Schule rügt Mutter wegen Keks in der Brotdose – zu Recht?

Viele Schulen geben den Eltern inzwischen vor, was in die Brotdose darf und was nicht. Schließlich ist ein gesunder Pausensnack wichtig für die Kleinen, um konzentriert zu lernen. Das ist auch den meisten Mamas bewusst, dennoch gehen die Vorstellungen von gesund und ungesund bisweilen weit auseinander.

So machte eine Mama ihren Ärger über einen Brotdosen-Rüge der Schule bei Twitter Luft: „In der Brotdose meiner Kinder befand sich heute geschnittene Paprika, Apfel, Pfirsich, Vollkornbrot mit Käse und ein Butterkeks”, schreibt sie.

Klingt doch eigentlich ganz ausgewogen, oder?
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Nun ja, die Schule sieht das anders. Die Mutter wurde prompt gebeten, ihrem Kind keinen Butterkeks mehr mitzugeben. Die Mama nimmt es mit Humor: „Ja mein Gott, leg ich halt morgen ein Stück Schokolade rein”, schließt sie ihren Tweet bei Twitter.

Doch unter ihrem Beitrag sammeln sich inzwischen die empörten Kommentare. Viele (kinderlose) User können es gar nicht glauben, dass in der Schule tatsächlich die Brotdosen kontrolliert werden. So fragt jemand: „Ist das deren Ernst? Darf ein Kind gar nichts mehr ‚naschen‘?”

Die Brotdose ist eines der meist diskutierten Themen beim Elternabend

Eine Person schreibt: „Also ohne aufschlussreiche Begründung finde ich das Verbot ganz übergriffig und auch nicht gesetzlich gestattet.” Schließlich habe die Mutter dem Kind nicht ausschließlich Kekse eingepackt, sondern diesen nur als kleines Extra dazugelegt.

Viele Eltern dürfte die Vorgehensweise der Schule dagegen weniger überraschen. Schließlich ist das Thema Brotdose eines der meist diskutierten beim Elternabend. Kekse und andere Süßigkeiten sind in vielen Grundschulen und Kitas komplett verboten. In manchen Einrichtungen sind schon Honig und Marmelade als zuckerreiche Brotaufstriche sowie zu viel Butter unerwünscht.

Für einige Lacher sorgte auch der Kommentar eines Lehrers unter dem Post der Mutter: „Jede, wirklich jede Lehrkraft, die auch nur ansatzweise mal den Hauch eines Lehrerzimmers von innen gesehen hat, sollte sich nicht über Kekse in Kinderbrotdosen beschweren.

Gute Gründe für das Butterkeks-Verbot

Allerdings gibt es auch Kommentare, die die Vorgehensweise der Schule erklären. So schreibt ein Erzieher: „Manche Kinder bekommen aus finanziellen Gründen keine ‚tollen Extras‘ und sind dann traurig, fühlen sich ausgeschlossen und fragen sich, warum sie von Mama und Papa sowas nicht kriegen.” Eine andere Mama meint: „In unserer Kita geht es um was ganz anderes. Wenn ein Kind etwas Süßes dabei hat, wollen alle und es gibt Streit. Oder die Kinder teilen es dann, eines der Kinder ist allergisch und zack Notfall.

Wie wird das bei euch in Kita und Schule gehandhabt? Könnt ihr die Aufregung um den Butterkeks nachvollziehen? Schreibt uns gerne einen Kommentar dazu!

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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Christina
Christina
1 Jahr zuvor

Ein bisschen Kontrolle kann nicht schaden, vielleicht findet man so ein Kind, dessen Eltern sich wirklich nicht kümmern und kann ihm raus helfen. Aber in den meisten Fällen ist es ganz normal, dass man was süßes dazu gibt. Und für die Allergieker muss ich auch sagen: bringt eurem Kind bei dass es eine Allergie hat und xy nicht essen darf, mein Kind darf alles essen und ich verbiete ihm nichts, nur weil irgendein Kind es nicht kann.

Dorothee Treiber
Dorothee Treiber
2 Jahre zuvor

Oh mein Gott sag ich dazu nur. Ich bin noch zur Schule gegangen, wo Brotdosennciht kontroliert wurden. Es war ganz normal das das eine Kind ein Stück Schikolade hat und das andere nicht. Streit gab es nicht. Ich glaub ich würde hochkannt rausfliegen mit meinen Vesperdosen heute. Leberwurstbrot, Butterbrot mit Schnittlauch, Griebenschmalzbrot,. Unserer Generation hat das glaube ich nicht geschadet und totkrank sind wir bis heute alle nicht.. Was aber in meine rGeneration noch üblich war es wurde jeden Tag frisch gekocht, oft das was der Garten hergab. Keine Convience Produkte, keine Fertiggsossen, keine Kuchen mit Backmischungen, sondern selber gebacken. In meiner Gneration gab es bei weitem weniger Allergien, weil die Mütter keinen Putzwahn mit Desinfektionsmittel hatten. Wir durften uns auch mal dreckig machen und im Matsch spielen. Wenn ich heute sehen das Mütter schon fast ein Herzinfaskt kriegen wenn ihr Kind ein Stein aufhebt, dann schüttel ih bloss den Kopf. Bei uns war das normal. Schöne Steine wruden gesammelt.

Anne Meyer
Anne Meyer
2 Jahre zuvor

Ich finde solche Diskussionen auch absolut überflüssig und derartige Vorschriften einer Schule übergriffig und unverhältnismäßig.
Wie eine Vorrednerin schon schrieb, sollten die Lehrer/Erzieher 1. mal mit gutem Vorbild vorangehen, 2. nicht alle Kinder in einen Topf werfen (nicht alle drohen übergewichtig zu werden), und 3. ihrem primären Bildungsauftrag, nämlich Wissen zu vermitteln, gerecht werden.
Erst wenn hier alles stimmt, darf auch gern auf die (sofern wirklich bei einzelnen Kindern nötig!) Erziehung eingewirkt werden!
Aber ich möchte gern noch einen drauf setzen: Wir leben, weil arbeiten derzeit in den USA. Unsere Kinder müssen eine transparent-weiße Plastik-Flasche mit einer klaren, farblosen Flüssigkeit mitbringen. Warum? Nicht etwa, weil Zucker drin sein könnte, sondern Alkohol…Gott sei Dank gibt‘s hier keinen „Klaren“!
Aber das school lunch besteht dafür meist aus Kartoffelchips, allem, was man frittieren kann, Pizza, Weißmehl-Crackern und natürlich -Broten und -Burgern u.v.m.
Unsere Kinder haben schnell gefragt, ob sie Mittagessen von Mama mitbringen können, das war zwar OK, ABER:
meine 14-jährige Tochter hatte an einem Tag ein Plastikmesser dabei und wurde angemahnt. Beim nächsten Mal würde man sie suspendieren!
Die Kinder bekommen in der Cafeteria sonst nur Plastik-Göffel… 🤦🏼‍♀️
Herzliche Grüße nach Deutschland 🇩🇪

Tina
Tina
2 Jahre zuvor

Bei uns ist süsses auch untersagt. Ich packe meist eine Frucht und etwas Gemüse sowie was salziges (Käse, Brezel etc) mit rein. Anscheinend wurde das wegen dem Salzgehalt auch verboten. Wen juckts..wenn die LP in der Pause rauchen und Sandwiches verdrücken, dürfen meine auch

Tanja
Tanja
2 Jahre zuvor

Ich finde die Kritik der Schule in diesem Fall anmaßend und grenzüberschreitend. Noch dazu gesundes Gemüse dabei, Vollkornbrot….eine vorbildliche Brotbox …toll! was soll denn das? Allergien sind für mich kein Grund das zu verbieten…da kann ich als Pädagoge anders intervenieren….

Christina Spusta
Christina Spusta
2 Jahre zuvor

Wenn die Schule mich 1x auf sowas ansprechen würde dann gehe ich damit sofort zum Gericht mit einer Klage!
A) die Schule hat kein Recht sich die Brotdose nur mal anzuschauen oder zu kontrollieren
B) weiß ich was ich mache…Ich bin die Mutter und ich habe es zu entscheiden.
C) und sollte mein Kind sich die brotdose selber mal machen und 3 riegel Schokolade mir rein legen und ein Marmeladenbrot dann ist das so..

….keiner weiß was wir zuhause essen ob es sich dadurch nicht wieder auswiegt. Wir haben uns früher auch in der Schulkantine 1 Tüte Chips gekauft und Heiße Schokolade aus dem Automaten und leben immer noch… dazu sind wir sogar gesund!

Sowas geht gar nicht!

Stefanie Tuna
Stefanie Tuna
2 Jahre zuvor

Ehrlich gesagt wird dieses Thema zu viel behandelt und zu ernst genommen. Klar wenn lauter Schokoriegel und butterkekse in der brotdose landen und dies regelmäßig würde ich als Pädagogin nachfragen wie der übliche Tag verläuft. Aber wenn genügend Obst und Gemüse vorhanden sind dann ist dies bitte zu akzeptieren.
Meiner bekommt nen aufgeschnitten Apfel, eine Banane, Gurken, Tomaten Karotten und SOLETTI in die Brotdose rein. Auch hier kann gemeckert werden weil zu viel. Ehrlich ich will auch nicht immer das selbe essen. Mein Kind soll die Möglichkeit haben selbst zu entscheiden was er wann wie braucht. Der Rest wird später verdrückt oder von mir seinem Papa oder seinem Bruder verdrückt. Es ist schwer ein Lebensmittel zu finden welches der Schule als auch dem Kind gerecht wird. Schwamm drüber ausgewogene Ernährung ist wichtig und erst recht gesund. Bei uns wird über die Menge diskutiert. Wir sind aber in der Regel nach der Schule auf Axe. Der übrige Rest wird da mit verdrückt. ?

Judith
Judith
2 Jahre zuvor

Das Thema Allergien ist vielleicht ein Argument, allerdings haben damals als ich noch in Kiga ging, die Erzieher darauf geachtet dass kein Kind mit Allergie etwas bekam worauf es reagierte.
Beim Thema Süßkram teile ich nicht die Meinung, dass Ärmeren ihren Kindern so etwas nicht mitgeben.. Es ist traurig aber gesunde Sachen kosten meist mehr als ungesunde.
Und wenn in der Brotdose nicht nur Butterkeks, sondern auch gesunde Sachen drin sind finde ich das vollkommen in Ordnung. Wenn Schulen und Kitas vorschreiben was Kinder zu essen haben und was nicht ist das ein ziemlicher Eingriff. Es gibt Kitas wo an Geburtstagen nicht mal der gesündeste Kuchen (vegan, ohne Zucker und sonstiges) mitgegeben werden darf sondern nur rohkost. Irgendwann hörts auch mal auf. Wer vegan, zuckerfrei, salzfrei ohne Gluten und sonst wie leben möchte, kann gerne Steine essen. (Sry gibt bestimmt tolle Sachen zum futtern) Aber es sollte niemand dazu gezwungen werden sich genauso zu ernähren. Abwechslungsreich ab und an mal was Kleines zum Naschen (Betonung liegt auf ab und an) Ist vollkommen in Ordnung. Jeder der das anders sieht und meint es anderen aufzwingen zu müssen hat bestimmt eine nicht so tolle Kindheit gehabt und kommt damit nicht klar, dass es andere anders machen.
Was ist nur mit der Welt los?
Hier wird wegen Butterkeksen Zirkus gemacht und in anderen Ländern wünschten sie sich, sie hätten welche.
Meine Kinder bekommen ab und zu Schoki oder einen Kakao oder mal Cornflakes zum Frühstück. Aber sie essen auch viel Obst und Gemüse. Die Mischung macht es. Mich würde es eher traurig machen wenn mein Kind sich nur von Obst und Gemüse ernähren dürfte. Wenn es aus gesundheitlichen Gründen nicht anders geht dann ist das so. Aber die, die am meisten Meckern über Süßkram sind die, die Nachts heimlich aufstehen um sich ne Tafel Schokolade reinziehen.