  • Keine Sorge, ein Sonnenbrand schadet deinem ungeborenen Baby nicht.
  • Es besteht allerdings die Gefahr der Überhitzung – am besten gehst du direkt in einen kühleren Raum und vermeidest, dass dir allzu warm wird.
  • Das hilft: Aloe Vera auf die betroffenen Stellen schmieren. Auch Kokosöl, schwarzer Tee und Kamille können den Schmerz lindern und sind gute Hausmittel-Tipps.
  • Vorbeugen: immer gut eincremem, am besten zu einer hypoallergenen Bio-Sonnencreme und/oder einer auf mineralischer Basis greifen – allesamt mit hohem Lichtschutzfaktor (mindestens 30).  Darüber hinaus: direkte Sonne meiden und längere, luftige Kleidung tragen.

2. Warum du als Schwangere in der Sonne vorsichtig sein solltest

Selbstverständlich sind Sonnenstrahlen in erster Linie eines: gesund. Sie verbreiten nicht nur gute Laune, sondern regen den Körper außerdem an, das lebenswichtige Vitamin D zu produzieren. Nicht umsonst haben viele Menschen im Winter mit schlechter Stimmung zu kämpfen – und nehmen die fehlenden Vitamine als Nahrungsergänzungsmittel ein.

Aber zu viele (direkte) Sonnenstrahlen sind nicht gut, vor allem nicht, wenn wir uns die Haut verbrennen. Das gilt natürlich auch für werdende Mamas – und zwar noch einmal mehr. Denn bestimmte Hormone machen die Haut dünner und empfindsamer. Die Folge sind fiese Sonnenbrände schon nach kurzer Zeit. Selbst ein kleiner Spaziergang im Freien, vor dem du dich nicht mit UV-Schutz eingecremt hast, reicht manchmal aus.

3. Ist ein Sonnenbrand in der Schwangerschaft gefährlich?

Das Wichtigste vorweg: Ob im Gesicht oder direkt auf dem Bauch – durch einen Sonnenbrand in der Schwangerschaft nimmt die Entwicklung deines Baby keinen Schaden! Die einzige „Gefahr“, die im Zusammenhang mit der Sonnenstrahlung droht, ist Überhitzung. Dein Kind kann seine Körpertemperatur ja noch nicht eigenständig regulieren und ist somit auf verantwortungsvolles Sonnenbaden angewiesen.

Mehr zum Thema Hitze in der Kugelzeit: Baden in der Schwangerschaft – alle wichtigen Infos

Für dich wiederum ist das natürlich nicht schön: Jeder Brand erhöht laut netdoktor.de das Hautkrebsrisiko und gefährdet deine Gesundheit. Während deiner Schwangerschaft – möglichst natürlich immer – solltest du also gut auf deinen Körper achten und lieber einmal mehr auf schattige Plätzchen ausweichen. Selbst wenn das bedeutet, dass du die gewünschte Bräune in diesem Jahr nur langsam oder gar nicht erreichst und deine Haare vielleicht keinen helleren Ton annehmen.

Welche Auswirkungen kann ein Sonnenbrand in der Schwangerschaft haben?

Auch wenn ein leichter Sonnenbrand für Schwangere erst einmal nicht gefährlich ist, solltest du trotzdem nicht länger in der Sonne bleiben als unbedingt nötig. Denn ein zu ausgedehntes Sonnenbad kann trotzdem Folgen für dich und dein Baby haben:

Dein Baby kann überhitzen

Wie schon geschrieben kann dein Baby seine Körpertemperatur noch nicht von selbst regulieren. Oder anders gesagt: Wenn dir warm wird, merkt dein Kind es natürlich auch. Das heißt, wenn die Sonne länger auf deinen Bauch scheint, fühlt es sich für dich vielleicht schön warm an. Für dein Baby kann es allerdings schnell zu heiß werden, weil es keine Möglichkeit hat, sich abzukühlen. Deshalb solltest du zu lange, direkte Sonneneinstrahlung am besten vermeiden,

Du kannst dehydrieren

Während der Schwangerschaft hast du einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf. Schließlich musst du nicht nur dich versorgen, sondern auch dein Baby. Das wird noch wichtiger, wenn es draußen sonnig und warm ist. Manche Frauen reagieren während der Schwangerschaft sehr empfindlich auf die Sonne und leiden schnell unter Dehydrierung. Wenn du also bei heißem Wetter nicht genug Wasser trinkst, kann das zu unnötigem Stress für deinen Körper führen. Eine durch übermäßige Sonneneinstrahlung verursachte Dehydrierung kann zu vorzeitigen Gebärmutterkontraktionen führen, die sogar in einer Früh- oder Fehlgeburt enden können. Aber keine Panik: Das ist wirklich sehr, sehr selten!

Deine Haut kann dunkle Flecken bekommen

Ein weiterer Nebeneffekt von Sonne in der Schwangerschaft, der zwar nicht gefährlich ist, aber viele werdende Mamas stört: Die Hormone können dazu führen, dass durch die Sonne dunkle Flecken auf deiner Haut entstehen. Unter diesen Hautreizungen oder Pigmentflecken leiden viele Schwangere. Da sie hauptsächlich im Gesicht auftreten, werden sie sogar als „Schwangerschaftsmaske“ bezeichnet. Der Grund für die Flecken ist die erhöhte Melaninproduktion deines Körpers, wie zum Beispiel das Med Specialists Magazin erklärt. Das Melanin sorgt zwar dafür, dass wir schneller braun werden – führt aber auch zu den unerwünschten Flecken.

Abgesehen von diesen möglichen Auswirkungen kann jeder Sonnenbrand natürlich das Risiko für Hautkrebs erhöhen – das gilt aber unabhängig von einer Schwangerschaft.

4. Welche Sonnencreme darf ich als Schwangere benutzen?

Jegliche Inhaltsstoffe aus der Sonnencreme gehen auch auf das Ungeborene über. Wir empfehlen dir daher, Sonnencreme auf mineralischer Basis zu verwenden. Diese Art Nanopartikel kannst du großzügig auf der Haut verteilen, denn sie reflektieren die UV-Strahlen, dringen aber nicht in tiefere Hautschichten ein – anders als herkömmliche, chemische Sonnenschutzmittel. Manchmal sind jedoch ätherische Öle enthalten, die in der Kugelzeit nicht allesamt unbedenklich sind. Deshalb immer den Beipackzettel lesen oder sich direkt vor Ort informieren.

Auch hypoallergene Sonnencremes auf biologischer Basis können für dich eine Alternative sein.

In jedem Fall solltest du eine möglichst starke Sonnencreme (Lichtschutzfaktor 30 bis 50) verwenden, um deine Haut zu schützen.

5. Sonnenbrand in der Schwangerschaft – was tun?

Deine Haut wird rot oder fängt an, heiß zu werden? Dann nichts wie raus aus der Sonne! Jetzt ist schnelles Handeln gefragt, um Schlimmeres zu verhindern. Kühle die betroffenen Stellen mit beruhigenden After-Sun-Lotionen, die Aloe Vera enthalten. Am besten Bio-Qualität, am allerbesten Aloe Vera pur. Du kannst die Blätter der Pflanze aufschneiden und dir die Flüssigkeit auf die Stelle schmieren. Keine Pflanze zur Hand? In vielen Apotheken gibt es reine Aloe-Vera-Pasten.

Alternativ kannst du auch auf kühle Umschläge zurückgreifen. Versuche anschließend, den Flüssigkeitsverlust auszugleichen, indem du viel trinkst.

Hausmittel gegen Sonnenbrand?

Hier heißt es: Vorsicht bei bestimmten Produkten. Joghurt und Quark können zwar helfen, lösen aber im schlimmsten Fall Entzündungen und Infektionen aus. Deshalb greifst du besser nicht zu diesen traditionellen Hausmitteln, sondern – wenn überhaupt – zu Kokosöl. Es enthält Laurinsäure, die den Heilungsprozess im strapazierten Gewebe unterstützt.

Sollte deine Haut nach einer Weile schmerzen und jucken, kannst du in schwarzem Tee getränkte Tücher auf die betroffene Hautpartie auftragen. Auch Kamille lindert die Schmerzen und wirkt darüber hinaus entzündungshemmend.

Gegen lästige Pigmentflecke helfen sogenannte Brightening-Cremes. Sie beinhalten Stoffe wie Maulbeeren oder Vitamin C, die den für die Pigmentflecken verantwortlichen Farbstoff Melanin hemmen. Informiere dich aber lieber genau, inwieweit die Creme für dich geeignet ist.

Wann sollte ich zu einem Arzt, wenn ich als Schwangere einen Sonnenbrand habe?

Wie gesagt ist ein leichter Sonnenbrand in der Schwangerschaft in den meisten Fällen kein Grund zur Sorge. Wenn er allerdings so stark ist. dass du Blasen auf deiner Haut bekommst, solltest du deinen Arzt oder deine Ärztin fragen, wie du deine Haut am besten pflegst. Auch wenn du sonnenbedingte Symptome wie Übelkeit, Schüttelfrost, Fieber, Kopfschmerzen oder Dehydrierung bemerkst, solltest du sofort einen Arzt aufsuchen.

Es gibt viele Möglichkeiten, einen Sonnenbrand und seine Begleiterscheinungen zu behandeln. Auch wenn du dich im frühesten Stadium der Schwangerschaft befindest, ist es wichtig, dass du die behandelnden Ärzte darüber informierst, dass du schwanger bist. Einige Behandlungen sind für eine schwangere Mutter und ihr wachsendes Baby möglicherweise nicht geeignet.

6. Fürs nächste Mal: Wie sich Sonnenbrand in der Schwangerschaft vermeiden lässt

Der beste Schutz gegen Sonnenbrand ist natürlich, sich nicht zu lange in der Sonne aufzuhalten. Wir wissen aber auch, dass das nicht immer möglich ist. Deshalb solltest du dich immer gut und mit ausreichend mit Sonnencreme eincremen – das ist die beste Methode, um schmerzhafte Sonnenbrände zu vermeiden. Denn auch durch deine Kleidung kann die Sonne durchdringen!

Zusätzlich kannst du aber noch einige andere Vorkehrungen treffen, damit es gar nicht erst zu Hautreizungen kommt:

  • Versuche möglichst vormittags oder in den Abendstunden draußen zu sein. Zu diesen Zeiten ist die UV-Strahlung nicht so stark wie mittags. Außerdem sind die Temperaturen im Hochsommer jetzt noch auszuhalten.
  • Um deinen Körper generell vor Überhitzung zu schützen, kannst du luftige und atmungsaktive, locker sitzende Kleidung tragen. Zwiebel-Look ist angesagt!
  • Vor allem der Bauch sollte mit einem dünnen Tuch bedeckt sein.
  • Schütze bitte auch deinen Kopf, damit du keinen Sonnenstich bekommst.
  • Im Schatten oder im Wasser bist du safe? Leider nein. Auch hier solltest du vorsichtig sein, denn der Sand kann die Strahlen reflektieren. Und im Wasser wird dein Körper zwar abgekühlt, kann aber trotzdem verbrennen. Wir empfehlen dir auch hier, deine Haut vorher immer sorgfältig und gründlich einzucremen.
  • Achte bitte bei anstrengenden Aktivitäten darauf, zwischendurch eine Pause einzulegen und ggf. in einen Innenraum zu gehen.
  • Nimm immer ausreichend Wasser mit und trinke genug, um eine Dehydrierung zu vermeiden.

Sonnenbaden: So lange können wir uns selbst vor schädlichen Strahlen schützen (ohne Sonnencreme)

  • Rothaarig und blond: maximal zehn Minuten
  • Mittelblond bis braunhaarig: ca. 15 Minuten
  • Dunkelhaarig: maximal eine halbe Stunde

Aber: Weniger ist mehr. Denn auch hier gilt ja immer noch die Gefahr der Überhitzung!

Übrigens haben auch Kinder eine empfindlichere Haut und verbrennen sich deshalb sehr leicht in der Sonne. Das gilt vor allem für Babys, deren Hautoberfläche noch sehr dünn und pigmentarm ist. Deshalb: Immer gut schützen! Am besten mit luftiger oder temperaturausgleichender Kleidung (Wolle-Seide), damit es deinem Kind im Hochsommer nicht zu heiß wird.

 

Hast du noch weitere Tipps? Dann teile sie gerne mit uns. Wir wünschen dir eine unvergessliche Kugelzeit voller Liebe und Sonnenschein.

 

Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Stadion zu finden. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Dazu nutze ich auch die Bastel-Erfahrungen mit meinen Kindern für einfache DIY-Anleitungen.

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